Stürme
Tagelang gab es heftige Unwetter
Heftige Regenfälle mit Überschwemmungen haben den Norden Italiens heimgesucht. In der Region Ligurien im Nordwesten wurden Bäume entwurzelt, Straßen überspült und Häuser unter Wasser gesetzt, wie Medien berichteten. Auch aus anderen Teilen Italiens wurden heftige Regenfälle gemeldet.
Der Fährverkehr zwischen Sardinien und der französischen Nachbarinsel Korsika wurde am Montag laut Nachrichtenagentur Ansa vorübergehend eingestellt. In Montegroppo östlich von Genua wurden 373 Liter Regen in nur 12 Stunden gemessen. 200 Liter in kurzer Zeit waren keine Seltenheit. Kaum ein Fluss, der diese Wassermassen noch fassen kann.
Von den Naturgewalten wurden am stärksten die südwestlichen Départements Pyrénées-Atlantiques, Landes, Gironde und Dordogne betroffen. Der französische Stromversorger Enedis teilte am Sonntag auf Twitter mit, dass der Sturm 140.000 Haushalte ohne Elektrizität gelassen habe. Mehrere Teams seien im Einsatz, um die Folgen zu beheben.
In örtlichen Medien und sozialen Netzwerken wurden Aufnahmen mit überfluteten Straßen und umgerissenen Bäumen gezeigt.
Der Wirbelsturm "Hagibis" hat in Japan schwere Überschwemmungen ausgelöst und mindestens 26 Menschen in den Tod gerissen. Weitere 21 Menschen galten am Sonntag noch als vermisst. Einer der heftigsten Taifune seit Jahrzehnten zog am Samstag und in der Nacht zum Sonntag mit rekordstarken Regenfällen und Sturmböen über die Hauptstadt Tokio und andere Gebiete des fernöstlichen Inselreiches. Laut Medienberichten wurden über 170 Bewohner verletzt.
Der Taifun ließ zahlreiche Flüsse über die Ufer treten und überschwemmte ganze Wohngebiete und Straßen, bevor er sich am Sonntag im Nordosten über dem Meer zu einer Tiefdruckzone abschwächte. Während am Sonntag in der Hauptstadt und deren Umgebung wieder die Sonne schien, setzten die Einsatzkräfte die Bergungsarbeiten fort. Mit Militärhubschraubern und Schlauchbooten rückten die Einsatzkräfte an, um Menschen aus ihren Häusern zu retten. Dabei kam es zu einem tragischen Unglück, als Rettungskräfte eine 77 Jahre alte Frau in der nordöstlichen Stadt Iwaki in einen Hubschrauber hieven wollten und sie plötzlich 40 Meter in die Tiefe stürzte. Sie kam dabei ums Leben. In der Bucht von Tokio sank ein ankerndes Frachtschiff aus Panama. Zwei Menschen an Bord kamen ums Leben, sechs Besatzungsmitglieder galten am Sonntag als vermisst.
HAGIBIS ist bereits der 19. Tropensturm und der stärkste Taifun im westlichen Pazifik der diesjährigen Saison.
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Erst Ende September und Anfang Oktober überquerte Taifun MITAG Taiwan, den äußersten Osten Chinas und stark abgeschwächt dann Südkorea. Mindestens zehn Menschen riss der Wirbelsturm in den Tod. Dabei wurden ganze Landstriche unter Wasser gesetzt. Taifune treten immer wieder in den Sommer- und Herbstmonaten auf und beeinträchtigen zahlreiche Staaten in Südostasien.
~ wetteronline.de
Zudem tobten kräftige Gewitter im Mittelmeerraum, wo ebenso Süditalien, Kroatien und Griechenland betroffen waren.

Der Unwetterschwerpunkt verlagert sich langsam Richtung Griechenland und die Türkei.
Auch am Dienstag und Mittwoch werden vor allem Richtung Griechenland und der Türkei weitere heftige Gewitter erwartet. Über Italien entspannt sich die Lage jetzt aber.
Eine Palme brennt nach einem Blitzeinschlag in Argostolion in Griechenland:
Überflutete Straßen nach heftigen Regenfällen in Zagreb:
Besonders im bergigen Hinterland von Griechenland und der Türkei besteht punktuell die Gefahr von Erdrutschen und generell bei den heftigsten Gewittern auch noch Überschwemmungsgefahr bei bis zu 100 Liter pro Quadratmeter.
Quelle: wetter.de
Wer am Mittwochmorgen im nördlichen Deutschland mit dem Zug reisen möchte, sollte Geduld mitbringen - oder doch gleich auf ein anderes Verkehrsmittel ausweichen. Nach den durch einen Sturm verursachten Schäden auf mehreren Strecken müssen sich Passagiere auch am Mittwoch noch auf Zugausfälle gefasst machen.
"Die Fernverkehrszüge zwischen Hannover und Bremen werden weitgehend ausfallen", sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Auch auf der Strecke zwischen Hamburg und Hannover könne es zu Einschränkungen kommen. "Wir empfehlen, dass sich Fahrgäste vor Reiseantritt über ihre Verbindung informieren." (Hier geht es zu den aktuellen Verkehrsmeldungen der Bahn.)
Grund für die Ausfälle und Verspätungen seien unter anderem Reparaturarbeiten. Zudem seien viele Züge und Bahnmitarbeiter durch die Probleme am Vorabend nicht dort angekommen, wo sie ihren Dienst am Morgen hätten antreten sollen. Das könne sich zum Betriebsstart auch auf Regionalverbindungen auswirken.
Der Sturm hatte dem Bahnverkehr am Dienstagabend große Probleme beschert: Passagiere mussten auf andere Züge ausweichen, Bäume, Unrat und Teile abgedeckter Dächer lagen in den Gleisen und Oberleitungen wurden beschädigt.
Wegen der Sturmschäden auf mehreren Bahnstrecken waren 200 Reisende in Hannover gestrandet und haben die Nacht zu Mittwoch in Zügen übernachtet. Die Deutsche Bahn habe dafür zwei ICEs mit insgesamt 1400 Plätzen zur Verfügung gestellt, sagte ein Sprecher des Unternehmens.
Auch in Kassel-Wilhelmshöhe und Hamburg standen Züge für Passagiere zur Übernachtung bereit. Sie wurden aber nicht in Anspruch genommen.
Zudem harrten 300 Menschen über Stunden in einem ICE bei Nienburg wegen eines Oberleitungsschadens auf dem Weg nach Hamburg aus. Gegen 23 Uhr war der von Chur aus der Schweiz kommende Zug nach Hamburg teilweise evakuiert worden. 150 Menschen wurden mit drei Bussen nach Hannover gefahren. Die restlichen Fahrgäste mussten zweieinhalb Stunden im Zug auf die Weiterfahrt warten.
Schiff kentert auf der Müritz, Rettungsflug auf Norderney
Von starken Winden wurde bereits am Dienstagnachmittag die Besatzung eines Segelboots auf der Müritz an der Mecklenburgischen Seenplatte überrascht. Bei stürmischem und böigem Südwestwind bis Stärke acht kenterte das Boot - und der Mast des Schiffs bohrte sich in den Boden des Sees, wie die Polizei mitteilte. Ein Fahrgastschiff nahm die fünf Segler auf, die Feuerwehr barg das Schiff bei Wassertemperaturen um 16 Grad.
Auf der ostfriesischen Insel Norderney wurden Urlauber von Wassermassen eingeschlossen. Die Gruppe war nach Angaben der Feuerwehr am Dienstag im Osten der Insel auf eine Düne geklettert und hatte einen Notruf abgesetzt. Das Hochwasser war wegen eines Sturms in der Nordsee deutlich höher als normal ausgefallen. Ein Rettungshubschrauber nahm die Urlauber an Bord und brachte sie zurück auf einen Parkplatz.
jok/dpa
Die Windböen entwurzelten Bäume und knickten Strommasten um. Rund 400.000 Kunden des Stromversorgers "Nova Scotia Power" waren von dem Stromnetz abgeschnitten. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht.
Auch in New Brunswick, der Nachbarprovinz von Nova Scotia, saßen 64.000 Haushalte im Dunkeln. Der Versorger sprach von "erheblichen Auswirkungen" auf die Stromversorgung in der Region. Erst bei Abschwächung der Winde würden Reparaturen vorgenommen. Das Unternehmen postete auf Twitter Fotos von umgeknickten Bäumen und Strommasten - mit der Warnung an Kunden, nicht selbst Hand anzulegen, um etwa niedergerissene Stromleitungen aufzurichten.
Der Sturm sollte sich nach Nordosten in Richtung von Neufundland und Labrador fortbewegen. Für die Küstengebiete sprach die kanadische Wetterbehörde eine Warnung vor Sturmfluten mit hohen Wellen aus.
Am vergangenen Wochenende hatte "Dorian" als Hurrikan der höchsten Kategorie 5 die Bahamas getroffen, dort über mehrere Tage gewütet, enorme Schäden angerichtet und mindestens 43 Menschenleben gefordert. Am Freitag war "Dorian" dann über einen küstennahen Teil des US-Bundesstaats North Carolina hinweggezogen und hatte dort Überschwemmungen, Schäden und Stromausfälle verursacht. (dpa)

Verwüstung nach Hurrikan Dorian auf Elbow Cay, direkt vor Abaco auf den Bahamas am 2. September 2019
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