Jörg Klingenbach
Sott.netSa, 26 Sep 2015 06:05 UTC
Die Medien ereifern sich gerade an dem sogenannten "VW-Skandal", doch ist es wirklich ein Skandal, oder was könnte dahinter stecken? Dazu Auszüge eines Kommentars von dem Wirtschaftsexperten, Dirk Müller, der bei
n-tv.de veröffentlicht wurde.
Offenkundig hat Volkswagen geschönte Abgaswerte angegeben. An dieser Stelle ist es völlig unstrittig, dass dies intolerabel ist und Konsequenzen haben muss. Aber es sei noch einmal betont, dass wir über geschönte Abgaswerte reden und nicht etwa über funktionslose Airbags, versagende Bremssysteme, über die die Fahrer nicht rechtzeitig informiert wurden, oder wissentlich defekte Zündschlösser, die zu zahlreichen Todesfällen geführt haben. So der Fall bei anderen Autoherstellern. Es geht lediglich um geschönte Abgaswerte.
Auch hier muss man noch fragen, inwieweit das in der Branche verbreitet ist, denn ein Vergleich drängt sich sofort auf. Haben Sie jemals die von den Autoherstellern aller Marken angegebenen Benzinverbrauchswerte im alltäglichen Gebrauch einhalten können? Wir wissen, dass diese Werte nur unter idealisierten Testbedingungen aufgehübscht wurden, und nehmen das schulterzuckend zur Kenntnis. Ist das etwas anderes als die jetzt bekannt gewordene Mogelei bei den Emissionswerten? Ich denke nicht. Denn es sind am Ende auch Emissionen und zwar solche, die sich bei jeder Tankfüllung direkt im Geldbeutel der Autokäufer niederschlagen. Eigentlich ist das der größere Betrug, der aber flächendeckend über alle Hersteller akzeptiert ist.
Dirk Müller bringt es auf den Punkt: Es sind keine Menschen ums Leben gekommen, sondern es handelt sich nur um Tests. Im Gegensatz zu den defekten Zündschlössern von General Motors, wo
über hundert Menschen starben. Außerdem existiert da noch der Klimaschwindel und es kann gefragt werden, warum es in erster Hand überhaupt Abgasnormen und Tests gibt? Denn das Klima erwärmt sich nicht durch Autos, Fabriken oder durch die Menschenhand, sondern es ist ein natürlicher Kreislauf, der unabhängig von Menschen seinen Lauf nimmt. Egal ob mit VW oder ohne. Sehen Sie sich dazu die folgenden Artikel an:
Weiter im Kommentar von Dirk Müller:
Warum kommt also gerade jetzt diese große Aufregung um VW? Cui bono? Wem nutzt es, sei an dieser Stelle gefragt. Reibt sich Ferdinand Piëch heute die Hände, wie so manche glauben? Das denke ich nicht. Bei allem Triumph, den er über Winterkorn nun möglicherweise empfinden mag, wird ihm das Herz bei der Betrachtung des Schadens an seinem Lebenswerk VW und natürlich auch an dem Wert seiner eigenen Aktienpakete sicherlich schwer sein.
Aber ist es nicht ein bemerkenswerter Zufall, dass dieses Thema just an jenem Tag in den USA hochkommt, an dem VW dort seinen lang erwarteten neuen Passat vorstellt, das Fahrzeug, dass in den nächsten Jahren den Heimatmarkt von GM und Ford aufwirbeln sollte? Man scheint diese zweifellos unschöne Situation zumindest nun brutalst möglich ausnutzen zu wollen. Ein frontaler Angriff auf die bisher übermächtige deutsche Automobilindustrie, das Herz der deutschen Wirtschaft, ist die Folge. Und was machen wir? Wir spielen dieses Spiel mit Begeisterung mit. Wir stellen selbst alle deutschen Autohersteller unter Generalverdacht. Faseln vom Ende der Marke "Made in Germany" und bekreischen den Untergang in das Vertrauen in die deutsche Wirtschaft.
[...]
Machen wir uns bei allem Blutrausch dieser Stunden noch einmal klar, dass wir über geschönte Abgaswerte sprechen. Lassen wir die Kirche im Dorf und helfen wir den Mitbewerbern jenseits des Atlantiks nicht noch dabei, unsere eigene Wirtschaft in den Boden zu stampfen. Bei General Motors und Ford dürften dieser Tage die Champagnerkorken knallen. Die defekten Zündschlösser bei GM führten zu 174 Toten und wurden mit einer Strafe von 900 Millionen US-Dollar geahndet. Bei Volkswagen spricht man nun über 18 Milliarden US-Dollar Strafe wegen geschönter Abgaswerte.
Bemerkenswert ist übrigens auch, dass am gleichen Tag in Brasilien Klage gegen VW erhoben wird, weil der Konzern in den Jahren 1964-1985 (!) mit der damaligen Diktatur zusammengearbeitet haben soll. Es gibt schon merkwürdige Zufälle.
Cui bono - wem nützt es? Es wird sich dabei um keinen Zufall handeln, sondern hat wahrscheinlich System, dass das Thema momentan so stark aufgekocht wird und VW bestraft werden soll. Der Grund dafür könnte sein, VW und somit Deutschland politisch unter Druck zu setzen, weil Deutschland momentan mit
Russland und
Syrien in Verhandlungen treten möchte und das wird nicht gern von den USA gesehen, wenn jemand aus der Reihe tanzen möchte. Welch bessere Möglichkeit gibt es, eines der Export- und wirtschaftsstärksten Länder der Welt auf wirtschaftlicher Seite anzugreifen und somit eine indirekte Botschaft an unsere Eliten zu senden, sich genau zu überlegen, wie sie verhandeln sollen?
Jörg Klingenbach hat einen Abschluss in den Sozialwissenschaften und ist Redakteur für Sott.net seit 2011. Informationen zu veröffentlichen und objektivere Nachrichten auch an deutsche Leser zu vermitteln, war mit ein Hauptgrund sich dem fulminanten Sott-Team anzuschließen. Dabei konzentriert sich Jörg vorrangig auf die Kategorien Puppenspieler, dem Kind der Gesellschaft und Feuer am Himmel. Er hilft Artikel ins Deutsche zu übersetzen und von Zeit zu Zeit verfasst er auch selbst Artikel.
Wenn Jörg nicht gerade bei Sott.net oder an anderen Projekten arbeitet, photographiert er sehr gern.
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