Der Trend zu immer mehr Insolvenzen von Unternehmen in Deutschland hält weiter an. In den Bereichen Verkehr und Lagerei sind Firmenpleiten derzeit besonders häufig.
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© Paul Zinken/​dpaGeschlossene Filiale der Galeria Karstadt Kaufhof in Berlin: Die Zahl der Insolvenzen ist in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresquartal um 26,5 Prozent gestiegen.
Die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland steigt weiter an. In den ersten drei Monaten 2024 meldeten 5.209 Unternehmen Insolvenz an, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Das waren 26,5 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.

Damit bestätigt sich der generelle Trend zu mehr Firmenpleiten. Bereits im Mai 2024 wurden 25,9 Prozent mehr Regelinsolvenzen beantragt als im Vorjahr. Seit Juni 2023 seien damit durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich zu beobachten, teilten die Statistiker mit.

Die meisten Insolvenzen je 10.000 Unternehmen entfielen auf den Wirtschaftsbereich Verkehr und Lagerei mit 29,6 Fällen, hieß es in der Mitteilung der Statistiker. Danach folgen den Angaben nach das Baugewerbe mit 23,5 Fällen, die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Zeitarbeitsfirmen) mit 23,0 Fällen sowie das Verarbeitende Gewerbe mit 20,3 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen.

Experten rechnen mit 20.000 Firmeninsolvenzen für 2024

Experten prognostizieren, dass die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland noch 2024 auf etwa 20.000 Fälle steigen wird. Gründe dafür sind die Nachwirkungen der Coronapandemie, hohe Energiepreise und gestiegene Zinsen.


Kommentar: Summa summarum wegen der Politik unserer Regierung. Und dazu, die endlosen Sanktionen gegen Russland.


Die Verfahren werden erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik aufgenommen. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt nach Angaben der Statistiker in vielen Fällen annähernd drei Monate davor.

Auch im Vergleich mit dem Wert des ersten Quartals 2020, vor der Coronapandemie, stiegen die Insolvenzen um 11,2 Prozent. Während der Coronapandemie gab es durch Sonderregelungen vergleichsweise niedrige Insolvenzzahlen. Zudem sind Sonderregelungen ausgelaufen, mit denen der Staat versucht hatte, einer Pleitewelle während der Pandemie entgegenzusteuern.

Für 2023 verzeichnete das Statistische Bundesamt 17.814 Firmenpleiten. Trotz des Anstiegs um etwa ein Fünftel war dies mit Blick auf die Jahre zuvor ein vergleichsweise niedriger Wert. Im Jahr 2009 während der Finanz- und Wirtschaftskrise hatten rund 33.000 Unternehmen in Deutschland Insolvenz angemeldet.