Unsere Sonne leidet an »Herz-Rhythmusstörungen«, ihr deutlichster Zyklus gerät immer wieder aus dem üblichen Takt, und das sorgt auch auf der Erde für Veränderungen. Forscher müssen zunehmend erkennen, dass unser Stern die Erde stärker beeinflusst als allgemein vermutet. Abweichungen machen sich auf unser Klima bemerkbar, sie werden laut jüngsten Ergebnissen wohl auch für eine neue Kaltzeit auf unserem Planeten sorgen.
Seit 1843 ist bekannt, dass unser Stern ein Auf und Ab seiner Aktivität erlebt - die berühmte Elf-Jahres-Periode. Es existieren noch längere Zyklen, doch dieser ist der auffallendste. In Jahren des Minimums bleibt die helle Sonnenscheibe oft tagelang völlig leer - nicht die winzigsten Flecken lassen sich blicken. Zu anderen Zeiten bilden sich große Gruppen. Besonders viele und große dunkle Flecken auf der gleißend hellen Oberfläche signalisieren hohe Aktivität.
Die düsteren Stellen sind allerdings nur ein Kontrastphänomen. Auch dort leuchtet die Sonne in Wirklichkeit hell. Erst bei der notwendigen, extrem starken Filterung oder eben bei Projektion erscheinen diese Stellen dunkel. Intensive Magnetfelder blockieren das Aufsteigen heißer Gasblasen, die Flecken entpuppen sich als »kühlere« Inseln im brodelnden Sonnenplasma. Und so erscheinen sie »schwarz«.
Dunkle Flecken, helle Fackeln, aufblitzende Flares und viele andere Sonnenphänomene lassen auf die Aktivität unseres Lebenssterns schließen. Dummerweise arbeitet die Sonne offenbar nicht sopräzise wie ein Uhrwerk. Manche Zyklen strotzen nur so vor Aktivität, andere kommen ziemlich schwachbrüstig daher.
Mittlerweile hat sich allgemein herumgesprochen, dass auch der aktuelle Zyklus Nummer 24 auf ziemlich wackligen Beinen daherkommt. Schon die schleppende Entwicklung aus einem schier endlos scheinenden Minimum heraus wirkte untypisch und irritierte die Fachgelehrten.
Kommentar: Die immer wieder aufgebrachte Verwunderung der "Fachgelehrten" ist verständlich, da sie beharrlich die elektrische Natur unseres Universums ignorieren:
Sie bemühten sich um Erklärungen, beobachteten, rechneten und entwarfen Computermodelle, um nachzuvollziehen, was sich da abspielt. Und mussten natürlich auch wieder so manche Idee über den Haufen werfen.
Direkt nachschauen konnte niemand wirklich, aus allgemein bekannten Gründen. Aber ungewöhnliche Beobachtungen solarer Schwingungen und anderer ziemlich exotischer Vorgänge lieferten zusammen mit den bisher gesammelten Erkenntnissen über unseren kosmischen Gasball doch recht brauchbare Ansätze.
Auch ohne komplizierte mathematische Verrenkungen wurde klar, dass unser irdisches Klima an die Sonnenaktivität gekoppelt ist. Nun gut, ein Stern beeinflusst seine »hauseigenen« Planeten: An sich wohl selbstverständlich. Nun, man wollte es eben möglichst genau wissen.
Historische Aufzeichnungen von Sonnenflecken oder damit verbundener Polarlichtaktivität, dann auch typische Veränderungen im Baumwachstum und andere Hinweise lieferten weit zurückreichende Informationen zur Sonnenaktivität, die eine klare Sprache sprechen.
In dieser besonderen Chronik fällt vor allem die Zeit zwischen 1645 und 1715 auf. Damals erlebte die Menschheit zumindest in Europa, Nordamerika und China bemerkenswert viele extrem kalte Winter. Aus anderen Regionen der Erde liegen zwar leider zu wenig Berichte vor, um den Effekt nachzuweisen, doch die vorhandenen Daten sprechen für sich.
Interessant aber vor allem: Auf der Sonne war in diesen sieben Jahrzehnten fast nichts los - von Aktivität beinahe gar keine Spur. Der Elfjahreszyklus? Nicht mehr als ein Hauch davon! Er machte damals weitgehend Pause. Heute ist diese Phase auch als »Maunder-Minimum« bekannt, nach den beiden Sonnenforschern E. Walter und Annie Maunder. Gerne wird behauptet, die aussetzende Sonnenaktivität genüge nicht, um die damalige irdische Kältephase zu erklären.
Doch rein zufällig trafen diese »Kleine Eiszeit« und der ungewöhnliche Aussetzer auf der Sonne gewiss nicht zusammen. Außerdem finden sich andere Übereinstimmungen: so auch das Wolf-Minimum von 1280 bis 1350, sowie das Spörer-Minimum zwischen 1420 und 1570 und andere. Umgekehrt war es zum großen mittelalterlichen Maximum von 1100 bis 1250 auf der Erde besonders warm. Alles Zufall? Sicher nicht.
Aber wie geht es nun weiter mit dem Herzschlag der Sonne? Lässt sich die Zukunft hier in die Karten blicken, stehen die nächsten Rhythmusstörungen schon bevor? Tatsächlich ist es genau das, was Professor Valentina Zharkova von der Northumbria-Universität jetzt behauptet. Die Mathematikerin und Astronomin erklärt: Eine neue kleine Eiszeit steht bevor, weil die Sonnenaktivität sich zwischen den Jahren 2030 und 2040 um rund 60 Prozent verringern werde.
Ihre aktuellen Ergebnisse stellte sie auf dem National Astronomy Meeting 2015 im walisischen Llandudno vor, einer Mammutkonferenz, an der vom 5. bis 9. Juli 2015 rund 500 Astronomen und Weltraumwissenschaftler teilnahmen.
Zharkova und ihre Kollegen glauben nun, so etwas wie ein »zweites Herz« im Inneren der Sonne gefunden zu haben, wobei die Herzschläge sich bildlich gesprochen gegenseitig verstärken oder aber auslöschen können. Zharkovas Gruppe entdeckte magnetische Wellen in zwei unterschiedlichen Schichten des Sonneninneren, die zwischen den beiden Hemisphären fluktuieren. Mit dem zweiten, neu entdeckten »Mechanismus« konnte die Forscherin nun die Abläufe im gegenwärtigen Zyklus mit einer 97-prozentigen Genauigkeit rekonstruieren.
Deshalb ist sie auch zuversichtlich, wirklich eine sinnvolle Prognose für die Zukunft abgeben zu können, wenn sie diesen neu entdeckten zweiten »Sonnendynamo«, der direkt unter derOberfläche aktiv ist, miteinbezieht.
»Die magnetischen Wellenmuster deuten auf merklich weniger Sonnenflecken in den nächsten beiden Zyklen hin,« so erklärt Professor Zharkova und fügt hinzu:»Zyklus 25, der seinen Gipfel etwa im Jahr 2022 erreichen wird, und Zyklus 26, von 2030 bis 2040, werden beide eine signifikante Verringerung der Sonnenaktivität aufweisen.«
Vor allem ab 2030 soll es damit dann auch auf der Erde deutlich kühler werden, sofern eben Zharkovas Berechnungen wirklich stimmen. Und vielleicht werden sich bald auch all jene warm anziehen müssen, die bislang einen merklichen Klimaeinfluss der Sonne ausgeschlossen haben.
Kommentar: SOTT weist mittlerweile schon seit 13 Jahren darauf hin, dass wir uns wahrscheinlich schnell einer Eiszeit nähern.