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Forscher um Eddie Brummelman von der Universität Amsterdam untersuchten bereits 2014, wie Kinder später zu aggressiven Jugendlichen werden können - und krankhaft selbstverliebt sind. Das berichtete das Forscherteam im Magazin Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften und der Businessinsider.

Diese Kinder erwarten eine Sonderbehandlung, sie können sich nicht unterordnen und entwickeln Persönlichkeitsstörungen wie Soziopathie und Narzissmus.

Die niederländischen Forscher begleiteten Kinder im Alter zwischen sieben bis elf Jahren, da dieses Alter als risikoreich für die Ausprägung von derartigen Störungen gilt.

Sie fanden die Ursache für Narzissmus bei den Eltern: Halten diese ihre Kinder für etwas Besseres, fördern sie eine Entwicklung in Richtung Narzissmus. Der Begriff Narziss stammt aus der griechischen Mythologie und bezeichnet jemanden, der sich in sein Bild von sich selbst verliebt.

Narzissmus bedeutet Eigensucht und Ich-Bezogenheit

Narzissten kann man daran erkennen, dass sie ihre eigenen Fähigkeiten völlig überschätzen. Narzissten erwarten von ihrem Umfeld grenzenlose Beachtung und Bewunderung.

Sie sind bereit, andere Menschen zu kontrollieren und können dabei sehr rücksichtslos vorgehen. Sie zeigen zwar ein übertriebenes Selbstwertgefühl, haben jedoch ein äußerst geringes Selbstwertgefühl.

Häufig haben Menschen mit narzisstischen Zügen Erfolg im Beruf und steigen in mächtige Positionen auf. Doch die dunkle Seite des Narzissmus ist, dass es Menschen gibt, denen jedes Mittel recht ist, um Anerkennung zu bekommen und im Mittelpunkt zu stehen - es sind selbstbezogene, rücksichtslose Grenzüberschreiter ohne Mitgefühl.

Der Narzisst baut seine Welt allein auf Schein auf. Alles und jeden ordnet er seinem ureigenen Interesse und seiner Selbstdarstellung unter. Verpflichtet fühlt er sich allein seinem Ego, niemals einer Sache. Lob und Anerkennung braucht er genauso sehr wie die Luft zum Atmen.

Um Liebe oder Aufmerksamkeit zu erlangen und den eigenen Willen durchzusetzen, schreckt er vor nichts zurück: Er manipuliert, kontrolliert, täuscht, intrigiert, schikaniert oder verführt. Der Narzisst hält sich für allmächtig, er beherrscht sein Metier und sein Umfeld, das sich ganz nach seinen Bedürfnissen zu richten hat.

"Mein Kind ist besser als andere"

Die Experten um Eddie Brummelman, Erziehungswissenschaftler und Psychologen, befragten innerhalb von zwei Jahren viermal 565 Kinder und deren Eltern aus den Niederlanden.

Die Kinder, bei denen die Eltern angaben, ihr Kind sei "besser als andere Kinder" oder auch "verdiene im Leben etwas Außergewöhnliches" hatten später narzisstische Probleme. Sie können schlecht mit Kritik umgehen und sich in andere Menschen hineinfühlen.

Kinder glauben ihren Eltern, wenn sie ihnen sagen, dass sie im Gegensatz zu anderen etwas Besonderes sind. Weder für sie selbst noch für die Gesellschaft ist das gut", schreibt Brad Bushman, einer der Autoren der Studie.

Zu viel Aufmerksamkeit, zu viel Lob und Verherrlichung bewirkt, dass Kinder kein gesundes Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen entwickeln können. Auch die Bindungsfähigkeit leidet.

Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung bedürfen einer psychotherapeutischen Behandlung, jedoch betrachten sie bereits das Angebot von Hilfe als eine Kränkung. Die Forscher weisen darauf hin, dass die Eltern nicht die einzige Ursache von Persönlichkeitsstörungen sind.

Andere Verhaltensweisen stehen mehr im Zusammenhang mit der Entwicklung von Soziopathen: Eltern setzen keine oder wenige Grenzen, ziehen selten Konsequenzen und idealisieren das Verhaltens des Kindes (Helikoptereltern bereiten ihre Kinder nicht aufs Leben vor).

Soziopathen sind nicht fähig, mit anderen Menschen mitfühlend zu sein oder ihnen Sympathie entgegenzubringen.