Der Taxifahrer Mike Hughes hat eine Rakete gebaut, mit der er sich 550 Meter Richtung Weltall katapultieren will. Dort will er Fotos machen, um zu beweisen, dass die Erde doch eine Scheibe ist.
Mad Mike Hughes
© Mad Mike Hughes / Facebook
Die Erde ist eine Scheibe, die US-Raumfahrtbehörde Nasa eine von der Regierung gesteuerte Lügenfabrik. Und die Astronauten, die aus dem Weltall auf unseren Planeten schauen, berichten nicht über das, was sie tatsächlich beim Blick aus den Fenstern der Raumfähren sehen. Das ist im Groben zusammengefasst das, was die Flat-Earther, die Anhänger der "Erde ist eine Scheibe Theorie", glauben. Eine Gruppe, deren Zahl in den vergangenen Monaten bedenklich Zulauf bekommen hat.


Beweise für ihre absurde Verschwörungstheorie konnten die "Gläubigen" bisher nicht liefern. Doch das soll sich an diesem Wochenende ändern. Knapp 500 Jahre nach den bis heute allgemein gültigen Erkenntnissen des Astronomen und Mathematikers Nikolaus Kopernikus, dass der Planet Erde rund ist, will Mike Hughes aus Kalifornien den Gelehrten widerlegen. Dafür hat der 61-Jährige selbst eine durch Wasserdampf angetriebene Rakete gebastelt. Mit ihr will er sich mit einer Geschwindigkeit von knapp 800 Kilometern in der Stunde 550 Meter hoch Richtung Weltall katapultieren und die "Wahrheit" über die Erde herausfinden.


Kommentar: Dafür kann er auch einfach eine Drohne nutzen, oder einmal mit dem Flugzeug fliegen.


Die Erde ist eine Scheibe, und der Rand wird schwer bewacht

"Ich werde ein für alle Mal die Theorie einer runden Erde widerlegen", verspricht Mike Hughes den Flat-Earth-Anhängern. Die hatten das 20.000 Dollar-Projekt mit Spenden unterstützt. Fotos, die er während seines kurzen Fluges über der Mojavewüste in Kalifornien machen will, bevor er an zwei Fallschirmen wieder zur Erde zurückschwebt, sollen das beweisen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass er seinen Flug überlebt. Ganz sicher ist sich der "Raketenmann" dabei selbst nicht. Auf einen Test hat er verzichtet. "Ich wäre ein Idiot, wenn ich nicht fürchterliche Angst hätte, sagt "Mad Mike" wie er sich selbst gerne nennt. "Aber niemand verlässt diese Erde lebend."


Kommentar: Sein Tod könnte schwere Folgen für Menschen haben, die das Allgemeinbild kritisch hinterfragen und Theorien verfolgen, die wirklich mit Fakten belegt sind, denn dann wird es in den Medien heißen: "Das passiert, wenn man an Verschwörungstheorien glaubt".


Gefährliche G-Kräfte könnten ihn das Leben kosten

Mike Hughes, der nach eigenen Angaben als Taxifahrer arbeitet und knapp 15 Dollar plus Trinkgeld pro Stunde verdient, will sich die Raketentechnik selbst beigebracht haben. Seit mehreren Jahren arbeitet er in der Garage seines Hauses in Apple Valley nahe Los Angeles an dem Projekt. "Ich liebe Dinge, die was ganz Besonderes sind und noch niemand gemacht hat", sagt er. Sein Traum sei es schon immer gewesen, eine Rakete zu bauen und damit in das Weltall zu fliegen.

Dass er kein Sprücheklopfer ist und es tatsächlich ernst meint, bewies er dabei am 30. Januar 2014. Damals hatte eine seiner selbst gebastelten Raketen Hughes bei dem Ort Winkelman in Arizona 418 Meter in die Höhe geschossen. Ein Flug, der ihn fast das Leben gekostet hätte. Durch die G-Kräfte, die auf seinen Körper wirkten, kollabierte er nach seiner Bruchlandung und brauchte drei Tage, um sich von den Strapazen wieder zu erholen. Mehr als zwei Wochen war er danach noch auf eine Gehhilfe angewiesen.


Kommentar: Und damals hat er noch nicht erkannt, dass die Erde nicht flach ist?


Zwei Jahre später, Anfang 2016, wollte Hughes es ein zweites Mal versuchen. Doch er scheiterte an der Finanzierung. Bei seinem Spendenaufruf im Internet "Von der Garage ins Weltall" wollten nur wenige das Projekt unterstützen. Als er nur bescheidene 310 Dollar von den erhofften 150.000 Dollar einsammeln konnte, machte er sich auf der Suche nach neuen Sponsoren. Unter den "Flat-Earthern" fand Hughes, selbst ein "Gläubiger" der Verschwörungstheorie, neue Unterstützer und genug Geld, um einen weiteren Versuch zu starten.

Werbung auf Autobahn-Werbetafeln

Die "Scheibenanhänger" haben in Zeiten, in denen ein US-Präsident Donald Trump wissenschaftliche Erkenntnisse infrage stellt, den Klimawandel als "Fake News" bezeichnet und die zunehmende Zahl von Autismus bei Kindern mit Schutzimpfungen in Zusammenhang bringt, einen unerwartet hohen Zulauf. In Großstädten wie Denver, Boston, Houston oder Chicago haben sich "Flat Earther"-Gruppen gebildet, die Gelder sammeln, um auf riesigen Autobahnwerbetafeln für ihre abstruse Theorie zu werben. Auf Facebook gibt es gleich mehrere Gruppen mit Tausenden von Anhängern. Die größte, die "Flat Earth and Global Discussion Group" allein hat mehr als 66.000 Fans. Dazu kommen unzählige Videos auf YouTube, die Millionen von Zuschauer anlocken.


Kommentar: Genau das ist das Problem von solchen verrückten "Theorien": Sie ziehen alle anderen durch den Dreck.


Die "Flat Earther", zu denen auch die Basketball-Superstars Shaquille O'Neil, Kyrie Irving, Rapper B.o.B und Reality-Star Tila Tequila gehören, berufen sich dabei auf die Theorie von Samuel Rowbotham.


Der britische Buchautor hatte im 19. Jahrhundert behauptet, dass die Erde gar keine Kugel sei, sondern eine Scheibe. Das Zentrum der Welt sei dabei der Nordpol, und die Antarktis bilde die Ränder, deren riesigen Eiswände verhindern, dass Schiffe und Menschen am Ende des Horizonts von der Erde fallen. Dass noch niemand diese Schutzwälle gesehen hat, stört die Verschwörungstheoretiker nicht. Sie behaupten, dass die Eiswände von der Regierung bewacht werden und schwer bewaffnete Polizisten jeden zurückschicken, der ihnen zu nahe komme. Mike Hughes will das ändern.


Kommentar: Dann soll er doch zum Nordpol fahren, ist wesentlich billiger und weniger gefährlich.


Teile der Rakete stammen vom Schrottplatz

Die rot bemalte Rakete mit dem Schriftzug des Sponsors "Research Flat Earth" hat sich der Mann aus Metallen, die er vom Schrottplatz geholt hatte, zusammengebaut. Die Startrampe ist an einem alten Campingbus angebracht. "Ich kenne mich in der Aerodynamik aus, weiß, wie der Antrieb funktioniert und wie Dinge in der Luft fliegen", sagt Hughes, der sich die Technik selbst beigebracht haben will. "Mit Wissenschaft hat das aber nichts zu tun. Das sind alles nur Formeln."


Kommentar: Genau, mit Wissenschaft hat die flache Erde wirklich nichts zu tun.


Der Countdown soll am Sonnabend gegen 14 Uhr Ortszeit (22 Uhr MEZ) in Amboy, drei Autostunden östlich von Los Angeles, beginnen und live auf dem YouTube-Kanal von Hughes übertragen werden. Der Unternehmer Albert Okura hatte 2005 die Geisterstadt nahe der Mojavewüste für 435.000 Dollar gekauft. "Es ist die verrückteste Idee, die ich hier jemals gehört habe", sagt der Besitzer einer Restaurantkette. "Hughes ist ein echter Draufgänger, und ich möchte ein Teil seines Projekts sein." Auch die Behörden vor Ort und die Flugsicherheit der USA sollen den Start genehmigt haben.

"Ein Typ, der sich in seiner Garage seine eigene Rakete baut und damit Hunderte Meter hochfliegt, ist schon ziemlich cool", lobt Mike Hughes sich selbst. Das Ende seiner Karriere als Weltraumeroberer sei das aber noch nicht. "Ich baue schon an einer Rakete, die mich 110 Kilometer in die Erdatmosphäre bringen wird", sagt er. Voraussetzung ist allerdings, dass er diesen Samstag überlebt.