Kann reichlich Fischöl in Ihrer Nahrung verhindern, dass Ihr Gehirn schrumpft? Eine Studie, die in der Januarausgabe 2014 der Zeitschrift Neurology veröffentlicht wurde, besagt: Ja.
Fischöl, Kapseln, Nahrungsergänzung
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Als natürlicher Indikator normaler Alterung (aber auch als Anzeichen der Alzheimer-Erkrankung) kann die schrumpfende Größe des Gehirns auf spätere Probleme bei geistiger Gesundheit und Klarheit sowie kognitiver Leistungsfähigkeit hindeuten. Angesichts dieser Verbindung sind Wissenschaftler begeistert über die neuesten Erkenntnisse, die den Verzehr von Omega-3-Fettsäuren mit größerem Gehirnvolumen in Verbindung bringen.

Eine Achtjahresstudie

Bei der so genannten Women’s Health Initiative Memory Study wurden die Werte von Omega-3-Fettsäuren (EPA [Eicosapentaensäure] und DHA [Docosahexaensäure]) in den roten Blutkörperchen von 1111 älteren Frauen gemessen. Acht Jahre später wurden MRT-Aufnahmen gemacht, um das Gehirnvolumen der Teilnehmerinnen, deren durchschnittliches Alter bei 87 Jahren lag, zu beurteilen. Wie die Forscher beobachteten, zeigten die Frauen mit höheren Werten an Omega-3-Fettsäuren acht Jahre später auch ein größeres Gehirnvolumen. In einer Pressemitteilung der American Academy of Neurology heißt es:

»Diese höheren Werte an Fettsäuren können über die Ernährung und den Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln erzielt werden. Die Resultate lassen darauf schließen, dass der Effekt auf das Gehirnvolumen einer Verzögerung des normalen Verlusts an Hirnzellen entspricht, der bei einer Alterung um ein oder zwei Jahre auftritt«, sagte Dr. James V. Pottala, Autor der Studie.

Darüber hinaus wurden höhere Werte an Omega-3-Fettsäuren mit einem 2,7 Prozent größeren Volumen der Hippocampus-Region des Gehirns - die eine wichtige Rolle für das Gedächtnis spielt - in Verbindung gebracht. Interessant ist, dass eine Atrophie des Hippocampus bereits beginnt, lange bevor sich die ersten Symptome der Alzheimer-Krankheit zeigen.


Weitere Vorzüge für das Gehirn

Sie brauchen noch weitere Anreize für eine Erhöhung Ihrer täglichen Omega-3-Einnahme? Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass eine Ergänzung mit EPA und DHA Aggression und Feindseligkeit mindert. Und gestresste (aber gesunde) Freiwillige senkten ihr Stressniveau durch die Einnahme von 1500 mg DHA täglich ganz deutlich.

Außerdem bessern sich durch Omega-3-Fettsäuren die Symptome einer Depression eindrucksvoller als durch Prozac. Bei einer Studie »reagierte die Hälfte der Teilnehmer gut auf Fluoxetin [Prozac] allein, 56 auf eine Ergänzung mit EPA (1000 mg) und beeindruckende 81 Prozent auf eine Kombination beider Behandlungsformen«, betont Dr. Julius Goepp in seinem Artikel »Omega-3-Fettsäuren erhöhen das Gehirnvolumen und machen viele Aspekte der neurologischen Alterung rückgängig«.

Dr. Goepp weiter: »Bei einer Dosierung über 2000 mg sind die Resultate konstant spektakulär. Placebo-kontrollierte Doppelblindstudien belegen die deutliche Überlegenheit einer Omega-3-Behandlung über Placebos, bei Verwendung von Standardtabellen zur Einschätzung einer Depression. Zahlreiche weitere Studien bestätigen diese deutliche Wirkung auf eine Depression auch in anderem Zusammenhang: Depressive Symptome wurden bei Patienten mit Parkinsonscher Krankheit genauso gelindert wie bei schwangeren Frauen mit schwerer depressiver Störung. Eine besonders deutliche Wirkung zeigte sich bei Frauen mittleren Alters, die während der Wechseljahre an psychischen Leiden mit Symptomen einer Depression litten.«


Quellen für diesen Beitrag waren u.a.:

Neurology.org
NaturalNews.com
ScienceDaily.com
AAN.com
LEF.org