Auch in diesem Jahr droht wegen eines tropischen Virus ein massenhaftes Vogelsterben. Im vergangenen Jahr waren hunderttausende Amseln daran erkrankt und umgekommen. In den vergangenen Tagen seien in der Pfalz wieder tote Vögel gefunden worden,

sagte Norbert Becker von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) in Waldsee am Mittwoch. Ob sie an dem afrikanischen Usutu-Virus starben, werde noch untersucht. Überträger des Erregers waren 2011 Stechmücken. Auch dieses Jahr wurden bereits Schnaken entdeckt, die das Virus tragen, wie Becker sagte.

Die toten Vögel werden vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg untersucht. Die Ergebnisse sollen Ende nächster Woche feststehen und zeigen, ob die Amseln am Usutu-Virus oder an anderen Parasiten gestorben sind. Die Menge der nun gefundenen toten Amseln weise daraufhin, dass das Sterben weiter gehe, «aber hoffentlich nicht in dem Maße wie vergangenes Jahr», sagte Becker. Möglich sei, dass die überlebenden Tiere immun gegen das Virus sind.

Der Erreger tötete laut Becker von Frankfurt bis Freiburg und von Mosbach bis Kaiserslautern Amseln, Haussperlinge, Stare, Kanarienvögel, Eisvögel und Käuze. Von dem Vogelsterben sei insbesondere der Rhein-Main-Neckar-Raum betroffen gewesen, wo es stellenweise überhaupt keine Amseln mehr gebe. Becker rief Gartenbesitzer dazu auf, in den nächsten Tagen alle unnötigen Wasseransammlungen zu vermeiden und Regentonnen abzudecken, um die mit dem Virus infizierten Stechmücken an der Fortpflanzung zu hindern.

KABS