BRICS
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Russlands Präsident Wladimir Putin hat einen programmatischen Beitrag über neue Horizonte der strategischen Partnerschaft im BRICS-Rahmen und die Rolle dieser Organisation in der Welt geschrieben. Der Kreml veröffentlichte den Artikel im Vorfeld des Gipfels der BRICS-Gruppe Anfang September im chinesischen Xiamen auf seiner offiziellen Webseite.

In dem Text schätzt der russische Präsident Chinas Rolle als BRISC-Vorsitzender im Jahr 2017 hoch ein. Putin ruft dazu auf, die Rolle dieser Organisation in Weltpolitik und Wirtschaft auf ein höheres Niveau zu heben. Der BRICS-Gruppe gehören neben Russland auch Brasilien, Indien, China und Südafrika an, wo insgesamt etwa 43 Prozent der Bewohner des Planeten leben.

Präsident Putin erklärt in seinem Beitrag:
"Es ist wichtig, dass sich die Tätigkeit unserer Vereinigung auf die Prinzipien der Gleichberechtigung, Achtung und Berücksichtigung gegenseitiger Meinungen sowie eines Konsens stützt. Im BRISC-Rahmen wird nichts aufgezwungen. Wenn die Herangehensweisen nicht in allem übereinstimmen, erfolgt dann eine geduldige und mühevolle Arbeit zu ihrer Annäherung. Eine solche offene und vertrauensvolle Atmosphäre trägt zu einer erfolgreichen Umsetzung der uns gestellten Aufgaben bei."
Zudem forderte er dazu auf, nicht in Worten, sondern in Taten eine umfassende Anti-Terror-Front auf allgemein anerkannter völkerrechtlicher Basis zu bilden, unter führender Rolle der Uno.

Die Situation auf der Korea-Halbinsel bewegt sich laut Putin am Rande eines groß angelegten Konfliktes. Dennoch seien die Probleme der Region mittels direkten Dialogs aller interessierten Seiten, ohne Vorbedingungen, zu lösen. Weiterer Druck auf Pjöngjang sei falsch und aussichtslos.

Was die Kooperation im Bereich Cybersicherheit anbelangt, so verweist der Präsident darauf, dass mehr Zusammenarbeit in diesem Bereich nötig sei.
"Der Abschluss eines Regierungsabkommens über internationale Informationssicherheit zwischen den BRICS-Staaten wäre ein wichtiger Schritt dafür."
Moskau teile die Besorgtheit der BRICS-Staaten über die Ungerechtigkeit der jetzigen globalen Finanz- und Wirtschaftsarchitektur. Laut Putin ist Russland bereit, Reformen im Finanzsektor zu fördern, um gemeinsam mit seinen BRICS-Partnern die Dominanz einer "beschränken Zahl der Reservewährungen" bewältigen zu können.

Der Staatschef macht zudem auf Russlands Initiative zur Gründung einer Plattform für BRICS-Energieforschungen aufmerksam. Diese soll sowohl die nötigen Forschungen durchführen als auch künftige gemeinsame Investitionsprojekte im Energiebereich fördern.

Seiner Ansicht nach müssten die Staaten der Gruppe ferner die Kooperation im Bereich des Klein- und mittelständischen Unternehmertums intensivieren. Erörtert werde unter anderem eine mögliche Gründung eines BRICS-Geschäftsfrauenklubs als ein Netz für berufliche Kontakte zwischen Business-Frauen mit Hilfe einer spezialisierten elektronischen Informationsressource.

Die Vertreter der BRICS-Mitglieder treffen sich vom 3. bis zum 5. September in Xiamen in der südostchinesischen Provinz Fujian zum Gipfel. Der vorherige BRICS-Gipfel wurde im Oktober 2016 in Indien durchgeführt.