Laut USA steht ein Mega-Terrroranschlag bevor. Sicherheitsbehörden rechnen mit Attacke wie am 11. September 2001. - Und wie durch ein Wunder berichten die Medien nicht mehr kritisch über NSA & Co., sondern rechtfertigen die Abhöraktionen sogar.

Seit dem Wochenende zittert die Welt vor einem neuen Terroranschlag, der angeblich gewaltig sein soll. Es ist gleichzeitig die große Stunde der Geheimdienste, die sich damit brüsten, entsprechende Informationen zu besitzen um Alarmstufe Rot auszurufen. Zahlreiche Botschaften wurden geschlossen, die Welt zittert einem nicht näher definierten Terror entgegen.

Snowden und Abhöraffäre sind unterdessen vergessen, - ja mittlerweile dreht sich das Blatt sogar und man ist froh, dass die Geheimdienste so gut "funktionieren". Eine bessere PR für die NSA ist kaum vorstellbar. Unterdessen singen US-Medien ein Loblied auf ihre Geheimdienste, welche tröpfchenweise mit dubiosen Terrordetails die Bürger in Angst und Schrecken versetzen. Ob die Informationen stimmen? Niemand weiß es - aber die Presse stürzt sich willfährig drauf. Terror bedeutet immer auch Quote.

Und damit es richtig Eindruck hinterlässt, wird auch vor schrecklichen Vergleichen nicht Halt gemacht: Angeblich droht ein neues 911.

Nach Angaben des Senders ABC News sollen Terroristen in einem abgehörten Gespräch gesagt haben, dass die geplante Attacke "groß" und "strategisch bedeutend" sein werde. Der Republikaner Saxby Chambliss, der stellvertretender Vorsitzender des Geheimdienstausschusses des Senats ist, sprach von der schwersten Terrorbedrohung seit Jahren.

Mit Blick auf die abgefangene Kommunikation zog er nach Angaben der Washington Post in einer NBC-Sendung Parallelen zu Erkenntnissen vor den Attacken vom 11. September 2001. Damals habe man nicht die nötigen Konsequenzen gezogen, "aber jetzt, glaube ich, dass es sehr wichtig ist, dass wir die richtigen Pläne machen".

Diese Aussagen verfehlen ihre Wirkung auch in Übersee nicht. Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hat jetzt vor dem Hintergrund der Anschlagswarnungen der USA die Arbeit der amerikanischen Geheimdienste gelobt und innerdeutsche Kritik an den Abhöraktionen scharf zurückgewiesen. „Ich bin davon überzeugt, dass die amerikanischen Bemühungen für eine erfolgreiche Terrorabwehr notwendig sind. Dazu zählt die elektronische Analyse von Massenkommunikationsdaten, die als Spähaktion verunglimpft wird“, sagte Wendt Handelsblatt Online.

Grundsätzlich glaube er den US-Sicherheitsbehörden mehr als den Behauptungen von Edward Snowden, sagte Wendt weiter.

Es sieht so aus, als ob die Terrorwarnungen nicht dem Schutz der Bevölkerung dienen, sondern eine reine PR-Aktion sind. Sie sollen eine allgemeine Verunsicherung erzeugen mit einem Ziel: Die totale und globale Überwachung zu rechtfertigen und auszubauen. Denn selbst wenn sich die schrecklichen Ereignisse vom 11.September 2001 wiederholen sollten - was nutzt diese Warnung? Wer kann sich davor schützen? Wurde bekannt gegeben, wann und wo der Terrorakt stattfindet?

Selbst wenn es zu einem wirklich großen Terroranschlag kommen sollte - die möglichen Opfer hätten keine Chance, mit und ohne Terrorwarnung.