Warren Jeffs soll Minderjährige zum Sex gezwungen haben - dafür droht ihm nun lebenslange Haft. Der "Prophet" beklagt dagegen "religiöse Verfolgung".
© DAPD/DAPD Der Anführer der Polygamistensekte "Fundamentalistische Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage", Warren Jeffs, auf dem Weg ins Gericht im texanischen San Angelo. Er soll 80 Frauen geheiratet haben – darunter auch minderjährige Mädchen
Der selbst erklärte Prophet Warren Jeffs ist von einer US-Jury wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger schuldig gesprochen worden. Das Urteil gegen den 55-jährigen Anführer der polygamen Sekte "Fundamentalist Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints" (Fundamentalistische Kirche der Heiligen der Letzten Tage) erging in der texanischen Stadt San Angelo.
Die Anklage hielt Jeffs vor, dass er zwei Mädchen im Alter von 12 und 15 Jahren zu einer "spirituellen Heirat" gezwungen habe. Die Ältere sei von ihm schwanger geworden. Jeffs, der in dem Prozess als sein eigener Anwalt aufgetreten war, droht eine lebenslange Haft, berichtete der US-Sender ABCNews. Jeffs sprach vor Gericht von "religiöser Verfolgung" und verteidigte die Vielehe als Gottes Gebot, das man befolgen müsse.
Kommentar: Der Artikel spricht ein wichtiges Faktum nicht an: dass sich besonders viele Psychopathen in den Chefetagen befinden. Es sei angemerkt, dass das Sprichwort "Macht korrumpiert" falsch ist; viel eher sind es die pathologischen Individuen, die von Machtpositionen angezogen werden und schnell aufsteigen, weil sie durch das Fehlen von Empathie und durch ihre Rücksichtslosigkeit alle "Hindernisse" aus dem Weg räumen. Wie Frank Herbert es ausdrückte: Das Buch Menschenschinder oder Manager: Psychopathen bei der Arbeit von Paul Babiak und Robert D. Hare ist in diesem Zusammenhang sehr empfehlenswert: