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Saturn

Forscher simulieren die Geburt der Milchstraße

Simulation Galaxie
© Two Micron All Sky Survey Projekt (2MASS), University of Massachusetts und Infrared Processing and Analysis Center/California Institute of Technology Seitenansicht der simulierten Galaxie mit dem von den simulierten Sternen emittierten Licht. Die Galaxie besteht aus einer dünnen Scheibe von Sternen und einem helleren, schmalen Buckel im Zentrum. Unten: Seitenansicht der realen Milchstrasse im Infrarotspektrum, in welchem Sterne das meiste ihres Lichtes emittieren. Unser Sonnensystem liegt im inneren der Scheibe.

Zürich/ Schweiz - Seit fast zwei Jahrzehnten sind Astrophysiker darum bemüht, die Entstehung von Spiralgalaxien wie unserer Milchstraße wirklichkeitsgetreu nachzubilden. Wissenschaftlern der "Universität Zürich" ist dies nun gemeinsam mit US-amerikanischen Kollegen der "University of California at Santa Cruz" gelungen.

Da entsprechende astrophysikalische Simulationen die Wirklichkeit unter Berücksichtigung der physikalischen Gesetze und Prozesse abbilden und auch astronomische Himmelsbeobachtungen exakt entsprechen, bildet die Arbeit der Forscher den Nachweis, dass die zugrunde liegenden Theorien der Astrophysik stimmen.

"Bisherige Versuche, die Entstehung von Spiralgalaxien zu simulieren, scheiterten an einem von zwei Punkten", berichtetet die Pressemitteilung der Universität: "Entweder wiesen die simulierten Spiralgalaxien im Zentrum zu viele Sterne auf oder aber die gesamte Sternmasse war um ein Vielfaches zu groß."

Telescope

"HD 85512b": Weiterer potentiell lebensfreundlicher Exoplanet entdeckt

Erdähnlicher Exoplanet
© grenzwissenschaft-aktuell.deArchiv: Erdähnlicher Exoplanet

Genf/ Schweiz - Astronomen haben einen fernen Planeten entdeckt, der sein Muttergestirn offenbar innerhalb der sogenannten habitablen Zone umkreist. Die habitable Zone beschreibt jene Abstandsregion um einen Stern, innerhalb derer sich ein Felsplanet befinden muss, damit auf seiner Oberfläche, Dank gemäßigter Temperaturen, Wasser in flüssiger Form und somit die Grundlage des Lebens, existieren kann.

Wie Francesco Pepe vom " Observatoire Astronomique de l'Université de Genève" und Kollegen in einem vorab auf "arxiv.org" veröffentlichten Artikel beschreiben, umkreist der Planet "HD 85512b" mit der etwa 3,6-fachen Masse der Erde (+/- 0,5) seinen von unserem Sonnensystem rund 36 Lichtjahre entfernten Stern, "HD 85512", einmal in 58,43 (+/- 0.13) Tagen am inneren Rande der habitablen Zone. Entdeckt wurde der Planet mit dem HARPS-Teleskop der Europäischen Südsternwarte (ESO) am La-Silla-Observatorium in Chile.

Saturn

Neues Modell liefert Belege für eisige Marsozeane

Antarktis
© NASA/GRACE team/DLR/Ben Holt Sr.Archiv: Antarktis-Panorama

Mountain View/ USA - Im Gegensatz zum heutigen kalten und staubtrockenen Mars zeichnen die meisten Planetenwissenschaftler mittlerweile das Bild einer einstigen warmen und nassen Oberfläche des Roten Planeten, auf der dann auch lebensfreundliche Bedingungen geherrscht haben könnten. Alternativ zu dieser Vorstellung findet jedoch auch das Szenario eines frühen Mars zusehends Verbreitung, der - zumindest in der nördlichen Hemisphäre - von einem kalten Ozean und Landmassen bedeckt war. US-Forscher wollen nun weitere Beweise für diese Theorie gefunden haben.

Das Team um Alberto Fairén vom "SETI Institute" und dem "Ames Research Center" der NASA sieht in den Forschungsergebnissen ein Szenario bestätigt, wonach der der frostige nördliche Marsozean einst von Gletschern umgeben war und so ungewöhnliche Mineralfunde in den nördlichen Tiefländern des Roten Planeten erklären könnte. Ihre Ergebnisse haben die Forscher aktuell im Fachmagazin Nature Geoscience veröffentlicht.

Bug

Seit Jahrmillionen unverändert: "Opa Langbein" ganz der Alte

Weberknecht
© picture alliance / dpaComputertomographisches Bild des fossilen Weberknechtes Macrogyion cronus aus den 305 Millionen Jahre alten Steinkohlenwäldern Frankreichs.

Wir haben ihn alle schon mal aus einer Ecke in der Wohnung entfernt: den guten alten "Opa Langbein" - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Forscher belegen, dass die Weberknechte von heute denen vor über 300 Millionen Jahren sehr ähnlich sehen.

"Opa Langbein" sah schon vor 305 Millionen Jahren so ähnlich aus wie heute. Die Weberknechte von damals ähnelten bereits den noch heute existierenden beiden Gruppen der Spinnentiere, wie ein internationales Forscherteam anhand zweier Fossilien aus Mittelfrankreich rekonstruiert hat. Die Spinnentiere haben sich demnach vor mehr als 300 Millionen Jahren in ihre Hauptgruppen gespalten und sich zum Teil kaum im Körperbau verändert, berichten die Wissenschaftler im Journal Nature Communications.

Mit Aufnahmen aus dem Computertomographen ist es Forschern vom Imperial-College in London gelungen, dreidimensionale Bilder der Fossilienfunde aus Montceau-les-Mines zu erstellen. Dadurch seien Details wie Beinspitzen, Krallen oder Mundwerkzeuge sehr gut sichtbar geworden, betont Mitautor und Spinnentierforscher Jason Dunlop vom Berliner Naturkundemuseum. "Mit diesen dreidimensionalen Bildern kann man gut erkennen, wie diese Tiere lebendig ausgesehen haben.”

Sherlock

Vom Winde verweht: Mikroben reisen um die Welt

Mikrobe
© picture alliance / dpaElektronenmikroskop-Aufnahme einer Mikrobe.

Mikroben breiten sich durch die Luft aus. Forscher finden heraus, dass Windströmungen die Mikroorganismen tausende Kilometer weit tragen. So gelangen Mikroben zum Beispiel von Südamerika nach Australien. Allerdings ist es unklar, ob sie sich auch dort ansiedeln.

Kleine Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilze werden vom Wind über weite Entfernungen verteilt. Innerhalb eines Jahres können sie beispielsweise von Südamerika bis nach Australien getragen werden. Dies zeigte eine Computersimulation von Wissenschaftlern aus Großbritannien und der Schweiz. Ihre Untersuchung kläre aber nicht die Frage, ob die Mikroben sich in der neuen Heimat auch ansiedeln und eventuell Krankheitsausbrüche verursachen können, schreiben die Forscher im Journal of Biogeography.

Um die Ausbreitung der Mikroorganismen durch die Luft zu untersuchen, hatten Dave Wilkinson von der Liverpool John Moores University (Großbritannien) und seine Mitarbeiter Computermodelle verändert, mit denen üblicherweise die Verteilung von Staubpartikeln studiert wird. Sie entließen dann virtuell in Mexiko und in Südamerika Mikroorganismen unterschiedlicher Größe in verschiedene Höhen.

Butterfly

Atmungssystem wächst nicht mit: Raupen in Luftnot häuten sich

Raupe
© picture alliance / dpaDie Raupe wächst - die Größe der Luftröhre bleibt gleich.

In den verschiedenen Raupenstadien wächst das Atmungssystem nicht mit. Sie drohen zu ersticken. Daher häuten sich Raupen mehrmals, bevor sie Schmetterlingen werden.

Sauerstoffmangel ist der Grund, warum Raupen sich vier bis fünf Mal häuten, bevor sie sich in Schmetterlinge oder Motten verwandeln. Wie Fred Nijhout und Viviane Callier von der Duke University herausfanden, wächst das Atmungssystem in den verschiedenen Raupenstadien nicht mit. Während die Raupe selber größer wird, bleibe ihre Sauerstoffaufnahme begrenzt, schreiben die Forscher in den Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS). Wird der Sauerstoff zu knapp, häute sich die Raupe.

Der Tabakschwärmer, ein Nachtfalter, entledigt sich immer dann seines Hautpanzers, wenn er 4,8 Mal mehr wiegt als direkt nach seiner letzten Häutung. Dies hatte Nijhout bereits durch frühere Forschung herausgefunden. Wie die Raupen spürten, dass sie diese Größe erreicht hatten, war dagegen nicht klar.

Info

Neue Studie bestärkt Klimaskeptiker: Die Sonne unter Verdacht

Klimaskeptiker bezweifeln, dass die vom Menschen erzeugten Treibhausgase schuld an der globalen Erwärmung sind. Eine neue Studie scheint ihre These zu bestätigen.
aurora
© NasaAuf der Erde sorgen Sonnenwinde für Himmelspektakel. Diese Aurora entstand über Alaska

Welchen Anteil an der globalen Erwärmung haben natürliche Faktoren, etwa eine Veränderung in der Sonnenstrahlung? Und welchen Anteil hat der Mensch, durch die global noch immer rasant ansteigenden Emissionen von Treibhausgasen? Die Frage ist noch immer nicht vollständig beantwortet und deshalb Gegenstand heftiger Debatten. Dabei machen sich die sogenannten Klimaskeptiker, die bestreiten, dass menschliche Aktivitäten den seit Ende der 1970er-Jahre gemessen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur verursachten, diese Unsicherheit für ihre Zwecke zunutze.

Einer der wichtigsten Bestandteile der irdischen Wettermaschine sind die Wolken. Damit beeinflussen sie das Klima, das sich als längerfristige Abfolge bestimmter Wetterverhältnisse manifestiert. Doch welche Rolle die Wolken beim Klimawandel spielen, ist unklar. Helle Wolken in der oberen Atmosphäre halten die von der Erdoberfläche ausgehende Wärmestrahlung zurück und tragen so zur globalen Erwärmung bei. Tiefe, dichte und dunkle Wolkenfelder wiederum schirmen die Erdoberfläche vor dem Sonnenlicht ab und kühlen so unseren Planeten.

Kommentar: Angeblich soll auch Kometenstaub zusätzlich die Erdatmosphäre belasten und somit das Sonnenlicht reflektieren.

Das folgende Video von Laura Knight-Jadczyk verfügt über deutsche Untertitel:


Schauen Sie sich auch die folgenden Dokumentationen über den angeblichen Klimawandel an:

Dokumentation - Die Klima Lüge
Widerlegung des CO2-Treibhauseffekts anhand der physikalischen Gesetze


Magnify

Großteil der weltweiten Organismen noch immer unentdeckt

Total number of species on earth
© Census of Marine LifeLediglich 14 Prozent der auf der Erde lebenden Organismen wurden bislang überhaupt bekannt und wissenschaftlich beschrieben.

Washington/ USA - Wissenschaftler des internationalen Projekts zur Erfassung der Organismen auf der Erde, dem "Census of Marine Life", haben die bislang wohl genauesten Schätzung der Anzahl der auf der Erde lebenden Arten veröffentlicht. Aus der Volkszählung im Tier- und Pflanzenreich geht hervor, dass die überwältigende Mehrheit der auf der Erde lebenden Tiere der Wissenschaft noch völlig unbekannt ist.

Bislang schwankten die Schätzungen von Wissenschaftlern zwischen drei und 100 Millionen Arten. Mit einer neuen Methode der Stammbaumanalyse kommen die Forscher des "Census of Marine Life" nun zu der Ansicht, dass (bei einer möglichen Fehlerquote von 1,3 Millionen) insgesamt rund 8,7 Millionen Arten von Organismen die Erde bevölkern - 6,5 Millionen an Land und 2,2 Millionen in den Ozeanen.

Bizarro Earth

Warum in ruhigen Regionen die Erde bebt

Auch fernab der bekannten Risikogebiete kann der Boden aus den Fugen geraten, wie jetzt an der Ostküste der USA. Geoforschungszentrum klärt auf.
markt,erdbeben
© dapdIn diesem Supermarkt im Städtchen Mineral (Virginia) ließ das Beben ein Chaos zurück

Potsdam/Washington. Erwartet hatte wohl niemand, dass am 23. August um die Mittagszeit an der amerikanischen Ostküste die Erde bebt und in der US-Hauptstadt Washington die Wände wackeln. Mit solchen Erdbeben rechnet man in Kalifornien, Japan, Indonesien oder Neuseeland. Die Ostküstenstaaten der USA dagegen gelten in dieser Hinsicht als ruhig und unauffällig. Allerdings zittert auch dort ab und zu der Untergrund: "Erst 2003 gab es dort zwei Beben", berichtet der Erdbebenforscher Frederik Tilmann vom Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) in Potsdam. Nur lag die Magnitude damals bei 4,5 und 3,9. Das jetzige Beben mit einer Stärke von 5,8 war weit mehr als zehnmal heftiger.

Solche Beben kennt man eher in der Ägäis und der Türkei, in Japan oder an der südamerikanischen Pazifikküste. Dort bewegen sich Erdplatten in unterschiedliche Richtungen, manchmal bleiben sie auch aneinander hängen. Dadurch bauen sich im Laufe von Jahrzehnten enorme Spannungen auf. Irgendwann lösen sich die Platten voneinander, schnellen in Sekunden um einige Meter weiter und holen die versäumte Bewegung schlagartig nach - in Form von gewaltigen Erdbeben.

Sherlock

Abwehr aus der Urzeit - Neandertaler-Gene prägen Immunsystem des Menschen

Schönheiten nach heutigem Maßstab waren die Neandertaler nicht, oder es müssten sich jene Forscher schon sehr geirrt haben, die das Erscheinungsbild der vor etwa 30000 Jahren ausgestorbenen Menschenart rekonstruierten. Dass dicke Augenwülste und mächtige Kiefer Homo sapiens jedoch noch lange nicht dazu berechtigen, seinen ausgestorbenen Verwandten mit Herablassung zu betrachten, daran erinnert nun eine Studie des Immunologen Laurent Abi-Rached von der Stanford University und seinen Kollegen (Science, online). Ihren Analysen zufolge kann sich der moderne Mensch vor allem deshalb gegen die Übermacht krankmachender Bakterien und Viren wehren, weil ihm vor 65000 bis 45000 Jahren zumindest für einen kurzen Augenblick Augenwülste und vorspringende Unterkiefer egal waren und er sich mit dem Neandertaler paarte. Etwa im gleichen Zeitraum hatte Homo sapiens außerdem mit einer weiteren Menschenform Sex, dem Denisova-Menschen. Er lebte unter anderem im heutigen Sibirien; über sein Erbgut berichteten Forscher des Leipziger Max-Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie im vergangenen Dezember.