Unter dem ehemaligen Reich der Maya haben Forscher ein riesiges Höhlensystem entdeckt, das unter Wasser liegt.
Unterwasserhöhle
Höhlensystem erreicht Länge von fast 350 Kilometern

Merida - Forscher haben auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan die längste Unterwasserhöhle der Welt nachgewiesen - sie erreicht die beeindruckende Dimension von fast 350 Kilometern (Bilder finden Sie hier). Die Taucher entdeckten dabei nicht nur ein völlig neues Höhlensystem, sondern konnten auch zeigen, dass zwei bereits bekannte Systeme miteinander verbunden sind.

Bisher galt die südlich von Tulum gelegene Unterwasserhöhle Ox Bel Ha mit einer Länge von 270 Kilometern als die weltweit längste - ihrer Art. Die Forscher fanden jetzt jedoch heraus, dass zwei andere Höhlen im bekannten Küstenort Tulum selbst, miteinander verbunden sind: Die Sac Actun und Dos Ojos Höhlen. Damit ist dieses Höhlensystem nun das längste der Welt:
Unter dem Reich der Maya

Höhlentaucher unter der Regie des deutschen Wissenschaftlers Robert Schmittner hätten zehn Monate in den Höhlen Sac Actun und Dos Ojos nahe dem für seine Maya-Ruinen bekannten Küstenort Tulum gearbeitet, teilte die Projektleitung mit. Demnach vermutete Schmittner bereits seit Jahren, dass beide Höhlen miteinander verbunden sind. Bisher galt die südlich von Tulum gelegene Unterwasserhöhle Ox Bel Ha mit einer Länge von 270 Kilometern als die weltweit längste ihrer Art.
In dieser Gegend wimmelt es nur so von riesigen Unterwasserhöhlen:
Tulum ist unter anderem für seine Maya-Ruinen in direkter Strandnähe weltberühmt. Im gesamten Bundesstaat Quintana Roo gibt es unter der Wasseroberfläche eine Vielzahl riesiger Höhlen. Allein im Norden sind Forschern 358 Unterwasserhöhlensysteme bekannt.
Die neueste Entdeckung basiert auf mehr als 20 Jahren Forschungsarbeit:
Erkunden und erhalten

"Das war eine Arbeit von mehr als 20 Jahren, Hunderte Kilometer von Unterwasserhöhlen allen voran in Quintana Roo zu erforschen, von denen ich 14 Jahre diesem monströsen Sac Actun-System gewidmet habe", wurde Schmittner in einer Mitteilung der Organisation Gran Acuifero Maya zitiert.
Dennoch scheint vieles weiterhin nicht erforscht zu sein und somit könnten noch einige Überraschungen folgen:
Nun gehe es darum, das Erforschte zu erhalten - und auch weitere Verbindungen zwischen Unterwasserhöhlen zu finden. Unter anderem wollen die Forscher des Projekts nun prüfen, ob zwischen Sac Actun, in deren Namen nun nach Regeln der Höhlenforschung die kleinere Dos Ojos aufgeht, und drei anderen Unterwasserhöhlen in der Nähe eine Verbindung besteht. Auch soll die Tier- und Pflanzenwelt von Sac Actun erforscht werden.