Fast eine Million Menschen auf Madagaskar leiden an Hunger. Grund dafür ist eine lange Dürreperiode. Die Vereinten Nationen stufen die Lage als katastrophal ein, berichtet „The Guardian“.
Armut, Hungersnot
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Laut einer Umfrage unter den Einheimischen müssen sich 20 Prozent der Familien von wilden Früchten ernähren, schreibt die Zeitung. Viele betteln, verkaufen ihr Land oder verzehren das Saatgut, das für das nächste Jahr bestimmt ist.

Die meisten Bewohner der afrikanischen Insel hätten ihre Vorräte schon im August verbraucht, die nächste Ernte werde aber erst im März erwartet. Voraussetzung dafür, dass die Saatsaison im November und Dezember erfolgreich verlaufe, sei allerdings, dass die Bauern hitzeresistentes Saatgut und spezielle Werkzeuge zur Bodenbearbeitung nutzen. Anderenfalls drohe sich die Hungersnot auf das nächste Jahr auszuweiten, heißt es in dem zitierten UN-Bericht.

Rund 90 Prozent der Menschen auf Madagaskar leben unter der Armutsgrenze. Das Pro-Kopf-Einkommen betrage nicht mehr als zwei Dollar pro Tag. Die Kinder seien dauerhaft unterernährt, ihre Entwicklung verzögere sich. Viele Kinder würden von ihren Familien von der Schule genommen, damit sie bei Nahrungssuche und Landarbeiten helfen.