Die norwegische Polizei hat 20 männliche Mitglieder eines Pädophilen-Netzwerkes im Westen des Landes festgenommen, wie „Die Welt“ unter Berufung auf Vizepolizeichef Gunnar Floystad berichtet. Gegen weitere 31 Verdächtige in anderen Regionen werde noch ermittelt.
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© AFP 2016/ Odd Andersen
Die festgenommenen Männer sollen Kinder vergewaltigt und sogar zum Sex mit Tieren gezwungen haben. Sie nahmen diese grausamen Handlungen offenbar auf Video auf, um diese dann teilweise sogar live ins Internet zu stellen.

Was die norwegischen Polizeibeamten auf den beschlagnahmten Dateien fanden, war von einer besonderen Grausamkeit, hieß es. Dieser Fall sei bislang einzigartig in der norwegischen Kriminalgeschichte: landesweit wohl der größte Fall von sexueller Kindesmisshandlung.

Unter den beschlagnahmten 150 Terabytes an Daten war laut Chefermittlerin Hilde Reikrås Bild- und Videomaterial mit Kindern zu finden, die penetriert werden, zum Sex mit Tieren oder anderen Kindern gezwungen werden.

Die mutmaßlichen Täter sollen sich im sogenannten „Dark Net“ getroffen haben, um über ihre Phantasien zu chatten und Vergewaltigungen der Kinder auch live zu übertragen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft verschlüsselten sie ihre Kommunikation, um keine Spuren zu hinterlassen.

Viele der Verdächtigen sind nach „Welt“-Angaben hoch gebildet, darunter Anwälte und Politiker. Die Männer sollen sogar Säuglinge missbraucht haben, einer soll gar die Misshandlung seiner eigenen Kinder gestanden haben. Ein weiterer stellte sich die Vergewaltigung seines noch ungeborenen Kindes bewusst vor. Seine Frau war zu diesem Zeitpunkt schwanger.

Den Männern droht nach norwegischem Recht eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren.