Das zweitgrößte Steinobst-Anbaugebiet Bayerns bei Sommerhausen im Landkreis Würzburg ist durch das Unwetter in der Nacht zum Sonntag stark getroffen worden. Einen nahezu totalen Ernteausfall befürchtet die dortige Absatzgenossenschaft.
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© BR/Maika Schmitt
In Unterfranken hat das Unwetter vom Sonntag den Bauern nicht nur die Stimmung verhagelt. Bis zu 90 Prozent Ausfall befürchtet die Geschäftsführerin der Absatzgenossenschaft Sommerhausen Angelika Flohr bei Kirschen und Zwetschgen durch den flächendeckenden Hagelschlag. Betroffen sind rund 30 Anbauer auf einer Fläche von 230 Hektar. Die noch kleinen Früchte seien von den Bäumen geschlagen oder empfindlich eingedellt worden. Sofern die beschädigten Früchte noch erntereif werden, könnten sie nun allenfalls für Saft und Mus an die Industrie vermarktet werden.

Auch Weinbau betroffen

Werden in guten Jahren 800.000 Euro umgesetzt, sei für die Ernte 2016 nun weit weniger zu erwarten, befürchtet Flohr. Vor allem für vier Haupterwerbsbetriebe sei das schlimm, weil sie neben dem Obstanbau auch Weinbau betreiben. Denn auch die Reben sind durch den Hagel schwer beschädigt worden. Weinbaupräsident Artur Steinmann, selbst Winzer in Sommerhausen, spricht für die Lage "Ölspiel" von einem Prozentsatz von 90 Prozent.

Die Hagelfront war von Sommerhausen in Richtung Ochsenfurt gezogen. Das größte bayerische Steinobst-Anbaugebiet liegt in der Fränkischen Schweiz.