Das Kind der GesellschaftS


Handcuffs

100 Kilo Kokain auf Schiff aus Panama entdeckt

Größter Drogenfund seit 1978 für Polizei und Zollfahndung. Sieben Verdächtige in Haft

Berlin/Bremerhaven. Der Berliner Polizei ist im Kampf gegen die Drogenkriminalität ein großer Schlag gelungen. 250 Beamte von Polizei und Zoll stellten am Donnerstagnachmittag mit Unterstützung von Spezialeinheiten in Bremerhaven 100 Kilogramm hochreines Kokain mit einem Straßenverkaufswert von bis zu zehn Millionen Euro sicher, wie Oberstaatsanwalt Michael Stork am Freitag sagte. Dies sei die größte Menge, die von Berliner Polizei und Zoll seit mehr als 30 Jahren nach einem Ermittlungsverfahren beschlagnahmt wurde.

Sieben Tatverdächtige im Alter von 34 bis 51 Jahren wurden festgenommen. Der mutmaßliche Kopf der Dealer-Bande sei ein 50-jähriger Türke, der im Berliner Bezirk Wilmersdorf einen türkischen Kulturverein betreibe, sagte Stork. In dem Verein habe der Mann Drogen verkauft, Glücksspiel betrieben und Waffen angeboten. Dem Zugriff in Bremerhaven seien jahrelange Ermittlungen vorausgegangen, die ihren Anfang in Berlin genommen hätten. Fast alle Festgenommenen haben türkischen Migrationshintergrund. Die Ermittler hätten von dem Plan der Dealer erfahren, größere Mengen Kokain aus Süd- oder Mittelamerika einzuschiffen. Schließlich sei es der Bande über einen Zwischenhändler gelungen, einen Transport aus Panama zu organisieren.

Network

Tausende Spanier demonstrieren gegen Papst-Besuch

Mit Schildern wie "Keine Steuergelder für den Papst" haben Tausende gegen den Besuch Benedikts XVI. in Madrid protestiert. Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.
spanien,demonstrantin
© Denis Doyle/Getty Images Jugendliche demonstriert gegen Weltjugendtag.

Für eine strikte Trennung zwischen Staat und Kirche sowie gegen die Verwendung von Steuergeldern für den Papstbesuch in Madrid sind am Mittwochabend Tausende Spanier auf die Straße gegangen. Die meist jungen Demonstranten kritisierten, dass der ohnehin klamme spanische Staat für den Besuch von Benedikt XVI. beim Weltjugendtag in Madrid Geld ausgebe.

Die Polizei ging mit Schlagstöcken gegen Demonstranten vor. Elf Menschen wurden verletzt. Wie die Polizei berichtete, begannen die Auseinandersetzungen, als die Einsatzkräfte einen Demonstranten festnehmen wollten, der mit einer Flasche auf sie losgegangen war.

Heart - Black

Lehrer-Bashing im Internet: Ein Viertel des Mobbings geht von Eltern aus

Laut einer britischen Studie der Universität Plymouth wurde jeder dritte Lehrer schon einmal Opfer einer Online-Mobbing-Attacke. Doch nicht immer sind die Schüler schuld: In jedem vierten Fall pöbelten Eltern online gegen die Lehrer ihrer Kinder!

Für die Studie wurden 400 Lehrer befragt. Zudem ließ das „UK Safer Internet Centre“ die Telefonate einer Anti-Mobbing-Hotline auswerten.

Ergebnis: 35 Prozent der Lehrer wurden schon einmal online beschimpft oder kennen Kollegen, die im Internet bloßgestellt wurden. In 72 Prozent der Fälle mobbten die Schüler selbst, in 26 Prozent waren es die Eltern. Auch Kollegen und andere Mitarbeiter griffen online Lehrer an.

Studienleiter Andy Phippen, Professor für Soziale Verantwortung in der Informationstechnik von der Uni Plymouth: „Wir waren schockiert, dass so viele Eltern in Mobbing-Aktivitäten gegen Lehrer involviert sind.“

Phoenix

Deutschland: Die brennenden Straßen Berlins

Unbekannte zündeten in bürgerlichen Vierteln der Hauptstadt die dritte Nacht in Folge zahlreiche Autos an. Seit Beginn der Woche wurden 35 Autos angezündet. Die Polizei tappt bei den Ermittlungen im Dunkeln.
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© REUTERS (TOBIAS SCHWARZ)

Berlin/Wien. Mutig, wer sein Auto in Berlin derzeit auf offener Straße parkt: Bereits zum dritten Mal in Folge zogen unbekannte Brandstifter am frühen Donnerstagmorgen scheinbar in Scharen los und setzten zahlreiche Fahrzeuge in Brand. Schon kurz nach Mitternacht gingen die ersten Anrufe bei der Polizei ein, im Viertelstundentakt folgten immer weitere Meldungen. Polizei und Feuerwehr kamen kaum hinterher. Als sie die Tatorte schließlich erreichten, waren die Täter stets längst über alle Berge.

Insgesamt neun Fahrzeuge in den Stadtteilen Charlottenburg, Tiergarten und Neu-Hohenschönhausen gingen in Flammen auf; drei weitere Fahrzeuge wurden beschädigt, als das Feuer auf sie übergriff. Seit Beginn der Woche wurden damit 35 Autos angezündet, verletzt wurde bisher niemand.

Bomb

Bomben in Düren erfolgreich gesprengt

Düren. Fast genau nach Plan sind am Mittwochnachmittag zwei Fünf-Zentner Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg im Dürener Stadtteil Rölsdorf gesprengt worden.

Die Bomben waren am frühen Morgen in der Ernst-Ohst-Straße entdeckt worden. Da sich die jeweils rund 250 Kilogramm schweren Relikte nicht entschärfen ließen, mussten sie vor Ort gesprengt werden.

Die Anwohner der umliegenden Häuser wurden evakuiert. Die Sprengung war zunächst für 13.30 Uhr angesetzt. Doch dann fehlte den Feuerwerkern noch eine Lkw-Ladung voll Sand, der die Kraft der Bomben dämpfen sollte.

Question

Leipzig: Gasexplosion in Bäckerei - Mann stirbt unter Trümmern

In Leipzig zerstört eine Explosion eine Bäckerei, ein Mann starb unter den Trümmern. Laut Polizei wurde die Explosion durch Gas ausgelöst.
leipzig,feuerwehr
© dpaEine Explosion in einer Leipziger Bäckerei hat einen Mann das Leben gelostet. Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr sicherten nach der Explosion das Gelände an der Mockauer Straße

Leipzig. Tödliche Tragödie in Leipzig: Bei einer schweren Explosion in einer Bäckerei ist am Mittwoch ein Mann ums Leben gekommen. Die Explosion in einer Bäckerei in Leipzig ist nach Polizeiangaben durch Gas ausgelöst worden. Bei dem Unglück am Mittwochnachmittag war ein Mann ums Leben gekommen. Er wurde durch die Trümmer verschüttet, ein Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststellen. Die Leiche wurde zur Obduktion übergeben. Identifiziert werden konnte der Tote noch nicht.

Weitere Verletzte wurden bisher nicht gefunden. Die Polizei suchte noch bis zum späten Abend in den Trümmern. Diese seien mittlerweile so weit abgetragen, dass ein weiterer Fund unwahrscheinlich sei, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage.

Arrow Down

Weltjugendtag in Madrid: Spanische Polizei verhindert Anschlag auf Papstgegner

Mit Chemie gegen die Gegner des Papstes: Offenbar konnte die spanische Polizei einen Anschlag auf Anti-Papst-Demonstranten gerade noch verhindern. Beamte verhafteten am Dienstagabend in Madrid einen ausländischen Studenten - auf seinen Laptops fanden sie eindeutige Notizen.
Pope Benedict XVI
© Franco Origlia/Getty ImagesPope Benedict XVI
Die spanische Polizei hat womöglich einen Angriff auf Anti-Papst-Demonstranten beim Weltjugendtag in Madrid verhindert. Es sei ein ausländischer Student festgenommen worden, teilte die Polizei am Dienstagabend in der spanischen Hauptstadt mit.

Er stehe unter dem Verdacht, dass er einen geplanten Protestmarsch gegen Papst Benedikt XVI. am Mittwoch mit Hilfe von Stickgas und anderen Chemikalien angreifen wollte. Die Polizei beschlagnahmte nach eigenen Angaben bei dem Studenten mehrere Notebooks, in denen unter anderem Notizen über Chemikalien gefunden wurden.

Genauere Angaben über die Identität des Festgenommenen machte die Polizei nicht. Laut einem Bericht der Tageszeitung El País handelt es sich um einen Mexikaner, der mit einem Studentenvisum in Spanien lebt. Mehr als hundert Organisatoren und Gruppierungen haben für Mittwoch zu einem Protestmarsch gegen den Besuch von Benedikt XVI. in Madrid aufgerufen.

Blackbox

Berlin: Staatsschutz fahndet nach Auto-Brandstiftern

Die nächtlichen Brandstiftungen an Autos in Berlin reißen nicht ab: Nun wurden in einer Nacht 15 Fahrzeuge angezündet. Polizei und Feuerwehr kommen kaum hinterher, der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
autowrack
© dpaInsgesamt 15 Autos brannten in der Nacht zu Mittwoch in Berlin

In der Nacht zu Mittwoch wurden in Berlin 15 Autos angezündet, die Zahl nahm im Zuge der Nacht fast im Viertelstundentakt zu. Die Ermittler gehen in allen Fällen von Brandstiftung mit politischer Motivation aus, wie die Polizei in Berlin sagte. Der Staatsschutz habe die Ermittlung übernommen.

Gegen 23 Uhr fingen die ersten Brände in Berlin-Spandau an, dann in Charlottenburg und später auch in Friedrichshain. Den Brandstiftern fielen meist hochwertige Autos zum Opfer - auch ein Lastwagen, ein Wohnwagen und ein Motorroller brannten. Immer wieder gingen Meldungen über brennende Autos bei den Beamten ein. Polizei und Feuerwehr kamen in der Nacht zum Mittwoch kaum hinterher.

Hourglass

70 Prozent der Mitarbeiter der Deutschen Bahn sind frustriert

Laut einer Umfrage sind etwa 70 Prozent der Mitarbeiter der Deutschen Bahn in ihrem Job frustriert. Dies ergab eine interne Erhebung der Deutschen Bahn. In Konsequenz der Erhebung gab die Deutsche Bahn an, einen „langfristig angelegten Veränderungsprozess“ anzustreben.

Fast 70 Prozent der mehr als 200.000 Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG sind in ihrem Job frustriert. Das berichtete die Financial Times Deutschland am Dienstag unter Berufung auf eine interne Erhebung. Ein Unternehmenssprecher bestätigte den Bericht, fügte aber hinzu, dass bereits mit einem „langfristig angelegten Veränderungsprozess“ gegengesteuert werde.

Die Erhebung stellte dem Bericht zufolge Konzernmarketingchef Ulrich Klenke zusammen. Die Mitarbeiter klagen darin zum Beispiel über zu geringe unternehmerische Freiheiten, lange Entscheidungswege, undurchschaubare Strukturen, überzogene Ziele oder eine veraltete Informationstechnik.

Che Guevara

Studie: Lebensmittelpreise lösen soziale Unruhen aus

FAO Food Price Index
© arxiv.org, Marco Lagi, Karla Z. Bertrand, Yaneer Bar-Yam Graphen des "FAO Food Price Index" (o.l.) und der sozialen Unruhen weltweit seit 2004 (u.). (Klicken Sie auf die Bildmitte um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)

Cambridge/ USA - Was ist der Auslöser für Krawalle und soziale Unruhen? Bislang vermuteten nur wenige Soziologen und Politologen, dass es auf diese Frage eine einfache Antwort geben könnte. Eine aktuelle Studie belegt jedoch genau dies: Ein einziger Faktor könnte demnach Unruhen auszulösen: Steigende globale Lebensmittelpreise. Spätestens im August 2013 könnte der derzeitige Trend zu globalen Unruhen führen, warnen die Forscher. Zugleich benennt de Studie mit den Schuldigen aber auch Wege aus der sich zuspitzenden Krise.

Wie Marco Lagi, Karla Z. Bertrand und Yaneer Bar-Yam vom "New England Complex Systems Institute" vorab auf "arxiv.org" berichten, genügt es, dass die Preise für Lebensmittel ein bestimmtes Maß übersteigen, um soziale Unruhen auszulösen.

Ihre Schlussfolgerungen beruhen dabei auf zwei Quellen: Zum einen auf den Daten der Vereinten Nationen bezüglich der weltweiten Nahrungsmittelpreise, dem "FAO Food Price Index", und zum anderen auf Daten zum Auftreten von Unruhen rund um den Globus - unabhängig von deren Ursachen (s. Abb.).