Die Niederlande erfahren derzeit massive Proteste. Bauern demonstrieren gegen Regierungspläne zur Verringerung der Stickoxid- und Ammoniak-Emissionen. Es kam zu Blockaden von Distributionszentren mehrerer Supermarktketten. Mittlerweile haben sich die Fischer angeschlossen.
Protest Holland Niederlande Bauern
Screenshot: Twitter-Kanal Frank Hoogerbeets - @hobeets, 05. Juli 2022.
Die Niederlande kommen nicht zur Ruhe und erleben weiterhin quer durch das Land beeindruckende Massenproteste betroffener Landwirte und Bauern. Die Demonstrationen richten sich gegen die Regierungspläne, eine Quote zur Verringerung der Stickoxid- und Ammoniak-Emissionen in der Landwirtschaft zu erlassen. Nach Berechnungen der Regierung könnte diese Quote unmittelbar zum Aus von rund 30 Prozent der Viehbetriebe führen.

Nachdem bekannt wurde, dass die Proteste dahingehend ausgeweitet werden, dass Flughäfen, Häfen und Vertriebszentren von Lebensmittel-Discountern blockiert werden sollen, sieht sich der niederländische Staat gezwungen, auch Armeefahrzeuge einsetzen zu müssen. Dieser Twitter-Beitrag informiert:
"Die Niederlande setzen gepanzerte Fahrzeuge gegen Landwirte ein, die am Montag die Flughäfen, Häfen und Vertriebszentren des Landes blockieren wollen. Möglicherweise werden auch Lastwagen der Armee mobilisiert."

Die Proteste erfahren großen Zuspruch in der unterstützenden Bevölkerung, wie dieses Video aus der niederländischen Stadt Eindhoven vom Wochenende zeigt:
"Tausende von Demonstranten unterstützen heute in Eindhoven die Landwirte."


Kommentar: Verfolgt die holländische Regierung hier das Sri Lanka-Modell? In Sri Lanka entschied sich die Regierung vor kurzem dazu, drastische "grüne" Pläne in die Tat umzusetzen, was mittlerweile zum totalen Zusammenbruch der Wirtschaft und der öffentlichen Ordnung des Landes geführt hat.


Größere Wirkung, gerade bei der Polizei und Armee, erbrachten die Blockade-Aktionen auf den Betriebsgeländen der Distributionszentren mehrerer Supermarktketten. So waren Jumbo in Veghel (Provinz Noord-Brabant), bei Aldi in Groenlo (Provinz Gelderland) sowie das Gelände des Distributionszentrums von Lidl in Heerenveen (Provinz Friesland) betroffen:
"Holland auf dem Weg zur totalen Lähmung. Zehntausende holländische Landwirte blockieren überall Verteilungszentren und Straßen."


Dieses Video zeigt einen Zusammenschnitt der teils sehr provokativen Protestformen, wie dem Anzünden von Heuballen oder dem Abladen größerer Güllemengen vor Regierungseinrichtungen: