
© NASA/JPL/SSIDer weiße Pfeil auf Saturnmond Titan (l.)
Los Angeles/ USA - Ein Sturm in Form eines gigantischen weißen Pfeils in der Atmosphäre des größten Saturnmonds Titan sorgt seit seiner Entdeckung für Rätselraten unter Astrophysikern. Jetzt ist es US-Forschern erstmals gelungen, die kuriose Wolkenform zu erklären.Der weiße Wolkenpfeil bedeckte eine Fläche von der Größe des US-Bundesstaats Texas und wurde von der Saturnsonde
Cassini im Sommer 2010 entdeckt. Mit einen Computermodell der atmosphärischen Zirkulation auf Titan konnten Wissenschaftler um Jonathan L. Mitchell von der "University of California Los Angeles" nun zeigen, wie globale atmosphärische Wellen die Wettermuster des Saturnmonds beeinflussen und dabei einem Effekt herbeiführen können, der in einigen Fällen erstaunliche Wolkenmuster erzeugen können.
Forscher haben eine ungewöhnliche, aber effektive Methode gegen resistente Krankhauskeime entwickelt: Sie bauten harmlose Darmbakterien genetisch so um, dass diese Jagd auf tödliche Keime machten.

© CDCDas lebensgefährliche Bakterium Pseudomonas aeruginosa
Im Laborversuch erwiesen sich die künstlich erzeugten Killerbakterien als extrem effektiv gegenüber den resistenten Keimen. Die Sensoren und Waffen des manipulierten Helfers konstruierten die Forscher dabei mit Hilfe gentechnischer Methoden komplett neu und pflanzten diese dann in die Darmbakterien als Träger ein.
„Unsere veränderten
Escherichia coli-Bakterien spürten die in Lösung schwimmenden
Pseudomonas-Keime auf und töteten sie. Wir beobachteten eine Reduktion der lebensfähigen Zellen um 99 Prozent“, berichten die Forscher im Fachmagazin
Molecular Systems Biology. Die bakteriellen Helfer verhinderten auch, dass sich neue Biofilme der Krankhauskeime bildeten. In solchen Biofilmen sind die lebensgefährlichen
Pseudomonas-Keime in eine schützende Schleimschicht eingebettet. Dadurch können sie sogar auf glatten Flächen, beispielsweise an medizinischem Gerät, länger überleben. Diese unsichtbaren Keimschichten gelten als Hauptquelle von Krankenhausinfektionen.
Adelheid Müller-Lissner
zeit.deMi, 10 Aug 2011 13:53 UTC
In der Geburtshilfe wird Oxytocin als Medikament eingesetzt. Psychologen interessiert das Wohlfühl-Hormon nun auch. Es könnte gegen soziale Ängste und Stress helfen.
Paarbeziehungen halten besser, wenn in der Kommunikation der Partner positive, freundliche Botschaften überwiegen. Das hat der amerikanische Psychologe John Gottman nachgewiesen, wobei der Befund nicht wirklich überraschend ist. Gewöhnungsbedürftig ist dagegen die Vorstellung, dass zwei Menschen ausgerechnet ein Nasenspray helfen könnte, ihren Gesprächen jene positive Ausstrahlung zu verleihen.
Noch ist das Zukunftsmusik. Doch eine Studie von Psychologen um Beate Ditzen von der Universität Zürich und Markus Heinrichs, der inzwischen an der Uni Freiburg forscht, zeigt: Paare gehen Konflikte positiver an, wenn sich jeder von ihnen zuvor eine Dosis des Neuropeptids Oxytocin in die Nase gesprüht hat. Jedenfalls galt das für 47 heterosexuelle Paare zwischen 20 und 50 Jahren, die unter "Laborbedingungen" zehn Minuten lang über ein für sie besonders brisantes Thema stritten. Die Diskussion wurde gefilmt und anschließend analysiert, außerdem wurden mehrfach Speicheltests zur Kontrolle des "Stresshormons" Cortisol vorgenommen. Nach dem Streit waren die Werte bei den Paaren, die Oxytocin bekommen hatten, deutlich niedriger als bei der Vergleichsgruppe, die ein Spray ohne Wirkstoff bekommen hatte, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Biological Psychiatry. Allerdings gaben alle Versuchsteilnehmer in der anschließenden Befragung an, dieser Streit zu wissenschaftlichen Zwecken sei vergleichsweise harmlos ausgefallen.
Kommentar: Diese Studie hört sich vielversprechend an, jedoch gibt es eine bessere und auch sichere Methode, um Oxytocin freizusetzen:
Éiriú Eolas ein erstaunliches Stressabbau, Heilungs- und Verjüngungsprogramm, das Sie
kostenlos ausprobieren können. Bei der Röhrenatmung wird durch bewusste Konstriktion der Vagusnerv stimuliert, was unter anderen zur Ausschüttung von Oxytocin führt.
Stephen Purges untersucht seit einigen Jahren die Funktion von Gehirnnerven, speziell des Vagusnervs und beschreibt, dass Physiologie und Psychologie gleichzeitig betrachtet werden sollten, was heutzutage in Psychiatrien weniger der Fall ist.

© 3268zauber - cc-by-sa 3.0Archiv: Zebrafinken
Berkeley/ USA - Gleichgeschlechtliche Bindungen unter Zebrafinken, die eine US-amerikanische Verhaltensforscherin beobachtet hat, sind ebenso innig und bleibend wie die von heterosexuellen Vogelpärchen.Zu diesem Schluss kommen Forscher um Julie Elie von der "University of California Berkeley" und haben die Ergebnisse ihrer Studie aktuell im Fachmagazin
Behavioural Ecology and Sociobiology veröffentlicht.
Während heterosexuelle Zebrafinken für ihre lebenslange monogame Lebensweise bekannt sind, beobachtete die Verhaltensforscherin nun auch bei homosexuellen Paaren, dass diese nicht nur gemeinsam eine innige Beziehung zueinander pflegen.

© NASA/CXC/IfA/D.Sanders et al (Röntgen); NASA/STScI/NRAO/A.Evans et al (optisch)Bildkombination aus optischen und Röntgenaufnahmen der Galaxienkollision VV340. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)
Washington/ USA - Durch die Kombination von NASA-Aufnahmen im optischen und Röntgenbereich ergibt sich ein neues Bild der Kollision der beiden Spiralgalaxien "VV340 Nord" und "VV340 Süd". In ferner Zukunft wird wahrscheinlich auch unsere Milchstraße mit ihrer Nachbargalaxie Andromeda in ähnlicher Weise kollidieren.Die Galaxienkollision "VV340" ist eines der anschaulichsten Beispiele für die Frühphase der Kollision zweier Galaxien. Während "VV340 Nord" dem Betrachter eine Seitenansicht präsentiert, sehen wir das südliche Gegenstück "VV340 Süd" in direkter Draufsicht. In mehreren Millionen Jahren werden beide Spiralgalaxien miteinander verschmolzen sein.

© Jason Chin / Sebastian Greiss Die künstlichen Proteine im Körper des Fadenwurms sind mit einem Färbemittel ausgestattet, das unter UV-Licht rot fluoresziert.
Cambridge/ England - Britische Forscher berichten, dass es ihnen gelungen ist, das erste Tier mit künstlicher genetischer Information zu erzeugen. Die Technik könnte Biologen zukünftig die Kontrolle über jedes einzelne Molekül im Innern lebender Organismen geben.Wie Sebastian Greiss und Jason Chin von der "Cambridge University" aktuell im Fachmagazin
Journal of the American Chemical Society berichten, handelt es sich bei dem Tier um den rund ein Millimeter langen Fadenwurm
Caenorhabditis elegans, dessen transparenter Körper aus nur rund tausend Zellen besteht.
Was die von den Forschern auf diese Weise manipulierten Würmer von ihren normalen Artgenossen unterscheidet, ist ihr genetischer Code, der von den Forschern derart verändert wurde, dass der Körper nun biologische Moleküle, genauer gesagt eine 21. statt der natürlichen 20 Aminosäuren, beinhaltet, wie sie in der Natur so nicht vorkommen.

© marum.deAn den Schwarzen Rauchern in 3000 Meter Tiefe gedeihen ungewöhnliche Lebensgemeinschaften.
Bremen/ Deutschland - Um heiße Tiefseequellen, sogenannter "Schwarzer Raucher" ("Black Smokers"), haben Biologen Muscheln entdeckt, die mit Hilfe symbiotischer Bakterien über die Fähigkeit verfügen, Wasserstoff als Energiequelle zu nutzen. Wahrscheinlich, so vermuten die Forscher, seien derartige Lebensgemeinschaften weit verbreitet. Die Entdeckung könnte nicht nur die Forschung zur Nutzung Wasserstoff-betriebener Brennstoffzellen inspirieren, sondern auch Aufschlüsse darüber zulassen, welche Formen des Lebens auch in den Ozeanen anderer Himmelskörper in unserem Sonnensystems möglich sind.Wie die Wissenschaftler um Nicole Dubilier vom "Max-Planck-Instituts für marine Mikrobiologie" (mpi-bremen.de) und ihre Kollegen vom "Exzellenzcluster MARUM" (marum.de) an der "Universität Bremen" in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals
Nature berichten, entstehen heiße Quellen in der Tiefsee an den Verschiebungszonen der Erdplatten, dort, wo Magma in die obere Erdkruste aufsteigt und Seewasser mit dem hoch erhitzten Magma in Kontakt kommt. "Das erhitzte Seewasser", so erläutert die Pressemitteilung der "Max-Planck-Gesellschaft" (mpg.de), "löst Mineralien aus der Erdkruste, und tritt mit bis zu 400 Grad Celsius an den sogenannten Schwarzen Rauchern wieder aus. So gelangen Schwefelwasserstoff, Ammonium, Methan, Eisen oder Wasserstoff ins Meer. Aus der Oxidation dieser anorganischen Verbindungen gewinnen die Organismen Energie, um Kohlenhydrate aufzubauen. Da in die Tiefen des Ozeans kein Sonnenlicht vordringt, müssen chemische Reaktionen diese Energie liefern. In Analogie zur Fotosynthese spricht man daher von Chemosynthese.

© David Aguilar (CfA)Künstlerische Darstellung des tiefschwarzen Exoplaneten "TrES-2b" vor dem Hintergrund seines Sterns.
Cambridge/ USA - Astronomen haben den bislang dunkelsten Exoplaneten entdeckt. Der entfernte jupitergroße Gasplanet reflektiert weniger als ein Prozent des Lichts seines Sterns, wodurch er schwärzer als Kohle und jeder andere bekannte Himmelskörper unseres eigenen Sonnensystems erscheint. Einzig seine hohen Temperaturen sorgen dafür, dass der Gasriese noch ein leichtes rötlich-bernsteinfarbenes Leuchten von sich gibt.Wie die Forscher um David Kipping vom "Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics" (CfA) im Fachjournal
Monthly Notices of the Royal Astronomical Society berichten, gibt es aufgrund zu hoher Temperaturen in der Atmosphäre um den Planeten "TrES-2b" keine Wolken, wie sie etwa auf Jupiter noch mehr als ein Drittel des Sonnenlichts reflektieren.
Neurologen haben eine 29 neue genetische Varianten identifiziert, die mit der Krankheit Multiple Sklerose (MS) in Zusammenhang stehen. Offenbar gehören diese Gene zum Immunsystem, das somit entscheidend ist in der Entwicklung der Krankheit. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichten und bestätigen MS als Autoimmunreaktion.

© DreamstimeForscher entdecken Risiko-Gegen des Immunsystems, die für Multiple Sklerose verantwortlich sind.
Einem Verbund von Wisseschaftlern unter Beteiligung des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) und des Schleswig-Holsteinischen Exzellenzclusters Entzündungsforschung ist es gelungen, 29 neue Genvarianten zu identifizieren, die mit der Entstehung von Multipler Sklerose (MS) in Verbindung stehen und tiefe Einblicke in die Biologie einer der häufigsten neurologischen Krankheiten gewähren. Da viele der erkannten Gene in direktem Zusammenhang mit dem Immunsystem stehen, konnten die Experten eine Immunschwäche als wahrscheinliche Ursache von MS ausmachen.
Bei Multipler Sklerose wird die schützende Hülle (
Myelinschicht) geschädigt, mit der die Nervenfasern im Gehirn und im Rückenmark ummantelt sind, sodass Erregungssignale nicht mehr weitergeleitet werden. Ebenso werden die Nervenfasern selbst geschädigt. Je nachdem welche Bereiche des Nervensystems angegriffen werden, sind die Folgen unter anderen Gehbehinderungen, Taubheitsempfindungen oder Sehstörungen. Die veröffentlichten Ergebnisse zeigen die grundlegende Rolle des Immunsystems bei der Zerstörung der Nervenzellen und helfen zu verstehen, wie genau der Immunangriff auf Gehirn und Rückenmark aussieht.
Kommentar: Wie so oft werden Ursachen nicht hinterfragt, die zu dieser Erkrankung führen können. Es wird angenommen, dass Magnesiummangel multiple Sklerose begünstigen kann und Magnesium mit dafür verantwortlich ist, den Körper zu entgiften (Schwermetalle). (Caroly Dean, 2007. The Magnesium Miracle S. 175 & Nora T. Gedgaudas, 2011. Primal Body, Primal Mind, S. 253)
Joachim Müller-Jung
faz.netDo, 04 Aug 2011 11:52 UTC
Zum Glück geht dem Menschen der Sinn für das Schöne auch bei hässlichem Wetter nicht verloren. Natürlich haben wir uns damit abzufinden, dass Schönheit in einem so dürftigen Sommer wie dem hiesigen eher unaufdringlich daherkommt, dass sie sich mehr beiläufig zeigt als wirkungsvoll ins Auge sticht, und dass ihre Strahlkraft unter banalen Äußerlichkeiten wie „feuchten Westwindwetterlagen" merklich leidet - aber wer sind wir denn, die Natur für ihre stimmungswidrigen Spirenzchen an den Pranger stellen zu wollen. Hat sie uns nicht das Bewusstsein von Schönheit überhaupt erst beigebracht?Die Idee ist uralt: Schönheit macht Sinn - evolutionär gesprochen. Wie überhaupt alles, ob Moral oder das Böse schlechthin, vor allem als Ergebnis eines langwierigen, von Veränderung und Auslese getriebenen Prozesses zu verstehen ist - im Lichte der Evolution also -, so müsse auch Schönheit als Errungenschaft solcher historischer Anpassungsvorgänge verstanden werden.
Schönheit gewissermaßen als starke entwicklungsbiologische Währung. Tatsächlich wäre das Schöne nichts ohne seine Bewunderer. Oder, wie der Münchener Evolutionsbiologe Josef Reichholf in „Der Ursprung der Schönheit" lapidar feststellte: „Es ‚passt', was zusammenpasst."
Eine feste Größe in dieser Beziehung ist seit Jahrzehnten die Eigenschaft der Symmetrie. Schönheit ist Formsache. Seit den Arbeiten des amerikanischen Zoologen Randy Thornhill in den neunziger Jahren gilt es unter Biologen und Psychologen als ausgemacht, dass Menschen Körpersymmetrie mit physischer Attraktivität gleichsetzen. Das gilt insbesondere auch für symmetrische Gesichter.

© PlosOne
Kommentar: Diese Studie hört sich vielversprechend an, jedoch gibt es eine bessere und auch sichere Methode, um Oxytocin freizusetzen: Éiriú Eolas ein erstaunliches Stressabbau, Heilungs- und Verjüngungsprogramm, das Sie kostenlos ausprobieren können. Bei der Röhrenatmung wird durch bewusste Konstriktion der Vagusnerv stimuliert, was unter anderen zur Ausschüttung von Oxytocin führt.
Stephen Purges untersucht seit einigen Jahren die Funktion von Gehirnnerven, speziell des Vagusnervs und beschreibt, dass Physiologie und Psychologie gleichzeitig betrachtet werden sollten, was heutzutage in Psychiatrien weniger der Fall ist.