Nach den längsten Koalitionsverhandlungen aller Zeiten ist nun das Vorhersehbare eingetreten. Die etablierten Volksparteien verlieren drastisch an Wählerstimmen. Für diejenigen, die das monatelange Trauerspiel nach der letzten Wahl beobachtet haben, ist dieses Resultat keine Überraschung. Viele deutsche Wähler fühlen sich verständlicherweise nach dieser Scharade veräppelt.

SPD CDU
Fragt sich natürlich, ob dieses Endergebnis von Anfang an auf einer bestimmten Ebene das erwünschte Endziel war? Wurde dieses unsägliche und monatelange Hin und Her in Sachen Regierungsbildung als Werkzeug benutzt, um den Unmut in der Bevölkerung noch weiter zu schüren und schlussendlich "populistischen Parteien" weiter zu stärken? War das Teile und Herrsche - Prinzip das eigentliche Ziel?

Wie dem auch sei, zeigen die neuesten Umfragen über die zwei großen Volksparteien Deutschlands (SPD und CDU) nun das vorhersehbare Endergebnis dieses Polit-Schauspiels. Beide Parteien verlieren deutlich an Wählergunst. Schon vor der letzten Wahl haben beide Parteien deutlich eingebüßt. Jetzt rutscht die SPD auf den tiefsten Wert aller Zeiten nur knapp vor der AFD und die CDU auf einen Negativ-Wert, der zuletzt im Jahr 2000 erreicht wurde - auf dem Höhepunkt ihrer Spendenaffäre.
ARD-Deutschlandtrend: SPD fällt auf 16 Prozent - Nur knapp vor AfD

Die SPD hofft, mit dem Stabwechsel an Andrea Nahles aus dem Tief herauszukommen. Da müssen die neuesten Umfragewerte wie ein Schock wirken: Die Partei rutscht auf ihren tiefsten Wert überhaupt.

Die SPD ist in einer aktuellen Umfrage auf ein Rekordtief abgesackt. Nach den jüngsten Personalquerelen kommt die Partei in einem ARD-Deutschlandtrend Extra nur noch auf 16 Prozent, wie die ARD am Donnerstagabend mitteilte. Das sind zwei Punkte weniger als Anfang Februar.

Die SPD liegt in der Erhebung von Infratest Dimap nur noch knapp vor der AfD, die sich um einen Punkt auf 15 Prozent verbesserte.
CDU fällt unter 30 Prozent

CDU und CSU sinken bei einer neuen Forsa-Umfrage unter 30 Prozent. Vergleichbar schlechte Werte hatte die Union zuletzt im Jahr 2000 - auf dem Höhepunkt ihrer Spendenaffäre.

Die Unionsparteien haben in den Umfragen einen neuen Tiefpunkt erreicht: Bei der jüngsten Forsa-Erhebung für Stern und RTL sanken CDU und CSU bundesweit erstmals seit zehn Jahren unter die 30-Prozent-Marke. Im Vergleich zur Vorwoche verloren sie nach Mitteilung vom Mittwoch einen Prozentpunkt und kamen damit auf 29 Prozent.