Das Kind der GesellschaftS


Bandaid

Auto vom Zug erfasst

Albig. Am Ende hatte der 73-jährige Autofahrer großes Glück im Unglück: Das Fahrzeug des Mannes wurde am Dienstagmorgen gegen 9 Uhr am Bahnübergang in Albig von einer Regionalbahn erfasst, die auf der Strecke Armsheim nach Worms unterwegs war und durch Albig fuhr. Die tiefstehende Sonne hatte dem 73-jährigen die Sicht auf die Halbschranke genommen, so dass der Mann nicht sehen konnte, dass sich diese gerade senkte. So blieb ihm auch der herannahende Zug nicht im Blickfeld. Als er den Bahnübergang schließlich befuhr, wurde sein Fahrzeug vom Zug erfasst. Der Mann erlitt aber glücklicherweise nur leichte Verletzungen.

Bulb

Kritik an Biogasanlagen: "Wir verheizen Lebensmittel"

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© Georgine TreybalOberbrunn Mais-Ernte Oberbrunn, Maisfeld.
Weßlings Bürgermeister Michael Muther lehnt Biogasanlagen ab, die aus Mais oder Weizen Strom gewinnen.

Der Weßlinger Bürgermeister Michael Muther (Freie Wähler) ist ein bodenständiger Kommunalpolitiker. Nicht alles, was erneuerbare Energien heißt, muss für ihn auch wirklich sinnvoll sein. Zum Beispiel die Biogasanlagen. Da ist der Gemeindechef ein Warner. Die SZ sprach mit ihm über seine Kritik an Biogasanlagen.

SZ: Herr Muther, Sie sind Mitglied des Aufsichtsrats der neuen Energiegenossenschaft. Diese will Projekte für erneuerbare Energien fördern und finanzieren. Sie vertreten aber die Meinung, sich nicht an Biogasanlagen zu beteiligen. Worauf begründen Sie Ihre Zurückhaltung?

Herr Muther: Ich muss zuerst betonen, dass die Verarbeitung von Grasschnitt und anderem organischen Abfall in Biogasanlagen für mich ganz in Ordnung ist. Die Errichtung einer solchen Anlage ist derzeit vom Abfallwirtschaftsverband geplant. Hiergegen spricht aus meiner Sicht nichts. Im Gegenteil: Wir vermeiden die Mengen CO2, die beim Kompostierungsprozess freigesetzt werden.

Arrow Down

Burn-out, "tickende Zeitbombe" in Unternehmen

Eine Umfrage der IG Metall zeigt eine deutliche Zunahme psychischer Erkrankungen. Der Leistungsdruck in den Firmen habe stark zugenommen - mit dramatischen Folgen.
stress,burn out
© PA/DPA

Der IG Metall zufolge droht beruflicher Stress zu einer der „größten gesundheitlichen Gefahren des 21. Jahrhunderts“ zu werden. Die Gewerkschaft hat in einer Blitzumfrage unter Betriebsräten abgefragt, ob psychische Erkrankungen im Unternehmen zugenommen hätten - 86 Prozent konnten eine solche Zunahme feststellen, 40 Prozent schätzten diese als „stark“ oder „sehr stark“ ein.

„In den Metallbetrieben und anderen Unternehmen unseres Organisationsbereichs ist eine dramatische Zunahme psychischer Erkrankungen und von Burn-out festzustellen“, sagte Hans-Jürgen Urban, Vorstandsmitglied der IG Metall. „Hier tickt nichts Geringeres als eine gesellschaftliche Zeitbombe“. Urban forderte angesichts der Entwicklung vom Gesetzgeber eine „Anti-Stress-Verordnung“.

Ambulance

Studie: Jeder fünfte Jugendarbeiter ausgebrannt

MAGDEBURG/DPA. Etwa jeder fünfte Sozialarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit in Sachsen-Anhalt fühlt sich einer Studie zufolge ausgebrannt. Etwa ein Fünftel der Pädagogen, die in Jugendverbänden oder -zentren arbeiteten, gelte demnach als extrem belastet, erklärte der Leiter der Untersuchung, Prof. Peter-Ulrich Wendt von der Hochschule Magdeburg-Stendal, am Mittwoch. Die Ergebnisse der repräsentativen Studie zeigten allerdings auch, dass die Fachkräfte für ihre pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen fachlich sehr gut aufgestellt seien. Nach Angaben des Kinder- und Jugendringes arbeiten in Sachsen-Anhalt rund 700 Pädagogen in der Kinder- und Jugendarbeit.

«Es zeichnet sich eindeutig eine Verfachlichung und Professionalisierung ab», erklärte Wendt. Gleichzeitig werde in der Studie aber deutlich, dass die Fachkräfte für ihre eigentliche Arbeit immer weniger Zeit hatten. Bei den Trägern ihrer Einrichtungen finden die Pädagogen der Studie zufolge nur selten Hilfe. «In für die Fachkräfte kritischen und belastenden beruflichen Situationen gibt es keine ausreichenden Stützungs- und Beratungssysteme», berichtete Wendt. Wer könne, greife in solchen Situationen auf die eigene Familie oder Freunde zurück. Hier seien die Jugendämter, das Landesjugendamt und das Sozialministerium gefragt.

Newspaper

Kleider machen Hautfarbe

Eine US-Studie hat mit Hilfe von Computerporträts unbewussten Rassismus nachgewiesen: Ob jemand als schwarz oder weiß wahrgenommen wird, hängt demnach nicht nur von der Hautfarbe eines Menschen ab, sondern von seiner Kleidung.
Gesichter, schwarz und weiß
© Tufts UniversityAuf den Betrachter wirkt die Hautfarbe der Personen in der Mitte der Reihe häufiger schwarz, wenn sie Arbeitskittel statt Anzug tragen.

Kleider machen Leute, das hat sich spätestens seit Gottfried Kellers gleichnamiger Novelle aus dem 19. Jahrhundert herumgesprochen.

Unbekannt war bisher allerdings, dass die Garderobe auch beeinflusst, ob die Hautfarbe ihres Trägers als weiß oder schwarz eingeschätzt wird. Darauf lassen Ergebnisse von Forschern um den Psychologen Jonathan Freeman von der amerikanischen Tufts University schließen (PLoS One, online).

Die Wissenschaftler erstellten am Computer identische Reihen von Gesichtern mit unterschiedlicher Hauttönung von weiß bis schwarz. Eine Reihe der bis zur Brust sichtbaren Porträts war mit Krawatte und Jackett gezeichnet, die andere mit einem Hausmeisterkittel.

Network

Blauer Geheimdienst bestätigt: User werden auch ausgeloggt verfolgt

Wer einmal beim Social Network angemeldet war, sendet konstant Informationen über sein Surfverhalten, auch wenn er bereits ausgeloggt ist. Facebook beteuert, dass die Daten rasch wieder gelöscht werden.

Facebook hat eine Anschuldigung bestätigt, laut der das Social Network das Nutzungsverhalten seiner Mitglieder auch dann aufzeichnet, wenn sie gar nicht mehr eingeloggt sind. Ein Facebook-Entwickler gab gegenüber dem Wall Street Journal zu, dass dem tatsächlich der Fall ist. Man bemühe sich aber, die Daten so schnell wie möglich wieder zu löschen. Die Daten würden deshalb weiterverfolgt, um die Nutzung des "Like"-Buttons auf anderen Websites zu ermöglichen. Auch soll damit Missbrauch, etwa Phishing-Attacken, vorgebeugt werden. Ein weiterer Sprecher des Unternehmens beteuerte, dass die Informationen nicht dazu genutzt würden, um gezielter Anzeigen ausliefern zu können.

Ambulance

U-Bahn-Unglück: Mehr als 210 Verletzte in Shanghai

Am Dienstag sind bei einem U-Bahn-Unglück in Shanghai mehr als 210 Menschen verletzt worden. Berichten zufolge fuhr ein Zug auf einen anderen auf. Das Unglück verursachte ein Verkehrschaos in der Innenstadt von Shanghai.

Bei einem U-Bahn-Unglück in Shanghai sind am Dienstag mehr als 210 Menschen verletzt worden. Örtlichen Berichten zufolge fuhr ein Zug auf einen anderen auf. In den Berichten wurden Probleme mit der Signalanlage als mögliche Ursache genannt. Das Unglück ereignete sich auf der Linie 10, einer der neuesten Strecken in der chinesischen Metropole. Auf Bildern, die Passagiere im Internet veröffentlichten, waren blutüberströmte Verletzte zu sehen, die auf dem Boden der U-Bahn lagen.

Das Unglück verursachte ein Verkehrschaos in der Innenstadt von Shanghai. Die Polizei stellte Straßensperren auf, um den Weg für Rettungswagen freizumachen. Hunderte Schaulustige versammelten sich und sahen dabei zu, wie Passagiere aus der U-Bahn geholt wurden.

Laptop

Internetsucht: Soziale Netzwerke und Online-Spiele machen vor allem Jugendliche abhängig

Berlin - Mehr als eine halbe Million Menschen in Deutschland sind internetsüchtig. Das sind rund ein Prozent der Bevölkerung, sagt Mechthild Dyckmans (FDP), Drogenbeauftragte der Bundesregierung, gestern in Berlin. Damit liege die Online-Sucht auf dem Niveau der Cannabis-Abhängigkeit.

Am stärksten betroffen ist die Altersgruppe der 14- bis 24-Jährigen. Dort werden 2,4 Prozent als internetabhängig eingestuft. Sie verbringen mehr als vier Stunden am Tag im Internet. Weitere 13,6 Prozent, also etwa jeder Siebte, sind mehr als drei Stunden täglich online und damit suchtgefährdet. Das Problem betrifft vor allem junge Mädchen. Etwa jede sechste im Alter zwischen 14 und 16 Jahren gilt als gefährdet, fast fünf Prozent haben die Grenze zur Abhängigkeit bereits überschritten. Das größte Suchtpotenzial haben soziale Netzwerke wie Facebook, Jappy oder Schüler-VZ. Drei Viertel aller weiblichen und zwei Drittel aller männlichen Abhängigen unter 25 gaben an, dort einen großen Teil ihrer freien Zeit zu verbringen. Während Mädchen lieber chatten, tauchen Jungen in die virtuelle Realität von Online-Spielen wie World of Warcraft ab.

Bad Guys

Studie: Zwei Millionen Tote jährlich wegen Luftverschmutzung

Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass jährlich mehr als zwei Millionen Menschen frühzeitig an Krankheiten sterben, die durch verunreinigte Luft verursacht werden.

Die WHO veröffentlichte in Genf ihre neuste Studie über Luftverschmutzung. Dafür wurde die Feinstaubkonzentration in der Atmosphäre von 1100 Städten in 91 Ländern untersucht. Viele der Daten seien aber schon mehrere Jahre alt.

Gemäss der Studie sind vor allem Menschen von gesundheitlichen Schäden durch Luftverschmutzung betroffen, die in rasch wachsenden Städten leben.

Attention

Ausschreitungen gegen Roma überschatten Wahlkampf in Bulgarien

Sofia - In Bulgarien haben Ausschreitungen gegen Roma den Auftakt des Wahlkampfs für die Präsidentschaftswahl am 23. Oktober überschattet. "Das Schlimmste ist, diesen Wahlkampf ethnisch zu prägen", warnte Staatspräsident Georgi Parwanow am Montag. "Sollten wir dies zulassen, erwartet uns nichts Gutes", sagte er.

Zusammen mit Regierungschef Bojko Borissow besuchte Parwanow das südbulgarische Dorf Katuniza in Raum Plowdiw. Dort hatte es am Wochenende Ausschreitungen slawischstämmiger Bulgaren gegen einen wohlhabenden Roma-Clan gegeben. Die Zusammenstöße fielen mit dem Beginn des Wahlkampfes zusammen. Der Urnengang im Oktober ist zugleich auch Regionalwahl für das Land.

Die Dorfbewohner wollten die Familie des Roma-Bosses "Zar Kiro" (König Kiro) vertreiben, da sie ihn und seine Angehörigen für den Tod eines slawischstämmigen Jugendlichen bei einem Verkehrsunfall für verantwortlich halten. Die Dorfbewohner beschuldigen den wohlhabenden Roma-Boss seit langem, sie zu terrorisieren und selbst unantastbar zu sein. Auch bei den Roma ist "Zar Kiro" äußerst umstritten.