Die Unwetter vom vergangenen Wochenende haben erneut erhebliche Schäden auf mindestens 25.000 Hektar verursacht. Die Schadenssumme soll sich bisher auf 60 Mio. Euro Versicherungssumme belaufen.
hagel ernte
© dpa/Vereinigte Hagel/ Anke Fritz/agrarheute
In der Nacht vom 23. auf den 24. Juni richteten Unwetter in Nordrhein-Westfalen schwere Schäden an. Nach der Hitze am Donnerstag mit Temperaturen von mehr als 30 Grad kamen in der Nacht schwere Gewitter. Bis in den frühen Freitagmorgen sind zwei starke Unwetter über das Land hinweggezogen. Die Schäden erstrecken sich auf einer Linie von der deutsch-belgischen Grenze bei Aachen über das Ruhrgebiet, den Niederrhein und Westfalen bis hinein nach Niedersachsen.

Unwetter fordert 1.500 Schadensmeldungen

In der Landwirtschaft sind erhebliche Schäden zu verzeichnen. Bernd Edeler, Bezirksdirektor in Münster, berichtet, dass bislang bereits mehr als 1.500 Schadenmeldungen für Hagel, Sturm und Starkregen eingegangen sind. Betroffen sind 25.000 ha mit ca. 60 Mio. Euro Versicherungssumme. Die Regulierung der Schäden ist bereits im Gange.

Wegen der Vielzahl der Meldungen wird es ca. zwei Wochen dauern, bis alle Schäden begutachtet sind. Früchte, deren Drusch bevorsteht wie die Wintergerste, sowie verderbliche Sonderkulturen werden sofort besichtigt, um hier die Schadenregulierung vor dem Erntebeginn abzuschließen bzw. Folgeschäden zu verhindern.

Das Unwetter hat auch im Westen von Nordrhein-Westfalen auf einer Linie von Mönchengladbach bis Rheine zu Schäden geführt. Hier sind verstreut wenige aber dicke Hagelsteine gefallen. Besonders betroffen sind die Orte Erkelenz, Mönchengladbach, Kevelaer und Hörstel. Insgesamt liegen der GV bislang 126 Schadenmeldungen vor. Der versicherte Gesamtschaden wird in der genannten Region auf circa drei Millionen Euro geschätzt. Der größte Einzelschaden liegt voraussichtlich bei rund 800.000 €.

Die Betriebe haben mit den Aufräum- und Reparaturarbeiten begonnen. Die Schadenfeststellungen durch die Gartenbau-Versicherung sind in vollem Gang, erste Vorauszahlungen zur Aufrechterhaltung der Liquidität der Betriebe wurden bereits am Wochenende nach dem Hagel geleistet. An Kulturen im Freiland sind auf Grund der wenigen dicken Hagelsteine nur geringe, manchmal sogar keine Schäden entstanden. Die mit diesem Unwetter erneut vom Himmel gefallenen Wassermassen setzten den ohnehin schon durch die Niederschläge der vergangenen Wochen stark strapazierten Kulturen erneut zu.