bundeswehr soldier
© REUTERS/ Fabrizio Bensch
Im irakischen Kurdengebiet werden Gewehre und Pistolen aus Bundeswehrbeständen zum Kauf angeboten, wie das Handelsblatt berichtet.

Augenzeugenberichten zufolge können in den Städten Erbil und Suleymanija auf Waffenmärkten ungehindert unter anderem auch Sturmgewehre des Typs G3 und eine Pistole des Typs Walther P1 mit der Gravierung „Bw“, das für Bundeswehr steht, gekauft werden, so das Handelsblatt unter Berufung auf den NDR. Die Sturmgewehre würden für 1450 bis 1800 US-Dollar angeboten, während eine P1-Pistole in Originalverpackung 1200 Dollar kosten würde.

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Jens Flosdorff, teilte mit, dass diese Waffen aus einer Lieferung der Bundesregierung an die kurdische Autonomieregierung von 2014 stammen könnten. Die Peschmerga-Truppen haben dem Bundesverteidigungsministerium zufolge bislang 20.000 Sturmgewehre und 8.000 Pistolen aus den Beständen der Bundeswehr erhalten. Die nächste Waffenlieferung an die kurdischen Aufständischen sei für Ende des ersten Quartals 2016 geplant, so Flosdorff.

Der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Schäfer, betonte seinerseits, dass die Fälle von Waffenweitergabe an Dritte, sollten diese tatsächlich stattgefunden haben, schnell und konsequent aufgeklärt würden. Dabei habe die Opposition im Bundestag einen sofortigen Stopp aller Lieferungen von Waffen in den Irak gefordert, da diese in die Hände von Terroristen, schlussendlich gar von IS-Kämpfern geraten könnten.

Die Daesh-Terroristen (auch „Islamischer Staat“, IS) hatten in den vergangenen Jahren weite Teile Syriens und des Irak erobert. Die US-geführte Koalition bombardiert seit August 2014 Ziele in Syrien und im Irak. In Syrien fliegt sie Angriffe ohne Zustimmung der Regierung in Damaskus und wider dem Völkerrecht. Die russische Luftwaffe fliegt seit dem 30. September auf Bitte der Regierung in Damaskus Angriffe gegen Stellungen der Terrorgruppen Daesh und al-Nusra.