
Immer mehr Menschen in Deutschland ernähren sich vegan und essen ausschließlich Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs. Jetzt warnt Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) in der "Bild-Zeitung" vom Mittwoch vor Gesundheitsschäden durch veganes Essen bei Kindern und Jugendlichen.
Schmidt sagte der "Bild": „Veganes Essen kann zu gefährlicher Mangelernährung führen - vor allem bei Kindern. Bei ihnen kann das schwere Vitamin-B12-Mangelerscheinungen verursachen, bis hin zu erheblichen Schäden. Für Kinder und Jugendliche ist vegane Ernährung auf keinen Fall geeignet.“
Vegetarierbund weist Kritik zurück
Professor Berthold Koletzko von der Ludwig-Maximilians-Universität München bestätigt der "Bild" Schmidts These zur Gefahr durch die vegane Ernährungsweise bei Kindern. Koletzko sagte "Bild": „Ein Vitamin-B12-Mangel kann die Entwicklung des Gehirns schwer schädigen. Eine vegane Ernährung kann bei Kindern zu schweren neurologischen Schäden führen, bis hin zu einer dauerhaften Behinderung.“
Der Vegetarierbund Deutschland (Vebu) wehrt sich gegen die Kritik. Vebu-Chef Sebastian Joy sagte der "Bild": „Eine ausgewogene und vielfältige vegane Ernährung ist für alle Lebensphasen geeignet und versorgt den Körper mit allen nötigen Nährstoffen und mit annähernd allen Vitaminen. Über angereicherte Nahrungsmittel und eine Vitamin-B12-Zahncreme ist die ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 gewährleistet.“
Schmidt fordert Ernährung als Schulfach
Ernährungsminister Schmidt lehnt als Konsequenz möglicher Gesundheitsgefahren einseitige Ernährungsweisen ab und fordert eine bessere Ernährungsbildung in der Schule.
Schmidt sagte der "Bild": „Ich bin absoluter Gegner von Ernährungsverboten und Essens-Ideologien. Jeder soll essen, was ihn glücklich macht und ihm schmeckt. Wichtig ist, dass es ausgewogen ist! Ich fordere deshalb ein Schulfach Ernährung: Auch das kleine Einmaleins der Ernährung gehört ins Klassenzimmer. Denn nur wer weiß, wie Lebensmittel hergestellt werden, weiß sie auch zu schätzen.“
Ich ernähre mich zwar nicht vegan - jedoch finde ich den Artikel sehr unausgewogen. Sofern man sich vegan, nachhaltig und ausgewogen ernährt - wird auch kein Vitamin B12 Mangel zu Stande kommen (siehe enormen Vitamin B12 Anteil in Algenformen Chlorella, Spirulina usw. oder in Nüssen und Kernen - siehe Aprikosenkerne). Natürlich gibt es diese Möglichkeit im westlichen Ernährungssystem nur begrenzt - sodass man auf schadhafte synthetische Ergänzungen zurückgreif - die einen Mangel nur einseitig und nicht rezirkulierend ausgleichen können.
Weiters möchte ich anmerken - dass ich mich selbst nicht vegan ernähre!
Finde die Berichterstattung ansonsten immer sehr vielschichtig und zumeist mit vielen Parametern und Faktoren durchgedacht - jedoch dieser Artikel trübt das Bild ein bisschen.
Liebe Grüße,
Celtix