Moskau/Caracas. Russland hat Drittstaaten angesichts der innenpolitischen Spannungen in Venezuela davor gewarnt, regierungsfeindliche Kräfte zu unterstützen, um die Absetzung des gewählten Präsidenten Nicolás Maduro zu forcieren. "Inmitten einer komplexen wirtschaftlichen Situation drohen die politischen Auseinandersetzungen in offene Konfrontationen auf der Straße zu münden", heißt es in einer Erklärung des Außenministeriums in Moskau.
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Die politische Eskalation werde vom Ausland aus forciert. Mit Bedauern nehme man zur Kenntnis, dass die Stellungnahmen der Führung der Interamerikanischen Regionalorganisation - gemeint ist offenbar die US-dominierte Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) - nicht ausgewogen seien. Der Generalsekretär der OAS, Luis Almagro, ist ein entschiedener Kritiker der sozialistischen Regierung in Venezuela.

Nach Ansicht der russischen Diplomatie "können nur die Menschen in Venezuela, die eine legitime Regierung gewählt haben, die politischen Probleme ihres Landes lösen". Das Handeln müsse sich zudem an der venezolanischen Verfassung und den nationalen Gesetzen orientieren.

"Destruktive Einflussnahme von außen ist inakzeptabel", heißt es in dem Text weiter, der im Internet auf Russisch und Englisch verbreitet wurde. Niemand habe das Recht, Venezuela irgendeine Form einer "farbigen Revolution" aufzuzwingen, deren radikale Methoden inzwischen allgemein bekannt seien. Ziel solcher Ansätze sei allein, die Situation weiter zu destabilisieren.

In Moskau geht man davon aus, dass die Hauptaufgabe in Venezuela derzeit darin besteht, realistische Auswege aus der schweren wirtschaftlichen Krise zu finden und die soziale Situation der Menschen zu stabilisieren. "Das ist aber natürlich nur möglich, wenn das Land auch politisch zur Ruhe kommt", so das russische Außenministerium. Eine weitere Zuspitzung der Lage in Venezuela könne schließlich auch Auswirkungen auf die gesamte Region haben. Russland unterstütze daher eine Verhandlungslösung. "Wir begrüßen die Bemühungen von Politikern, eine Verständigung zwischen den verschiedenen politischen Kräften des Landes zu erleichtern. Wir hoffen, dass diese Schritte zu positiven Ergebnissen führen und sind bereit, uns an diesen Bemühungen zu beteiligen, wenn dies für notwendig erachtet wird", so das Außenministerium abschließend.