Eine interessante Entwicklung ist gerade im konservativen Flügel der CSU zu verzeichnen. Es wird nicht mehr ausgeschlossen, mit der AfD ein Bündnis einzugehen, nachdem die Spannungen in der CDU/CSU-Fraktion in den letzten Monaten stetig zugenommen haben - nicht zuletzt auch wegen der Flüchtlingsfrage.
Gauland Seehofer
© Reuters Hannibal HanschkeInnenminister Horst Seehofer und Alexander Gauland im Bundestag, Berlin, Deutschland, 4. Juli 2018.
Die konservative Basis der CSU schließt eine Koalition mit der AfD nicht mehr aus und wehrt sich gegen ein Bündnis mit den Grünen. Söder sieht die Grünen als "Bevormundungspartei". Für die Landtagswahl erwartet die CSU ein sehr schlechtes Ergebnis.

~ RT Deutsch
Das bisher aufrechterhaltene Feindbild AFD scheint also allmählich, zumindest in konservativen Kreisen der Volkspartei, zu bröckeln.

Man kann es den konservativen Mitgliedern der CSU durchaus nicht verübeln, die Politik der Grünen als völlig realitätsfern zu bezeichnen und nach anderen Lösungen zu suchen.
Das Feindbild AfD bröckelt in der CSU, und eine Koalition ist möglich geworden. Die verlorenen Stimmen der CSU gehen an die AfD und die Grünen. Der "Konservative Aufbruch Mittelfranken" der CSU spricht sich auf Facebook gegen eine Koalition mit den Grünen aus:
Die Art und Weise, wie Die Grünen Wahlkampf bereiten, zeigt offenkundig, dass Die Grünen den Ernst der durch die Migranten veränderten Sicherheitslage nicht erkannt haben, nicht erkennen und nicht erkennen werden. (...) Aufgrund der absoluten Realitätsferne der Grünen fordert der Konservative Aufbruch Mittelfranken die CSU auf, vor der bayerischen Landtagswahl im Oktober öffentlich den Verzicht auf eine Koalition mit den Grünen zu erklären.
~ RT Deutsch
Am 14 Oktober stehen Landtagswahlen in Bayern an, der Hochburg der CSU:
Bei der anstehenden Landtagswahl in Bayern am 14. Oktober wird eine rot-schwarze Koalition wahrscheinlich nicht realisierbar sein. Einer Umfrage vom 27. August zufolge käme die CSU auf 37,8 Prozent der Stimmen, die Grünen erhielten 15,1 Prozent, die FDP 6,1 Prozent. Die AfD käme auf 13,5 Prozent, und die SPD erhielte 11,8 Prozent.

Bei einer möglichen Koalition mit der AfD aber geht es nur um Teile der AfD. "Rechts-nationale Teile der AfD" sollten ausgeschlossen werden:
"Es müsste bei einer Zusammenarbeit mit der AfD somit gesichert sein, dass dieser Teil der AfD nicht beteiligt ist."
Auch die Schwesterpartei der CSU, die Dresdner CDU, erwägte bereits, mit der AfD zu koalieren. Zu einem schwarz-grünen Bündnis sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU):
"Die Grünen sind meilenweit von unserem Politikverständnis entfernt. Sie stehen für Fahrverbote, höhere Steuern und unbegrenzte Zuwanderung - das ist eine Bevormundungspartei. Wir kämpfen um alle Stimmen des bürgerlichen Lagers."
~ RT Deutsch