Die Wissenschaft des Geistes
Gerade in Bereichen in denen Teamarbeit entscheidend ist und viele Menschen miteinander arbeiten, kann großes Konfliktpotential bestehen. Daher ist eine gut ausgebildete Kritikfähigkeit für ein produktives Arbeitsumfeld unumgänglich. Aber Achtung: Kritikfähigkeit ist nicht gleichbedeutend damit, jegliche Kritik anzunehmen. Vielmehr geht es darum, Kritik die sachlich formuliert ist und eine nachvollziehbar Grundlage hat, anzunehmen, diese zu überdenken und Konsequenzen daraus zu ziehen. Nicht umsonst sprechen wir auch häufig von konstruktiver Kritik, welche dazu beiträgt, auf Fehler hinzuweisen, aus diesen zu lernen und schließlich die zu beanstandenden Punkte zu verbessern.
Für so viele Jahre habe ich mich persönlich angegriffen gefühlt, wenn jemand nur leicht meine Arbeit, meine Taten oder meine Meinung kritisiert hat. Es war eher so, als würde mir jemand den letzten Bissen Brot wegnehmen, den ich zum Überleben brauchte.
Menschen, die Kritik nicht vertragen können, haben eine starke Persönlichkeitsschwäche und sind oftmals unsicher und sensibel. Für sie können deine Wörter lebensgefährlich sein - in etwa so, wie der Biss des ‚Inland Tapan's', eine Schlange in der Wüste Australiens - sie versuchen alles, um nicht von dir verletzt zu werden. Egal ob deine Kritik hilfreich ist oder nicht, sie lassen sie nicht an sich heran.

In welchem Alter die Fähigkeit zur Gesichtserkennung bei Kindern voll ausgebildet ist, bleibt bislang umstritten.
Menschen verfügen nicht von Geburt an über die Fähigkeit der Gesichtswahrnehmung. Ab welchem Alter Kinder dazu in der Lage sind, bestimmte Sache und Gesichter wahrzunehmen, haben Entwicklungspsychologen in der Vergangenheit vielfach untersucht, allerdings bislang ohne eindeutiges Ergebnis. „Es gibt zwei Lager mit unterschiedlichen Meinungen unter den Wissenschaftlern“, berichtet Prof. Dr. Sarah Weigelt von der RUB. Dabei gehe das eine Lager davon aus, dass im Alter von fünf Jahren bereits alles gelaufen ist und Menschen nur noch besser beim Erkennen von Gesichter werden, weil Aufmerksamkeit und Gedächtnis leistungsfähiger würden. „Andere Forscher denken, dass Menschen so darauf geeicht sind, Gesichter zu erkennen, dass das Gehirn seine Leistung in diesem Bereich bis zum Alter von 32 Jahren kontinuierlich steigert“, so Weigelt weiter.
Es ist kein Geheimnis: Neugier kann uns manchmal dazu verleiten, wirklich dumme Dinge zu tun. Selbst, wenn wir wissen, dass die Konsequenzen unangenehm sein können, lassen wir uns häufig doch in Versuchung führen. Wissenschaftler um Bowen Ruan von der University of Wisconsin-Madison vermuten: Das hängt vor allem damit zusammen, dass wir Ungewissheit nicht ertragen können. Je weniger wir wissen, was uns erwartet, desto dringender das Bedürfnis nachzusehen - egal um welchen Preis!
Ihre These überprüften die Forscher gleich in mehreren Experimenten. In einem davon führten sie beispielsweise 54 Studenten in einen Raum mit einem Tisch, auf dem mehrere Elektroschock-Stifte lagen, die demjenigen, der sie drückte, einen leichten Stromschlag verpassten. Die Forscher erklärten den Probanden, die Stifte seien von einem anderen Versuch dort liegen geblieben und baten sie, kurz bis zum Beginn des eigentlichen Experiments auf sie zu warten - dabei war dies natürlich das "eigentliche" Experiment: Ruan und sein Team beobachteten heimlich, was die Versuchsteilnehmern mit den Stiften anstellten, während sie warteten. Bei manchen Stiften fehlte zudem die Batterie, sie übertrugen also gar keinen Elektroschock. Für eine Hälfte der Teilnehmer waren die Stifte mit einem entsprechenden Aufkleber gekennzeichnet, andere Probanden wurden im Argen gelassen, welcher Stift funktionierte und welcher nicht.
Kommentar: Wahrscheinlich handelt es sich auch um eine gehirnchemische Reaktion, die uns Menschen dazu antreibt nachzuschauen.

An der Art des Lachens können Menschen erkennen, ob die lachenden Personen befreundet- oder sich völlig fremd sind. So ist es uns schneller möglich bestimmte vorhandene soziale Bündnisse zu erkennen.
Wenn Freunde untereinander lachen, klingt das anders als wenn wir mit Personen zusammen lachen, die uns fremd und unbekannt sind, stellten Forscher von der University of California bei einer Untersuchung fest. Menschen scheinen besondere Signale an bekannte Personen zu übermitteln, wenn sie zusammen lachen. Die Mediziner veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences.

Forschern gelang es jetzt zum ersten Mal, Bilder vom menschlichen Gehirn zu machen, während dieses unter dem Einfluss von LSD steht. Dadurch ist es den Medizinern möglich, die Auswirkungen der Droge besser zu verstehen und sie eventuell für therapeutische Zwecke einzusetzen.
Wissenschaftlern vom Imperial College London ist es jetzt zum ersten Mal gelungen, bei einer Untersuchung Bilder von unserem Gehirn zu machen, wenn dieses unter dem Einfluss von LSD steht. Die Droge könnte in Zukunft verwendet werden, um psychische Erkrankungen zu behandeln. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift Nature.
Wer hat als Kind keine Geheimsprache mit Freunden entwickelt? Aus a wurde zum Beispiel z, aus b wurde y, aus c wurde x und auch die Regeln der Groß- und Kleinschreibung wurden auf den Kopf gestellt. Fertig war die eigene Sprache, deren Reiz darin bestand, dass ihr Code nur von Eingeweihten verstanden wurde.
Außenstehende, bevorzugt Erwachsene, waren von der Kommunikation ausgeschlossen. Durch die gemeinsam entwickelte Sprache konnte man sich mit anderen verbunden fühlen und sich gleichzeitig gegen Nichteingeweihte abgrenzen.
Kommentar:
- Tonfall der Stimme und Bedeutung der Botschaft: Wie unser Gehirn subtile Unterschiede erkennt
- Sprache verändert unsere Wahrnehmung - Je nachdem welche Sprache wir gerade sprechen
- Prägt Geografie den Klang von Sprachen?
- Unsere Haltung hat Auswirkungen auf unsere Emotionen, Erkenntnis und Kommunikation - und vice versa
- "Geben ist die beste Kommunikation"
Manchmal sind es die Augen, manchmal ist es der Tonfall oder ein seltsames Grinsen. Es ist nicht wirklich begründbar, aber in der Anwesenheit manche Mitmenschen fühlen wir uns eben schlagartig unwohl. Woher kommt dieses beunruhigende Gefühl bloß?
Der Frage haben sich jetzt die US-Wissenschaftler Francis T. McAndrew und Sara S. Koehnke mit ihrer Studie "On the nature of creepiness" (zu deutsch "Die Ursache von Gruseligkeit") gewidmet. Sie arbeiten am Knox College in Illinois und veröffentlichten die Ergebnisse jetzt im Fachmagazin New Ideas in Psychology. Mit verblüffenden Erkenntnissen darüber, wieso es Menschen gibt, die - teils grundlos - auf andere eigenartig, verstörend oder nicht ganz geheuer wirken.
Dafür wurden 1341 Personen im Durchschnittsalter von 29 Jahren beobachtet. Insgesamt waren es 44 Merkmale, die von den Studienteilnehmern bewertet werden mussten: das Verhalten, alltägliche Angewohnheiten, Marotten, Hobby, Berufe, Gestik oder ganz oberflächlich das Aussehen.
Es kristallisierte sich dabei schnell heraus, dass es zahlreiche Berufe gibt, die einem auf Anhieb "creepy" erscheinen: Bestatter, Sex-Shop-Besitzer, Tierpräparatoren oder Clowns. Nicht überraschend existiert "Coulrophobie": die Angst vor Clowns. Auf manche Menschen wirken diese eigentlich lustigen Genossen grundsätzlich furchterregend, düster oder bösartig.
"Freundschaft unter Frauen liegt nur einen Katzensprung entfernt von unserer Schwesternschaft, und Schwesternschaft kann einem sehr viel Kraft verleihen" - Jane FondaIn alten Zeiten teilten Frauen viel mehr miteinander als sie es heutzutage tun. Sie teilten sich in die Fürsorge für ihre Babys, sammelten Nahrung und bereiteten diese gemeinsam zu. Die Frauen und die Kinder teilten ein Leben in enger Verbundenheit und sie waren eine tägliche Quelle der Kraft und des Trostes füreinander. Traditionen wie das Rote Zelt, wo Frauen während ihrer Menstruation zusammen kamen, oftmals mit synchronisierten Zyklen, waren eine wunderschöne Zeit des Nährens und des Teilens von Frauenangelegenheiten, und sie diente dazu, sich gegenseitig resilient und glücklich zu erhalten.
Heute sind Frauen viel isolierter in ihrem eigenen Zuhause und ihrem Leben und weitaus mehr voneinander entfernt. Die Gelegenheiten, zusammen zu kommen, sind weitaus begrenzter und die zusammen verbrachte Zeit ist dadurch enorm eingeschränkt. Genau aus diesem Grund vermissen Frauen die bereichernden Momente der Heilung und des Nährens, das durch die gemeinsam verbrachte Zeit entsteht.
Es ist ein Rätsel, warum Grammatik und Orthografie den Ruf des Drögen, Trockenen einfach nicht loswerden. Dabei handelt es sich ganz im Gegenteil um hochemotionale Themen. Manche Menschen verspüren ein regelrecht physisches Unbehagen, wenn sie auf sprachliche Fehler stoßen, andere schließen aus kleinen Irrtümern in der Schriftsprache gleich auf schwere Charakterfehler. Solche Reaktionen sagen jedoch womöglich auch etwas über die Persönlichkeit des Kritikers aus, wie eine kürzlich im Fachmagazin Plos One erschienene Studie zeigt.
Julie Boland und Robin Queen von der University of Michigan wollten wissen, welche Menschen besonders empfindlich auf Fehler in der Schriftsprache reagieren. Ihre 83 Probanden sollten fiktive Kandidaten bewerten, die sich per E-Mail auf eine Mitbewohner-Suchanzeige bewarben. Alle Texte waren gleichen Inhalts. Aber verschiedene Probanden bekamen unterschiedliche Versionen der Texte zu lesen: Manche fehlerfrei, andere mit Tippfehlern, wieder andere mit Grammatikfehlern.
Kommentar: Ohne Kritikfähigkeit kein inneres Wachstum: Wie du lernen kannst, Kritik gesund anzunehmen