Das Kind der GesellschaftS


Bomb

Weltkriegs-Bombe in Kasseler Wohngebiet entschärft

Eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Montag in Kassel entschärft worden. Der 50 Kilogramm schwere Sprengsatz war bei Bauarbeiten in einem Wohngebiet gefunden worden, wie die Polizei mitteilte. Ein Bagger hatte die Bombe ausgehoben. In einem Umkreis von bis zu 200 Metern wurden die Häuser evakuiert. Der Fundort wurde weiträumig abgesperrt. Deshalb kam es in dem Kasseler Stadtteil Kirchditmold zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

Die Polizei war mit rund 100 Beamten im Einsatz, die Zahl der Einsatzkräfte von Feuer und Rettungsdiensten belief sich auf etwa 150. Der Kampfmittelräumdienst entschärfte den Sprengsatz.

Green Light

Fluglotsenstreik frühestens Donnerstag

Für diesen Mittwoch sind weitere Gespräche mit dem Schlichter vereinbart worden

Frankfurt/Main - Flugreisende in Deutschland können vorerst aufatmen: Ein Arbeitskampf der Fluglotsen ist in letzter Minute abgewendet worden - vorerst zumindest. "Angesichts der für Mittwoch drohenden Streiks bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) habe ich heute einen letzten Versuch zur Klärung der strittigen Punkte gestartet. Die Gewerkschaft der Fluglotsen (GdF) hat meine Initiative aufgegriffen", sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) in Berlin.

Nun seien für Mittwoch dieser Woche weitere Gespräche vereinbart worden. "Damit sind Streiks erst einmal vom Tisch und insofern keine Beeinträchtigungen des Flugbetriebs zu befürchten", sagte der Minister. Die Lotsen müssen den Streik mindestens 24 Stunden vorher ankündigen. Sie hatten ursprünglich bereits erste Arbeitsniederlegungen für Dienstagabend in Aussicht gestellt.

Blackbox

Anschlag am Berliner Hauptbahnhof vereitelt

Berlin - Die Bahn im Visier von Attentätern: Mit Brandsätzen in Berlin und Brandenburg haben mutmaßlich Linksextreme am Montag den Zugverkehr rund um die Hauptstadt stark beeinträchtigt. Am Berliner Hauptbahnhof wäre es um ein Haar zu einem möglicherweise folgenschweren Anschlag gekommen, ein Mitarbeiter entdeckte die sieben Brandsätze aber, bevor sie explodieren konnten.

Auf freier Strecke nordwestlich von Berlin zündete jedoch ein Brandsatz in einem Schacht für Signalkabel und kappte so die wichtige Verbindung nach Hamburg. Tausende Reisende und Pendler werden deshalb auch am Dienstag unter Verspätungen und Zugausfällen leiden. In einem Bekennerschreiben protestiert eine linksextreme Gruppe im Internet gegen den Bundeswehreinsatz in Afghanistan.

Verletzt wurde bei den Anschlägen niemand - möglicherweise auch, weil die Bahn ihr Personal nach dem Anschlag in Brandenburg am frühen Morgen auf zusätzliche Kontrollgänge schickte. An der nördlichen Tunneleinfahrt zum Hauptbahnhof entdeckte ein Mitarbeiter hinter einem Trafo-Haus am Mittag sieben Brandsätze in einem Kabelschacht. Spezialisten machten die Behälter mit brennbaren Flüssigkeiten rechtzeitig unschädlich.

Heart - Black

Gewaltexzesse in Berlin - Prügelattacke am Bahnsteig

Erst vor kurzem ist das Opfer eines brutalen Überfalls beerdigt worden, schon gibt es neue Meldungen aus Berlin. Unbekannte Täter attackierten einen jungen Mann mit Fußtritten gegen den Kopf, eine 18-Jährige wurde in der U-Bahn ausgeraubt und geschlagen. Reißen die Angriffe nicht mehr ab?
Berliner S-Bahn
© dapdDie gewaltsamen Attacken dauern an: Am Berliner S-Bahnhof Schöneweide ist ein 22-Jähriger zusammengeschlagen worden.

Bei einer brutalen Prügelattacke auf einem Berliner Bahnhof ist erneut ein Mensch schwer verletzt worden. Mit Tritten gegen den Kopf wurde Ein 22-Jähriger wurde von zwei Unbekannten angegriffen und gegen den Kopf getreten. Wie die Bundespolizei mitteilte, ereignete sich der Vorfall am Samstagmorgen auf dem Bahnsteig des S-Bahnhofs Schöneweide im Bezirk Treptow-Köpenick. Das Opfer erlitt mehrere Knochenbrüche im Gesicht und kam in eine Klinik, die Täter konnten unerkannt flüchten.

Der 22-Jährige lag nach Angaben der Polizei bereits am Boden, als die Angreifer lostraten. Ein Zeuge berichtete, dass der Schlägerei ein heftiger Streit vorausgegangen sei. Der junge Mann schwebt laut Polizei nicht in Lebensgefahr, er konnte aber noch nicht vernommen werden.

Heart - Black

Der Krieg im Kopf - PTBS bei vielen älteren Menschen durch den Zweiten Weltkrieg

Unter dem Titel Perspektiven veröffentlicht die Sächsische Zeitung kontroverse Essays, Analysen und Interviews zu aktuellen Themen. Texte, die aus der ganz persönlichen Sicht der Autoren und Gesprächspartner Denkanstöße geben, zur Diskussion anregen sollen. Heute: Die Leipziger Psychologin Heide Glaesmer hat in einer Studie herausgefunden, dass der Zweite Weltkrieg viele der älteren Menschen traumatisiert hat. Sie werden das Grauen der Kinder- und Jugendtage nicht los. Doch es gibt neue Therapiemöglichkeiten.
Gedenken an WW II
© Ronald BonßGedenken gegen das Trauma – alljährlich versuchen Dresdner, wie hier vor der Frauenkirche, ihre Erinnerungen an die Bombennächte zu verarbeiten.

Frau Glaesmer, Sie haben in Ihrer Studie überraschend viele traumatisierte über 60-jährige Menschen gefunden. Wie hoch ist ihr Anteil in Deutschland genau?

Wir haben die leichteren Symptome einer sogenannten Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) mit untersucht und kommen auf zwölf Prozent der über 60-Jährigen. So konnten wir zeigen, dass etwa doppelt so viele Menschen aus der Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegsgeneration traumatisiert sind als aus den jüngeren Generationen.

Sie führen die Traumatisierungen hauptsächlich auf den Zweiten Weltkrieg zurück.

Ja, denn wir haben uns auch eine Schweizer Studie angesehen, die von deutlich weniger Traumatisierungen berichtet. Und wir fanden dort auch nicht diese Häufung bei älteren Menschen, die wir in unserer Studie entdeckt hatten.

Sie beschreiben das Auftreten einer PTBS als „Krieg im Kopf“. Wie muss man sich diesen Krieg vorstellen?

Er besteht vor allem aus dem schmerzhaften Wiederempfinden der traumatischen Situation: Das sind zum Beispiel Albträume, auch filmartige Sequenzen, die sich tagsüber einschleichen. Man erlebt also die Situation, die einen traumatisiert hat, immer wieder. Die Betroffenen fühlen sich dabei hilflos.

Kommentar: Lesen Sie auch Das Trauma zum Abschluss bringen - Peter A. Levine: "Sprache ohne Worte".


Eye 1

Studie: 90 Prozent der deutschen Web-Nutzer hegen Bedenken gegen Facebook

Das Verhältnis der Deutschen zu Facebook mutet schizophren an. Zwar wurmt die Nutzer der Umgang des sozialen Netzwerkes mit ihren persönlichen Daten, aber verzichten wollen die Deutschen darauf dennoch nicht.
facebook
© ReutersDeutschland misstraut der Datensammelwut von Facebook. Doch verzichten auf das soziale Netzwerk wollen die Internetnutzer freilich auch nicht.

Berlin.Neun von zehn Internetnutzern in Deutschland halten den Umgang von Facebook mit persönlichen Daten für bedenklich. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage der Meinungsforscher von TNS Emnid im Auftrag der Kommunikationsagentur Ketchum Pleon hervor. Mehr als jeder vierte Befragte gab an, Facebook dennoch zu nutzen. Facebook hat nach eigenen Angaben 20 Millionen Nutzer in Deutschland.

Für nur sechs Prozent der Befragten ist der Schutz ihrer Privatsphäre im Internet uninteressant oder unbedenklich. 80 Prozent gaben an, keine eigenen Fotos für alle frei zugänglich ins Netz zu stellen. Zwölf Prozent haben dies „mit Bedenken“ dennoch getan und nur acht Prozent haben Fotos ohne Bedenken frei zugänglich eingestellt. Eingeschränkt für Freunde und Bekannte hat aber schon jeder zweite eigene Fotos online gestellt.

Light Sabers

Mehr als 20 Tote bei Protesten in Kairo

Kairo. Bei einer Demonstration von koptischen Christen in Kairo sind am Sonntagabend mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen. Bei den Zusammenstößen zwischen Kopten, Muslimen und Sicherheitskräften seien zudem mehr als 170 Menschen verletzt worden, meldete das Staatsfernsehen. Es waren die schwersten Ausschreitungen in Ägypten seit dem Sturz von Ex-Präsident Husni Mubarak, Regierungschef Essam Scharaf sagte, das Land sei "in Gefahr".
ägypten, feuer
© EPA/dpaDie Gewalt in Kairo eskaliert, nachdem koptische Christen auf die Straße gingen. Mehr als 20 Menschen starben.
Mehrere tausend koptische Christen hatten am Abend zunächst friedlich gegen einen Brandanschlag auf eine Kirche in der Region Assuan demonstiert. Kurz nachdem der Demonstrationszug das Gebäude des staatlichen Fernsehens erreicht hatte, kam es aus zunächst ungeklärter Ursache zu ersten Zusammenstößen.

Demonstranten warfen Steine auf Polizisten und Soldaten, die das Gebäude bewachten, und setzten Autos in Brand. Die Sicherheitskräfte gaben Schüsse in die Luft ab und setzten Tränengas ein, um die Menge auseinanderzutreiben.

Padlock

Deutschlandweite Endlagersuche soll 2012 starten

Baden-Württemberg treibt die Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll in ganz Deutschland voran: Der grüne Umweltminister Franz Untersteller hat nun einen konkreten Zeitplan vorgestellt.
salzbergwerk
© APSalzbergwerk Gorleben: Stockende Endlagersucher

Stuttgart - Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) will die Suche nach einem Endlager für Atommüll ohne Streit unter den Bundesländern voranbringen. Dazu soll ein Acht-Punkte-Papier beitragen, das er an seine Amtskollegen in Bund und Ländern verschickt hat, wie das Ministerium am Freitag mitteilte. Darin wird unter anderem ein konkreter Zeitplan mit vier Phasen für die Suche vorgeschlagen.

In Phase I sollten auf der Basis vorhandener geologischer Daten bis 2014 vier mögliche Standortgebiete ausgewählt werden. In Phase II könnten diese mithilfe von geophysikalischen Methoden und Bohrungen näher untersucht werden. Bis spätestens 2021 sollten nur noch zwei Standorte zur Wahl stehen. Phase III schließlich sei ihre Erkundung unter Tage und die Auswahl eines Endlagerstandorts in Deutschland.
Voraussetzung dafür sei allerdings, dass in Phase 0 bis 2012 von Bundestag und Bundesrat ein Gesetz verabschiedet werde, das den Zeitplan und den Ablauf der Standortsuche für ein Endlager festlegt, die Finanzierung und die Zuständigkeiten im Auswahlverfahren regelt und Instrumente zur Beteiligung der Öffentlichkeit im Verfahren vorschreibt, heißt es. Das Papier mit dem Titel "Endlagerung streitfrei stellen" ist vom politisch unabhängigen Öko-Institut im Auftrag des baden-württembergischen Umweltministeriums verfasst worden.

Che Guevara

Syrische Revolte in Berlin

Im Fernsehen ging es für Thomas Gottschalk in seiner ersten von drei "Wetten, dass ..?"-Abschiedssendungen gerade auf die Zielgerade, als die zwei Gruppen zur syrischen Botschaft zogen. Eine aus der Stülerstraße, die andere aus der Klingelhöferstraße.
botschaft syriens
© ddp

Kurz darauf stiegen die 24 Demonstranten gegen halb elf in der Nacht zu Sonntag über den Zaun oder brachen das Tor zur Residenz in der Rauchstraße auf. Ein paar von ihnen randalierten. Der Botschafter - selbst im Gebäude - rief die Polizei. Um kurz nach elf war der Spuk vorbei. Ohne Verletzte. Es gab eine Festnahme. Der 34-Jährige hatte laut Polizei kurzzeitig die syrische Fahne der Botschaft in seinem Besitz gebracht.

Nach der Tötung des kurdischen Oppositionsführers Maschaal al-Tammo in Syrien ist es in mehreren europäischen Städten zu Protesten gekommen, teilweise waren sie sogar gewaltsam. In Deutschland war neben Berlin auch das Konsulat in Hamburg betroffen. Zudem gab es heftige Proteste in Wien und Genf.

Arrow Down

Öl aus havariertem Frachter an Neuseelands Küste angespült

Früher als erwartet sind erste Teile eines Ölteppichs von dem auf ein Riff gelaufenen Containerschiff Rena an die neuseeländische Nordostküste gespült worden. Bergungsmannschaften haben derweil mit dem Abpumpen des Schweröls aus dem Frachter begonnen.
ölteppich, hubschrauber
© KeystoneDer Ölteppich erreicht trotz grossen Bemühungen, dies zu verhindern, die Küste Neuseelands.

Wie der neuseeländische Rundfunk berichtete, wurde am Strand von Mount Maunganui, einem beliebten Badevorort der Hafenstadt Tauranga, Öl entdeckt.

Ursprünglich hatten die Behörden erst für Mittwoch damit gerechnet. Aus den Treibstofftanks des leckgeschlagenen Frachters sind nach Schätzungen der Behörden bislang bis zu 30 Tonnen Schweröl in den Südpazifik geflossen.

In der Nacht begannen Bergungsmannschaften mit dem Abpumpen des Schweröls aus der Rena. Die gesamte Aktion werde etwa 30 bis 40 Stunden dauern, hiess es. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit, da der 236 Meter lange Frachter aus Liberia auseinanderbrechen und eine grosse Ölpest verursachen könnte. Für die nächsten Tage haben Meteorologen starken Wind und heftigen Regen für das Gebiet angesagt.