Zwei frühere hochrangige Beamte der National Security Agency (NSA), der US-Bundesbehörde, die im Dienste der nationalen Sicherheit Daten und Geheimdienstinformationen über internationale Kommunikation sammelt, werfen der NSA vor, sie bespitzele auch die eigenen Bürger. Nach Aussage von Thomas Drake, einem Ex-NSA-Mitarbeiter und Kirk Wiebe, der als Analyst für die Behörde tätig war, beobachtet die NSA im Rahmen einer massiven Überwachungsaktion jeden einzelnen amerikanischen Bürger und sammelt Informationen über ihn.
Als erster veröffentlichte der Nachrichtenkanal
RT.com die Story, nachdem Drake und Wiebe kürzlich bei zwei verschiedenen Gelegenheiten Reportern Insider-Informationen über die
NSA-Bespitzelungsaktionen gegeben hatten. Drake beschrieb bei einem Interview mit Eliot Spitzer, dem Moderator der Sendung »Viewpoint« in
Current TV, wie die Terroranschläge vom 11. September als Auslöser gedient hätten, Amerika als »Ausland« neu zu definieren, um die Überwachung unschuldiger Amerikaner zu rechtfertigen. Diese Bespitzelung durch die Hintertür werde bis heute fortgesetzt.
»Ist diese Büchse der Pandora erst einmal geöffnet, dass man sich einfach nur Zugang zu unglaublichen Datenmengen über Menschen verschafft, die nicht den geringsten Anlass für einen Verdacht geben, die nichts angestellt haben - und wird all das nur für eine mögliche spätere oder auch sofortige Nutzung gesammelt, dann droht Gefahr«, sagte Drake in dem Interview.
»Und wozu sonst sollten sie die Daten verwenden können (als für zukünftige Strafverfolgung, die nichts mit Terrorismus zu tun hat, oder zum Zweck der Erpressung), besonders, wenn alles unter dem Deckmantel der nationalen Sicherheit geschieht?«