Beppe Grillo: „Italien ist de facto schon raus aus dem Euro“. Der Überraschungssieger der Wahlen in Italien fordert eine radikale Umkehr der Politik in Italien und Europa. Grillo zu Geldsystem und Banken in einer Großveranstalung. "Sie werden uns fallen lassen wie eine heiße Kartoffel“. © AFP/OFF
Der italienische Politiker und Überraschungssieger der letzten Parlamentswahl, Beppe Grillo, glaubt nicht an den Verbleib Italiens in der Euro-Zone. „De facto ist Italien doch schon aus dem Euro raus“, sagte der Vorsitzende der Partei „Fünf Sterne“ in einem Interview mit dem
Handelsblatt (Mittwochausgabe). Er gehe davon aus, dass auch die nordeuropäischen Staaten Italien nur so lange halten würden, „bis sie die Investitionen ihrer Banken in italienische Staatsanleihen wieder reingeholt haben. Dann werden sie uns fallen lassen wie eine heiße Kartoffel“.
Grillo deutete eine Volksentscheidung zum Euro an. Er beschliesse einen Austritt aus dem Euro aber „nicht allein“ sondern würde „ein Online-Referendum zum Euro machen“. Genauso wie zum Vertrag von Lissabon. Dies seien „alles Themen, bei denen unsere Verfassung außer Acht gelassen wurde“.