Gesundheit & WohlbefindenS


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Emotionale Dissonanzen im Beruf machen krank

Emotionsarbeit in Dienstleistungsberufen kann die Psyche des Dienstleisters gefährden - bis hin zum Burnout. Daher sind psychische Probleme bei Beschäftigten im Gesundheitswesen, im Bildungswesen, in beratenden und ähnlichen Berufen besonders häufig. Professor Dr. Friedemann Nerdinger (Rostock) warnt in Report Psychologie: Bereits bei der Berufswahl sollte darauf geachtet werden, ob der Betroffene sich für eine Arbeit in unmittelbarem Kontakt mit Menschen eignet. "Im Zuge der Ausbildung sollten die Mitarbeiter zudem besser auf die emotionalen Anforderungen ihrer Aufgaben vorbereitet, und es sollten ihnen auch adäquate Techniken der Emodionsarbeit vermittelt werden."

Nerdinger - und in anderem Zusammenhang - Prof. Dr. Winfried Hacker sehen als Kernproblem die soziale Dissonanz: Der Dienstleistungsnehmer - also Patient, Schüler, Kunde usw. - erwartet eine Zuwendung und Emotion, die der Dienstleister in Wahrheit nicht hat, jedoch vorzutäuschen versucht.

Pills

Aspirin-Wirkstoff kann zu inneren Blutungen führen

Aspirin
© imago
Wer gesund ist und als Vorsichtsmaßnahme für Herz-Kreislauf-Erkrankungen Aspirin einnimmt, tut sich nichts gutes. Denn der blutverdünnende Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) kann zu inneren Blutungen führen. Davor warnen jetzt Forscher von der St. George's Universität in London.

ASS verdünnt das Blut

Für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann die prophylaktische Einnahme von ASS sinnvoll sein. Der Stoff verdünnt das Blut und vermeidet so, dass Blutplättchen die Gefäße verstopfen. Doch auch viele gesunde Menschen nehmen den Wirkstoff täglich ein, um beispielweise einen Herzinfarkt vorzubeugen. Damit gehen sie ein erhebliches Risiko ein, wie die Meta-Analyse von Professor Kausik Ray und seinem Team belegt. Bei dieser stützen sich die Forscher auf neun Studien, die jeweils mehr als 1.000 Teilnehmer zählten. Insgesamt wurden die Ergebnisse von 102.621 Patienten ausgewertet und untersucht, wie sich deren Blutwerte veränderten.

Syringe

Antibakterielle Imprägnierung von Kleidung gefährdet Gesundheit und Umwelt

Eine neue Studie der schwedischen Chemikalienagentur weist nach, dass Chemikalien aus Kleidungsstücken durch den Waschvorgang freigesetzt werden

Die schwedische Chemikalienagentur analysierte insgesamt 30 Textilien, denen entweder Silber, Triclosan oder Triclocarban zur Geruchsdämmung beigesetzt wurden. Alle Textilien wurden nach dem Kauf und vor dem ersten Waschgang analysiert, und anschließend mehrere Male gewaschen.

Manche Textilien verloren in den Waschvorgängen zum Beispiel bis zu 98 Prozent des Silbers, bei einigen Proben wurde schon nach nur drei Waschgängen die Hälfte des Silbers freigesetzt.

Diese sogenannte Biozide gelangten anschließend trotz Kläranlagen in die Umwelt. Sie landeten zum Beispiel auch auf Feldern, auf denen Lebensmittel angepflanzt wurden. Die Nanopartikel werden anschließend mit der Nahrung von den Menschen aufgenommen.

Magnify

Studie untersucht Zusammenhang zwischen Deodorants und Brustkrebs

Deodorants sind möglicherweise nicht so ungefährlich wie angenommen.
Deo
© SYX

Genfer Forscher haben nachgewiesen, dass der Deo-Inhaltsstoff Aluminiumchlorid (ein Aluminiumsalz) Brustzellen schädigt. Das wirft die Frage auf, ob die Produkte mitverantwortlich sein könnten für Brustkrebs.

In den vergangenen Jahrzehnten ist die Zahl der Brustkrebsfälle in industrialisierten Ländern gestiegen. Gleichzeitig habe es immer mehr Fälle gegeben, in denen der Brustkrebs im äußeren Teil der Brustdrüse - nahe den Achseln - entstand, teilte die Universität Genf mit.

Das ließ vor ein paar Jahren den Verdacht aufkommen, dass bestimmte schweißhemmende Inhaltsstoffe in Deodorants bei der Krankheitsentstehung eine Rolle spielen könnten. Bisher habe es aber nur ganz wenige Daten gegeben, die für oder gegen diese Hypothese sprechen würden, teilte die Universität in einer Aussendung mit.

Heart - Black

Trauernde laut US-Studie stärker von Herzinfarkt bedroht

Beerdigung
© AFP/Getty Images, Scott OlsenTrauernde an einem Grab in den USA
Washington - Wer einen geliebten Menschen verliert, ist einer US-Studie zufolge vor allem in den ersten Tagen der Trauer einem stark erhöhten Herzinfarkt-Risiko ausgesetzt. Dieses liege am Todestag selbst um das 21-fache über der normalen Infarktwahrscheinlichkeit, berichtete das Wissenschaftsmagazin Circulation: Journal of the American Heart Association. Während der ersten Woche der Trauerzeit sei das Risiko noch sechs Mal höher und gehe im Lauf eines Monats nur langsam zurück.

Zu diesen Ergebnissen kamen Wissenschaftler der Harvard Medical School und der School of Public Health in Boston nach einer Untersuchung von knapp 2000 Herzpatienten. Sie werteten dabei Angaben von Patienten aus, die zwischen 1989 und 1994 einen Herzinfarkt erlitten hatten. Die Betroffenen wurden zudem zu Todesfällen in ihrem Umfeld befragt.

Butterfly

Studie belegt: Meditation verdichtet graue Hirnsubstanz

indische Mönche meditieren
© myself, cc-by-sa 2.5 USArchiv: Buddhistische Mönche meditieren im indischen Jetavana-Kloster nahe Sravasti in Uttar Pradesh.
Cambridge/ USA - Wissenschaftler der Universitäten Harvard, Yale und Massachusetts haben erstmals nachgewiesen, dass Meditation die physische Struktur unseres Gehirns verändern kann. In ihrer Studie zeigen die Forscher eine Zunahme der Dichte von Teilen des Gehirns der Meditierenden, die für Aufmerksamkeit und der Verarbeitung von Sinneseindrücken verantwortlich sind.

Wie die Forscher berichten, ist die Zunahme der Dichte der grauen Hirnsubstanz in einer der Hirnregionen bei älteren Menschen deutlicher als bei jungen. Diese Erkenntnis ist für die Wissenschaftler von besonderem Interesse, da es sich bei diesen Regionen um Teile den menschlichen Kortex handelt, die mit zunehmendem Alter eigentlich dünner werden.

"Unsere Daten belegen, dass Meditation die kortikale Plastizität in Hirnregionen fördert, die wichtig für die kognitive und emotionale Verarbeitung von Eindrücken als auch für Wohlbefinden sind" erläutert die Leiterin der Studie, die Psychologin Sara Lazar von der Harvard Medical School.

Smoking

Studie: Nikotin statt Gehirnjogging - Neues aus der Forschung zur Demenz-Vorsorge

Immer wieder heißt es, der Genuss geringer Mengen Alkohols könne gesundheitliche Vorteile bringen - aber das Rauchen? Tatsächlich scheint Nikotin beginnender Demenz entgegenzuwirken. Experten warnen allerdings vor überhasteten Schlussfolgerungen.
Rauchen
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Raucher brauchen eine Zigarette, um sich für eine Viertelstunde so gut zu fühlen wie Nichtraucher den ganzen Tag - so wird gern dagegen gehalten, wenn Raucher davon schwärmen, wie belebend und gleichzeitig entspannend der Tabakgenuss doch sein könne. Eine Studie verschafft nun allerdings den Rauch-Verfechtern neue argumentative Munition, jedenfalls auf den ersten Blick. Forscher aus Nashville, USA, schreiben in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Neurology, Nikotin könne die geistige Leistungsfähigkeit steigern und das Gedächtnis von Menschen verbessern, die unter ersten Anzeichen von Demenz leiden.

Geistig fitter mit Nikotin

Die Forscher untersuchten rund 70 nichtrauchende Senioren, bei denen eine "leichte kognitive Beeinträchtigung" (mild cognitive impairment) festgestellt worden war - geistige Ausfallerscheinungen, die über dem alterstypischen Normalmaß, aber noch unter der Schwelle für eine Demenz-Diagnose liegen. Zufällig wurden die Studienteilnehmer entweder der Versuchsgruppe zugewiesen und über sechs Monate mit niedrig dosierten Nikotinpflastern behandelt, oder einer Kontrollgruppe, die nur ein Plazebo-Präparat bekam.

Ambulance

Depressionen in der Jugend begünstigen chronische Erkrankungen

Wer in jungen Jahren häufiger unter emotionalen Belastungen leidet, hat als Erwachsener ein höheres Risiko für Herzkrankheiten oder Diabetes

Durham (USA) - Untersuchungen bei Erwachsenen konnten bisher nicht klären, ob Entzündungsreaktionen eine Ursache oder eher die Folge von Depressionen sind. Jetzt zeigt eine amerikanische Studie mit Jugendlichen, dass wiederholt auftretende Depressionen mit einem Anstieg des Blutspiegels an C-reaktivem Protein (CRP) einige Jahre später gekoppelt sind. Der Blutwert für CRP ist ein Maß für unterschiedliche Arten von Entzündungsprozessen im Körper. Ein anhaltend hoher CRP-Spiegel begünstigt Herz- und Gefäßkrankheiten und andere chronische Erkrankungen. Daher sei es wichtig, Depressionen in der Jugend effektiv zu behandeln, schreiben die Forscher im Fachblatt Biological Psychiatry.

Display

Leiden Hardcore-Computerspieler häufiger an Depressionen?

computerspieler, studie
© screenshotAn der Studie können auch jetzt noch interessierte Spieler teilnehmen.
Erste Ergebnisse einer Langzeitstudie zu Normal-, und Hardcore-Spielern sind »alarmierend« und zeigen, welche Auswirkungen es haben kann, länger als 21 Stunden pro Woche vor PC oder Konsole zu verbringen.

In einer Studie der Victoria University im australischen Melbourne stellt Doktorand Daniel Loton fest, dass Hardcore-Spieler, die pro Woche mehr als 21 Stunden mit Spielen verbringen, deutlich häufiger an Depressionen und Angstzuständen leiden als normale Spieler. Für Vielspieler ist laut Loton das Spielen außerdem häufiger ein Ventil dazu, persönliche Probleme zu bewältigen.

In einer Langzeitstudie forsche Loton mit zwei verschiedenen Spielergruppen. Während die erste Gruppe weniger als 21 Stunden pro Woche spielte, verbrachte die zweite Gruppe teilweise deutlich mehr Zeit vor PC und/oder Konsole. Die Forschungsergebnisse seien Lotons Meinung nach sehr alarmierend, denn ein Ergebnis sei, dass exzessive Spieler in der Erhebung Angst-, Stress- und Depressions-Werte erreichten, die eigentlich eine klinische Behandlung erforderten.

Health

US-Sozialpsychologe: Selbstdisziplin macht glücklicher und erfolgreicher

Gainesville - Die Fähigkeiten zur Selbstdisziplin werden nach Ansicht des US-Sozialpsychologen Roy Baumeister künftig mehr an Bedeutung gewinnen. "Wir müssen zwischen immer mehr Möglichkeiten entscheiden, wie wir leben wollen", sagte der Forscher im Interview des Nachrichtenmagazins Focus. Dies bedeute: "Wir müssen mit mehr Verlockungen klarkommen als je zuvor."

Der US-amerikanische Wissenschaftler vergleicht die Willenskraft mit einem Muskel: "Unsere Disziplin schwindet, wenn wir innerhalb kurzer Zeit Reaktionen auf Impulse unterdrücken." Um dem Entgegenzuwirken empfiehlt der Forscher von der University of Florida ein gezieltes Training, mit dem sich die Willenskraft stärken lasse. Forscher wie Baumeister widmen sich derzeit verstärkt dem Phänomen der Zielstrebigkeit. "Die Psychologie weiß, dass der Erfolg einer Person im Leben hauptsächlich von zwei Faktoren abhängt: Intelligenz und Willenskraft", sagte Baumeister "Focus". Personen, die sich selbst steuern könnten, seien nachweislich glücklicher, gesünder und im Job erfolgreicher.

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