immigration
In meinem letzten Artikel über das Thema Einwanderung schrieb ich, dass eine "der destruktiven Konsequenzen von nicht-integrierter Massenmigration ein Anstieg an Kriminalität ist".

Migration is the top concern for EU citizens
Migration ist die Hauptsorge für europäische Bürger.
Naiverweise glaubte ich, dass die Verbindung zwischen Migration und Verbrechen offensichtlich war. Nachdem ich den Artikel jedoch veröffentlicht hatte, setzte ich meine Nachforschungen über das Thema fort und erkannte, dass sich die Dinge wie üblich viel komplexer - und viel interessanter - gestalten als sie auf den ersten Blick erscheinen.

Im vorliegenden Artikel werden wir versuchen, die Verbindungen zwischen Migration und Kriminalität - falls vorhanden - zu verstehen. Um dies tun zu können, werden wir eine Reihe von Tabellen durchsehen, wir werden sie interpretieren und, viel wichtiger, wir werden sehen, wie aus diesen Daten oftmals die "Rosinen" herausgepickt und verdreht werden, um extremistischen ideologischen Diskursen zu dienen.

Lassen Sie uns zuerst einen Blick darauf werfen, wie Migration wahrgenommen wird. In Europa ist bei den meisten Bürgern deutlich die Einwanderung zur größten Quelle der Besorgnis geworden - diese Sorge steht höher als Terrorismus oder Arbeitslosigkeit.

Ob diese Sorge gerechtfertigt ist, spielt hier erstmal keine Rolle, weil es einen wichtigen Punkt offenlegt: eine Mehrheit der europäischen Menschen ist wirklich besorgt über die Einwanderung in ihre Länder; d.h., es liegt eine emotionale Ladung vor. Und wir wissen, dass gesteigerte emotionale Zustände einen sehr fruchtbaren Boden für die Hysterisierung, Schwarz-Weiß-Denken und extremistische Ideologien bieten.

Perceived effects of immigration
Wahrgenommene Auswirkungen von Immigration
Negative Wahrnehmung der Einwanderung in Europa

Europäische Menschen tendieren dazu, Einwanderung mit negativen Auswirkungen wie die Auflösung einer Kultur, einem Anstieg an Arbeitslosigkeit, einer Zweckentfremdung von Sozialleistungen und einem Anstieg an Verbrechen zu assoziieren.

Unter diesen schädlichen Wirkungen ist es tatsächlich der Punkt Kriminalität, der die stärkste negative Assoziation mit Migration aufweist, wie in der Tablle rechts zu sehen ist.

Nur 10% der europäischen Bürger (lila Ellipse) denkt, dass Migration positive Auswirkungen auf das Verbrechen hat. Diese Umfrage ist aus dem Jahr 2014 und die Zahlen haben sich seitdem wahrscheinlich noch weiter verschlechtert.

Die zwei vorherigen Tabellen beschäftigen sich nur mit der öffentlichen Meinung. Basieren diese Meinungen nun also auf harten Fakten oder sind sie lediglich das Resultat von Propaganda, Angst, Vorurteilen und Rassismus?

Einwanderung und Verbrechen

Die Korrelation zwischen Verbrechen und Einwanderung ist ein sehr umfassend dokumentiertes Thema. Wikipedia hat ihm eine umfangreiche Seite gewidmet. In der Einleitung dieser "autoritären" Quelle lesen wir:
Eine Meta-Analyse von 51 Studien aus den Jahren 1994 - 2014 über die Beziehung zwischen Einwanderung und Kriminalität in verschiedenen Ländern kam zu dem Ergebnis, dass, insgesamt gesehen, Einwanderung Kriminalität reduziert.
Crime rate by country of origin
Kriminalitätsrate pro Ursprungsland
[Dem interessierten Leser ist auch der Beitrag auf der deutschen Wikipedia-Seite zum Abgleich zu empfehlen - AdÜ].

Das obige Argument wird ausgiebig von Liberalen zitiert, um die Vorteile von Massenmigration und Multikulturalismus zu beweisen. Immigration reduziert die Kriminalität; die meisten Wissenschaftler sagen das, sogar die Meta-Analysen. Der Fall ist abgeschlossen.

Wenn das aber der Fall ist, wie erklären wir die Kluft zwischen der negativen öffentlichen Wahrnehmung von Einwanderung und den positiven Auswirkungen davon?

Liberale würden antworten, dass es einfach sei: europäische Weiße sind ein Haufen von rassistischen, unterdrückenden Kolonialisten; sie würdigen das Geschenk von Massenmigration nicht einmal, das Vielfalt, Wohlstand und Sicherheit bringt. Kein Wunder, dass Hitler vor drei Generationen kurz in Europa herrschte.

Bevor wir voreilige Schlüsse ziehen, lassen Sie uns die Quellen dieser Meta-Analysen überprüfen.

Die meisten Umfragen über Migration werden nach nationalem Maßstab durchgeführt; europäische Länder veröffentlichen ihre Ergebnisse in Form von Kriminaltitätsrate pro Ursprungsland.

Rechts ist eine Tabelle, die aus solch einer Umfrage stammt (Dänemark 2015). Die anderen nationalen Umfragen sind sehr ähnlich. Die türkise vertikale Linie zeigt die durchschnittliche Kriminalitätsrate an. Der horizontale lila Pfeil auf der linken Seite trennt die elf Ursprungsländer mit einer überdurchschnittlichen Kriminalitätsrate von den 19 Ländern mit einer unter dem Durchschnitt liegenden Rate von Kriminalität.

Unter den elf Ursprungsländern mit hoher Kriminalitätsrate sind 82% mehrheitlich muslimisch (9 von 11) und 54% (6 von 11) wurden kürzlich von der NATO bombardiert.

Muslims and crime
Muslime und Kriminalität
Bestimmt bemerken Sie die offensichtliche Korrelation zwischen einem muslimischen Land und davon, vom Westen bombardiert zu werden.

Begründet sich das, wie von Huntington theoretisiert, auf einem bereits existierenden "Kampf der Zivilisationen", oder handelt es sich um eine selbsterfüllende Prophezeiung, in der, wenn genug Bomben gefallen und Leid erzeugt wurde, ein fabrizierter Zusammenstoß unausweichlich wird?

Die starke Verbreitung hoher Raten von Kriminalität innerhalb von Populationen mit muslimischen Immigranten im Westen wird durch Inhaftierungsraten bestätigt.

In den USA, Großbritannien und Belgien sind muslimische Populationen im Gefängnis dramatisch überrepräsentiert (siehe Tabelle rechts).

In Frankreich und Spanien repräsentiert die muslimische Population sage und schreibe 70% der Inhaftierten, während sie jeweils etwa 8% und 4% der nationalen Populationen darstellt.

Das Obige erklärt, warum Migration insgesamt betracht die Kriminalität nicht erhöht: EU-Migranten weisen eine geringe Kiminalitätsrate auf, was eine Kompensation für die Nicht-EU-Migranten darstellt, die eine hohe Rate an Kriminalität aufweisen.

Manslaugther in Germany (2014)
Totschlag in Deutschland (2014)
Ultra-Nationalisten benutzen diese Art von Daten, die eine hohe Kriminalitätsrate unter muslimischen Populationen zeigt, um zu verallgemeinern und alle Muslime als Kriminelle zu bezeichnen.

Das ist tatsächlich eine krasse Verallgemeinerung. Um diesen Punkt zu verdeutlichen, lassen Sie uns einen detaillierteren Blick auf die Kriminalitätsstatistiken werfen. Deutschland stellt offizielle Zahlen über Kriminalitätsraten pro Ursprungsland zur Verfügung. Rechts ist eine Tabelle über Totschlag im Jahr 2014 zu sehen (Tabellen über andere Arten von Verbrechen sind sehr ähnlich).

Wie in Dänemark sind die zehn Nationalitäten mit der höchsten Rate an Totschlag in Deutschland muslimisch. Während Deutschansässige eine 1.7/100,000 Kriminalitätsrate aufweisen, ist diese bei Algeriern 40 Mal höher.

Schauen wir uns nun die Zahlen aus einer anderen Perspektive an. Die Totschlag-Rate unter Algeriern in Deutschland beläuft sich auf 67/100,000. Das bedeutet, dass 0,067% der Algerier im Jahr 2014 bei den deutschen Behörden unter Verdacht standen, Totschlag begangen zu haben.

Umgekehrt bedeutet das, dass 99,93% der in Deutschland lebenden Algerier nicht des Totschlags verdächtigt werden.

Jenseits der hysterisierenden, extremistischen Ideologien, die uns glauben machen wollen, dass alle Migranten entweder Engel oder Dämonen sind, ist die Wahrheit nuancierter und komplexer: die große Mehrheit an Muslimen ist nicht in Verbrechen involviert, obwohl die Über-Repräsentation von Muslimen in der Kriminalität in europäischen Ländern real ist.

Die wahre Ursache von Kriminalität


Wie lässt sich diese Über-Repräsentation erklären? Liberale bieten eine wirtschaftliche Erklärung an. Der Gedankengang lautet wie folgt: Minderheiten, einschließlich Muslime, sind arm, daher begehen sie mehr Verbrechen.

Die Korrelation zwischen Kriminalität und Armut ist sehr fundiert. Jedoch bedeutet Korrelation nicht Kausation, wie vom Oxforder Soziologie-Professor Patrick Sharkey gezeigt wurde:
Die Beziehung zwischen Armut und Kriminalität ist komplex. Es liegt umfangreiches Beweismaterial vor, das anzeigt, dass Armut mit krimineller Aktivität assoziiert ist, doch es ist weniger eindeutig, dass diese Beziehung kausaler Natur ist oder dass eine hohe Rate von Armut in einem Stadtteil, einer Stadt oder einer Nation notwendigerweise höhere Kriminalitätsraten bedeutet.

Die vielleicht eindrucksvollste Illustration dieser empirischen Realität kommt von der bloßen Beobachtung, die Lawrence Cohen und Marcus Felson vor mehreren Jahrzehnten machten, als sie ihre "Routine-Aktivitäts-Theorie" der Kriminalität vorstellten. Während der 1960er Jahre, als Armut und ethnische Ungleichheit in US-amerikanischen Städten sanken, stieg die Rate von Kriminalität an.

Die Erfahrungen während des wirtschaftlichen Rückgangs zwischen 2008 - 2012 liefern ein aktuelleres Beispiel. Trotz des Anstiegs an Armut und Langzeitarbeitslosigkeit während dieser Jahre ist die Kriminalität nicht auffallend angestiegen.

Die Implikation ist folgende: um die Beziehung zwischen Armut und Kriminalität zu verstehen, ist es notwendig, sich über die Vermutung hinauszubewegen, dass ein Mehr an armen Menschen gleichbedeutend mit Kriminalität sei.
Zusätzliche Studien, die in Griechenland, Russland und der Ukraine durchgeführt wurden, bestätigen, dass es keine beständige Assoziation zwischen wirtschaftlichem Status und kriminellem Verhalten gibt.

Torched cars in France and the UK
Verbrannte Autos in Frankreich and Großbritannien
Ein konkretes Besipiel kriminellen Verhaltens ist das Anzünden von Autos, was regelmäßig in Frankreich, Großbritannien oder Dänemark vorkommt.

Obwohl es nach europäischem Maßstab keine offiziellen Daten gibt, können wir mittels nationaler Daten schätzen, dass in Europa jedes Jahr etwa 100,000 Fahrzeuge absichtlich verbrannt werden.

Solch ein kriminelles Verhalten ist nicht wirtschaftlich motiviert, es lässt sich kein materieller Gewinn aus dem Verbrennen eines Autos ziehen und dennoch sind solche Verbrechen sehr verbreitet.

Der Armut die Schuld zu geben, offenbart einen Kernaspekt der liberalen Ideologie. Sie betrachtet Menschen als "homo economicus", eine Art roboterhafte Konsumenten, deren Leben vollständig von wirtschaftlichen Faktoren bestimmt wird.

Das ist eine rein materialistische Einstellung über menschliche Wesen und sie ignoriert all die nicht-materiellen Faktoren, die eine grundlegende Rolle spielen: Zugehörigkeitsgefühl, Sinnhaftigkeit, Bildung, Vertrauen, Respekt, Demut und Verantwortung.

Vielleicht ist Ihnen die Ironie der Postmodernisten entgangen, die behaupten, dass alles ein soziales Konstrukt sei, doch beim Thema Migranten und Kriminaltität wird es plötzlich zu einem wirtschaftlichen Konstrukt.

2005 riots in Paris suburbs
Unruhen im Jahr 2015 in Pariser Vororten
Während Sharkey Armut als eine Ursache für Kriminalität ausschließt, betont er die primäre Rolle, die Gemeinden und deren Einfluss auf individuelles Verhalten einnehmen. Menschen sind keine wirtschaftlichen, sondern soziale Wesen.

Jason Nicholson zeigte, wie Individuen Verhalten von ihrem sozialen Umfeld lernen: Spielkameraden, Familie, die Medien, etc. Seine "Soziale Struktur Soziales Lernen"-Theorie wurde in verschiedenen Studien getestet und erbrachte positive Resultate im Kontext von Vergewaltigung, Gewalt, Alkoholexzessen und digitaler Piraterie.

Tatsache ist, dass einige europäische Gegenden zu Enklaven geworden sind, in denen Polizei, Feuerwehrmänner und Ärzte wegen der Gewalt, der sie dort ausgesetzt sind, nicht eingreifen. Viele Schulen haben außerdem ihre Mission aufgegeben, einige der Heranwachsenden in solchen Gegenden zu unterrichten.

Die Autorität des Staates - das Rechtsstaatsprinzip - ist aus solchen Gebieten verschwunden und wurde durch eine neue Art von Staat mit seinen eigenen Regeln und Werten ersetzt.

Cover of the Hungarian document listing 900 no-go zones
Cover des ungarischen Dokuments, dass 900 No-Go-Zonen auflistet
Die zwei Hauptquellen von Autorität sind mit Drogen handelnde Netzwerke, die illegales Verhalten und Nichtachtung gegenüber den Behörden propagieren sowie die fundamentalistischen Moscheen, die die Vorherrschaft des religiösen Gesetzes vor dem nationalen Gesetz predigen sowie die Vorherrschaft der religiösen Gemeinschaft gegenüber der nationalen Gemeinschaft.

Der ungarischen Regierung zufolge gibt es fast 1000 No-Go-Zonen in Europa. Sie betreffen viele städtische Gebiete und sind insbesondere in sieben großen europäischen Städten konzentriert: Paris, London, Berlin, Stockholm, Marseilles, Kopenhagen und Brüssel.

Zusätzlich zu den oben genannten Einflüssen seitens fundamentalistischer Moscheen und Gangs sind die von den Medien und den Politikern unerbittlich destillierten Botschaften zu erwähnen, die dazu tendieren, eine Kultur der Gewalt in Minderheitengruppen (Rap-Kultur) anzupreisen sowie Spaltung (Multikulturalismus) und Hass gegenüber der weißen Bevölkerung europäischer Nationen zu fördern, die als kolonialistische Unterdrücker dargestellt wird.

In einer solch negativen Umgebung können wir verstehen, warum sich so viele junge Menschen der Kriminalität zuwenden. Wir sollten uns auch der großen Anzahl von Migranten gewahr sein, die noch nicht in diese Falle getappt sind.

Hysterisierung und Spaltung


Die Liberalen haben ihren Job erledigt. Ihre Politik der offenen Grenzen, ihre anti-christliche Haltung und ihr multikultureller Denkansatz haben eine kritische Masse nicht-assimilierter Migranten geschaffen, was in der Folge den Weg für zwei Kräfte geebnet hat: (Ultra)-Nationalismus und fundamentalistischer Islam.

Main issues facing Britain (June 2016)
Die Hauptprobleme, die Großbritannien betreffen (Juni 2016)
Während der Liberalismus in den Medien und in akademischen Kreisen wahrscheinlich stark vertreten bleiben wird, könnte sein Einfluß auf der politischen Ebene durchaus immer mehr geschwächt werden - wie der Sieg der Nationalisten in Ungarn, der Tschechischen Republik, Österreich, Deutschland, Italien und sogar in Großbritannien anzeigt (die Wahl zum Brexit war größtenteils durch eine Anti-Immigrations-Stimmung motiviert).

Der Aufstieg der Rechten in diesen Ländern reflektiert die aktuelle Situation. Um jedoch eine Vorstellung davon zu bekommen, auf welchem Kurs sich Europa befindet, ist es lehrreich darauf zu achten, welche Art von Individuen (oft als "Experten" betitelt) in den Mainstreammedien als Show-Gäste eingeladen werden.

Die Rolle der Medien und dieser selbsternannten Experten scheint darin zu liegen, die öffentliche Meinung und Wahltendenzen auszutesten und zu formen. Faktisch bereiten sie das Europa von morgen vor.

In dieser Rolle veröffentlichen sie zahlreiche Debatten über (allgemein) drei Schlüsselthemen: Islam, Immigration und Kriminalität. Meistens sind die eingeladenen "Experten" Liberale oder Ultra-Nationalisten (nicht Nationalisten) oder fundamentalistische Muslime. Diese Wahl an sich legt genau das offen, welche Einstellungen diese mächtigen Kräfte bei den Bürgern erreichen wollen und es legt einen absichtlichen Versuch nahe, den Nationalismus in Richtung Ultra-Nationalismus zu verschieben und den Islam in Richtung fundamentalistischen Islam zu lenken.

Eine Debatte über den Islam wird typischerweise durch einen atheistischen Aktivisten geführt, der einem Befürworter des radikalen Islam gegenübertritt, wie Tarik Ramadan (der TV-Sprecher der Muslimbruderschaft, die durch Qatar finanziert wird und der - bis zum Zeitpunkt seiner Inhaftierung wegen Vergewaltigung - häufig im schweizerischen, französischen und englischen Fernsehen zu sehen war.) Die beiden Schwarz-Weiß-Optionen für die Art von Gesellschaft, die wir haben können, liegen also auf der Hand: entweder vertrittst du einen trockenen Nihilisten oder einen bärtigen Islamisten. Enden wirst du entweder in der UdSSR oder in Saudi Arabien.

Es gibt keinen dritten Weg, keine ausgewogene Herangehensweise, keinen Raum für den moderaten Islam, keinen Raum für eine ausgegliche Zurückhaltung bezüglich Sexualität, keinen Raum für eine friedliche Koexistenz von Religionen und Demokratien. Es ist entweder das eine Extrem oder das andere, trotz der Tatsache, dass beide Extreme äußerst zerstörerisch für Individuen und Gesellschaften sind.

In derselben Weise wird in einer Debatte über Einwanderung typischerweise ein Globalist einem Ultra-Nationalisten gegenübergestellt. Ersterer wird die Politik der offenen Grenzen und die Vorzüge von Verschiedenheit und Multikulturalismus anpreisen, während Letzterer jegliche Art von Einwanderung dämonisieren und jegliche Form von religiöser oder ethnischer Pluralität ablehnen wird.

Wieder werden zwischen diesen beiden Extremen keine Alternativen angeboten. Weder findet sich Raum für kontrollierte Immigration, noch für kulturelle Assimilation, welche die ethnischen Unterschiede transzendiert oder für die Möglichkeit, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen leben, während sie sich gegenseitig respektieren - so wie es Europa seit der Mitte des 19. Jahrhunderts praktiziert hat.

Kriminalität unter Migranten wird auf dieselbe extremistische Weise thematisiert. Auf der einen Seite findet sich gewöhnlich ein Liberaler, der die Kriminalität von Migranten entweder abstreitet oder sie mit unfairer Armut oder gar Rache aufgrund jahrzehntelangem Kolonialismus rechtfertigt. Auf der anderen Seite findet sich ein Ultra-Nationalist, für den alle Migranten Kriminelle sind und alle Kriminellen Migranten sind, und der schlußfolgert, dass Migrantenpopulationen, speziell die von Muslimen, grundlegend unvereinbar mit westlichen Demokratien sind.

Wieder gibt es keinen Raum für eine ausgewogene Herangehensweise, welche die Korrelation zwischen Immigration und Kriminalität eingesteht, dabei jedoch nicht vergisst, dass die Mehrheit der Immigranten nicht kriminell ist.

Während Liberalismus, Ultra-Nationalismus und Fundamentalismus wie gegensätzliche Ideologien erscheinen mögen, sind sie in ihrem Kern tatsächlich sehr ähnlich. Sie sind extreme und spaltende Ideologien, die jegliche Nuance, jegliche Individualität ausradieren.

The clash of civilization
Der Kampf der Zivilisationen
Menschen werden ausschließlich gemäß einiger willkürlicher Faktoren bewertet: Geschlecht, Ethnizität, Religion. Eine über-simplifizierte Moral entsteht, wo die Güte oder Schlechtigkeit eines Individuums nicht darauf basiert, was es denkt und was es tut, sondern auf der Farbe seiner Haut und dem Namen seines Gottes.

Aus dieser Perspektive verteidigen Liberale, Ultra-Nationalisten und Fundamentalisten dieselbe fremdenfeindliche Ideologie. Liberale dämonisieren weiße Bevölkerungen, weil diese Beherrschung und Unterdrückung repräsentieren; die Ultra-Nationalisten dämonisieren die Migranten-Populationen, indem sie jeden einzelnen Migranten als kriminellen Barbaren hinstellen; während die Fundamentalisten weiße Bevölkerungen dämonisieren, weil diese dekadente Ungläubige sind.

Diese drei extremistischen Sichtweisen dienen demselben Ziel: europäische Gesellschaften zu spalten. Der "Kampf der Zivilisationen" wird in Europa inszeniert und die Opfer dieses Zusammenstoßes werden sowohl die einheimischen Europäer als auch die Einwanderer sein. Während diese sich gegenseitig zerstören, realisiert niemand, dass beide Gruppen die Marionetten und Bauernopfer eines großen nihilistischen Plans sind, der darauf abzielt, Europa, so wie es heute existiert, auszuradieren.

Fazit

Der in Europa gründlich und jahrelang inszenierte Kampf der Zivilisationen ist keine vorherbestimmte Sache. Mehrere einfache Maßnahmen könnten eingesetzt werden, um ihn zu verhindern: Übersee-Kriege stoppen, Grenzen kontrollieren, fundamentalistische Moscheen schließen, ausländische Finanzierung von Moscheen verbieten, moderate islamische Führer unterstützen und fördern, legitime Autoritäten in No-Go-Zonen wieder einsetzen, Gangs auflösen; sicherstellen, dass Gefängnisse keine Orte für zügellose Radikalisierung werden. Wenn das erfolgreich umgesetzt wird, würden diese Maßnahmen wiederum viel dazu beitragen können, das Problem des Ultra-Nationalimus zu beheben, welches größtenteils eine Reaktion auf die extremistische liberale Einwanderungs- und kurzsichtige Politik kultureller Diversität ist.

Doch natürlich können solch einfache Maßnahmen nur von amtierenden europäischen Politikern und Technokraten umgesetzt werden, die entschlossen zu sein scheinen - als Gruppe - gegen den Willen der Menschen zu handeln, die sie eigentlich repräsentieren sollten und Europa an den Rand eines Bürgerkrieges zu bringen.

Alles was es für einen Bürgerkrieg braucht, besteht darin, ein Land in zwei sich bekriegende Gruppen aufzuspalten, zwei einander gegenüberstehende Armeen. Ultra-Nationalismus und fundamentalistischer Islam sind die wesentlichen Kandidaten. Die zwei besten Gegenmittel gegen diese extremistischen Ideologien sind ihre moderaten Gegenstücke: Nationalismus und der moderate Islam.

Als direkte Konsequenz werden zwei Fragen die Zukunft Europas bestimmen: Welche Art von Islam wird in Europa vorherrschen - der moderate oder der fundamentalistische? Welche Art von Nationalismus wird vorherrschen - moderat oder ultra-nationalistisch? Die Antwort auf diese Fragen wird bestimmen, auf welchem Pfad wir uns bewegen werden, dem der Aussöhnung oder dem der Spaltung.

Bei so einem Bestreben lauert Gefahr allerdings hinter jeder Ecke. Sollte Europa dem Pfad einer Aussöhnung zu folgen versuchen, sind einige Terrorattacken unter falscher Flagge zu erwarten, die den Muslimen zugeschrieben werden; außerdem weitere Bestrafungskriege gegen muslimische Länder, um die europäischen Gesellschaften ausreichend zu re-polarisieren, ultra-nationalistische und fundamentalistische Reihen zu verstärken und um den psychopathischen Eliten ihren geschätzten "Krieg der Zivilisationen" zu geben, an dem sie offensichtlich schon seit geraumer Zeit hart arbeiten.