Das Kind der GesellschaftS


Syringe

Notarzt gestand Sterbehilfe älterer Patienten

Anwalt: Um "Leiden der Patienten zu verkürzen" - Lebenslange Haft droht

Ein französischer Notarzt hat nach Medienangaben gestanden, ältere, kranke Patienten mit tödlichen Injektionen getötet zu haben. Nachdem die Behörden der Stadt Bayonne am Freitag ein Ermittlungsverfahren wegen des ungewöhnlichen Todes von mindestens vier älteren Patienten gegen ihn eröffnet hatten, erklärte sein Anwalt Arnaud Dupin der Zeitung "Le Parisien" (Samstag): "Ja, er hat schon früher das Gleiche getan. Mein Mandant begleitet seit mehreren Jahren schon Patienten am Ende ihres Lebens. Ich kann nicht sagen, wie viele. Er hat vor den Ermittlern gestanden, ohne aber bei jedem Fall ins Detail zu gehen."

Dupin betonte zudem, der 50 Jahre alte Mediziner habe nicht nur mit mehreren Familien der gestorbenen Patienten, sondern auch mit Kollegen über sein Handeln gesprochen. "Er bedauert sein Handeln nicht", sagte der Anwalt. Nach Medienberichten hat der Arzt die tödlichen Injektionen gesetzt, um "das Leiden seiner Patienten zu verkürzen".

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Fünf Millionen junge Europäer sind arbeitslos

In Spanien und Griechenland fehlen Perspektiven für fast jeden Zweiten zwischen 15 und 24 Jahren. Deutschland steht vergleichsweise gut da

In vielen Ländern hat sich die Quote seit Ende der globalen Rezession kaum erholt.

Im EU-Mittel liegt der Anteil der Arbeitslosen unter den jungen Menschen bei 20,5 Prozent

Es sieht düster aus für die Jugend in vielen Teilen Europas. In allen EU-Staaten zusammen waren im Juni 2011 über fünf Millionen junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren erwerbslos. Die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ist dagegen vergleichsweise gering. In der Bundesrepublik waren 9,1 Prozent oder 430 000 junge Menschen ohne Arbeit, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Nur in den Niederlanden (7,1 Prozent) und in Österreich (8,2 Prozent) war die Quote geringer. Im EU-Mittel liegt der Anteil der Arbeitslosen unter den jungen Menschen bei 20,5 Prozent.

People

Slutwalk in Hamburg - Aufreizender Protest gegen Verharmlosung sexueller Gewalt

Rund 450 überwiegend weibliche Teilnehmerinnen zogen größtenteils leicht bekleidet durch Hamburg, um beim "Slutwalk" gegen Sexismus zu demonstrieren.
Slutwalk
© dpaDrastische Worte: Teilnehmerinnen des Slutwalks in Hamburg führen übliche Schimpftiraden gegen leicht bekleidete Frauen an.

Hamburg. Aufstand der "Schlampen“: Aus Protest gegen die Verharmlosung von sexueller Gewalt und die Schuldzuweisung an Opfer sind am Sonnabend rund 450 Menschen durch die Hamburger Innenstadt gezogen. In auffällig aufreizenden Outfits und vor allem mit viel nackter Haut setzten die überwiegend weiblichen Teilnehmer beim "Slutwalk“ ein Zeichen für mehr Selbstbestimmung im Umgang mit Sexualität und Geschlecht.

"Auch wenn Personen halbnackt durch die Stadt laufen, ist es nicht ihre Schuld, wenn ihnen Gewalt angetan wird“, sagte Anna Rinne, eine der "Slutwalk“-Organisatorinnen. Eine Aussage, die die Teilnehmerinnen auf ihren Transparenten aufgegriffen: Mit Plakaten wie "Sag mir nicht, was ich tragen soll. Bring ihm bei, dass er mich nicht vergewaltigen darf“, "Wodurch wird sexuelle Gewalt verursacht? Vergewaltiger“ oder "Nicht anfassen“ zogen sie über die Mönckebergstraße.

Eye 1

Pharmabranche: Die dicken Kinder von China

Die fetten Jahre fangen gerade erst an - und schon bekommt China die Schattenseiten des Wohlstands zu spüren: Jeder zehnte Bürger ist zuckerkrank. Eine dramatische Diagnose. Doch die großen Pharma-Konzerne freut´s.
Westliches Essen in China
© BloombergWestliche Essensgewohnheiten halten Einzug in China.

Es sind im wahrsten Sinne des Wortes schwere Zeiten, vor denen die Mitarbeiter großer US-Firmen stehen - zumindest für die Fülligen unter ihnen. Denn ihr Arbeitgeber stellt sie vor die Wahl: sündigen oder kassieren. Der IT-Konzern IBM etwa zahlt jedem seiner übergewichtigen Angestellten einen Bonus von 150 Dollar - vorausgesetzt, er nimmt den Kampf gegen den Hüftspeck auf. Sport treiben statt faulenzen; Gemüse statt Burger; Frischluft statt qualmen, lautet das Angebot, das übrigens auch für Familienangehörige gilt. Im Kampf gegen die Wohlstandskrankheit Diabetes ziehen die Arbeitgeber alle Register - auch oder vor allem, um die eigenen Kassen zu schonen. Studienergebnisse bei IBM belegen, dass die jährlichen Gesundheitskosten für die Programmteilnehmer um 19 Prozent weniger steigen als die der sündigen Kollegen.

500 Millionen Diabetes-Kranke

Typisch Amerika, möchte man meinen. Zuckersüße Milchshakes, fette Pommes und Burger im XXL-Format gehören auf den Speiseplan der Amis wie die Nationalfl agge in den Vorgarten. Doch die USA sind längst kein Einzelfall. Mit wachsendem Wohlstand breiten sich westliche Ernährungsgepflogenheiten besonders in Boomländern wie China und Indien mit Besorgniserregendem Tempo aus. Nach jüngsten Zahlen der amerikanischen Diabetesgesellschaft IDF (International Diabetes Federation) belegt die Volksrepublik mit rund 90 Millionen Diabetes-Kranken (zehn Prozent der Bevölkerung) inzwischen den traurigen Spitzenplatz - vor Indien (rund 50 Millionen). „Auf jeden HIV-Patienten in der Welt kommen drei Diabetes-Kranke in China“, beschreibt IDF-Experte David Whiting die neue Gefahr.

X

Studie zum Drogen-Gehalt im Abwasser: In Antwerpen fließt viel Kokain ab

Kokain
© picture alliance/dpa

Das belgische Antwerpen ist nach Erkenntnissen von Wissenschaftlern die europäische Großstadt mit der höchsten Kokain-Konzentration im Abwasser. Nach vorläufigen Untersuchungen einer Studie zum Abwasser von 21 europäischen Metropolen liege Antwerpen beim Kokain-Gehalt knapp vor London und Amsterdam, sagte der Forscher Alexander Van Nuijs von der Universität Antwerpen laut einem von der Zeitung Gazet van Antwerpen veröffentlichten Bericht.

Die Forscher suchten im Abwasser nach Spuren von Drogen wie Kokain, Amphetaminen, Extasy, Heroin und Methadon. Die Konzentration dieser Spuren sei dort besonders hoch, wo die Rauschgifte entweder konsumiert oder produziert würden. So habe das Abwasser in Belgien und den Niederlanden besonders hohe Konzentrationen an Extasy und Aufputschmitteln, weil diese chemischen Drogen hauptsächlich in den beiden Ländern hergestellt würden, so Van Nuijs.

AFP

Che Guevara

Aufruf zu neuen Massenprotesten in Israel am Samstag

protesting Israelis
© AFP
Jerusalem - Die israelische Protestbewegung hat für Samstag zu neuen Massenprotesten gegen hohe Lebenshaltungskosten und soziale Ungleichheit aufgerufen. Anders als bisher sind aber keine Demonstrationen in Tel Aviv und Jerusalem geplant, sondern in zwölf kleineren Städten, wie eine der Anrührerinnen der Protestbewegung, Stav Schafir, sagte. Die Hauptkundgebung soll demnach in Beerscheba im Süden des Landes stattfinden.

Weitere Demonstrationen sind in der drittengrößten israelischen Stadt Haifa sowie in Netanja, Afula, Beit Schean, Eilat und Dimona geplant. Außerhalb der großen Städte seien die Lebensbedingungen "noch schwieriger", sagte Schafir.

Cult

Sekten und Verbindungen: Esoterik-Szene und Prominente

Hamburg - Hamburgs Sektenexpertin Ursula Caberta hat sich bislang hauptsächlich eine erbitterte Fehde mit der Scientology-Organisation geliefert und dabei bundesweit Bekanntheit erlangt. Nun hat sie in der Esoterik-Bewegung einen neuen Gegner gefunden. Und da Allgemeinplätze nicht so ihre Sache sind, nennt sie am Dienstag bei der Präsentation ihres neuen Buches Schwarzbuch Esoterik auch gleich etliche Prominente, die wissentlich oder auch unwissentlich eine ihrer Meinung nach gefährliche Szene stützen: Etwa der frühere Fernsehpfarrer Jürgen Fliege mit seinen Geschäften. Oder der Entertainer Harpe Kerkeling und die Sängerin Nena, die mit ihren spirituellen Erfahrungen auch der Esoterik-Branche dienten.

«Jürgen Fliege steht symptomatisch für diese gefährliche Entwicklung», sagt Caberta. Er sei vom evangelischen Pastor zum Esoteriker mutiert. «Er hat wohl alles vergessen, was er in christlicher Geschichte vielleicht mal gelernt hat.» Jetzt veranstalte er im bayerischen Bad Wörishofen ein «Fest für Körper, Geist und Seele», wo sich «Stars der Esoterik-Szene» wie Bert Hellinger, Katja Ebstein oder Rüdiger Dahlke die Klinke in die Hand gäben. Und nicht nur die: Diesmal sei auch der EKD-Vorsitzende Nikolaus Schneider angekündigt. «Da stelle ich mir dann schon die Frage, was will der Vorsitzende der EKD Deutschland bei einem "spirituellen Woodstock"?»

Kommentar:
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Die Neuauflage der „Französischen Verbindung“: Sekten-Anschuldigungen und abartiges Gedankengut

Ist die Cassiopaea-Online-Community wirklich eine Sekte und ist Laura Knight-Jadczyk ein Psychopath?


Cult

Hamburg: Scientology drängt ins Umland

Sektenexpertin Ursula Caberta glaubt, dass die Scientology-Sekte in Stormarn verstärkt auf Mitgliedersuche gehen wird.
caberta
© dapdUrsula Caberta, Leiterin der Arbeitsgruppe Scientology in der Hamburger Innenbehörde

Bad Oldesloe. "Wie kann ich meine Kinder vor Scientology schützen? Profitiert Scientology von der Krise der katholischen Kirche?" Viele Oldesloer Bürger nutzten gestern die Gelegenheit, um ihre Fragen rund um die Sekte am Infostand des Anti-Scientology-Bündnisses in der Mühlenstraße loszuwerden. Das Bündnis aus dem DGB Stormarn, dem Verein für Integration und Toleranz, dem Verein "Frauen helfen Frauen" und den Parteien SPD, Grüne, Linkspartei und CDU hatte sich formiert, nachdem die Sekte für gestern geplant hatte, mit einem Infostand in der Oldesloer Innenstadt für neue Mitglieder zu werben. Kurzfristig sagten die Scientologen ab. Das Gegenbündnis war trotzdem vor Ort, um Aufklärungsarbeit zu leisten.

Schützenhilfe gab es von einem echten Profi: Deutschlands bekannteste Scientology-Expertin, Ursula Caberta, beantwortete die Fragen der Bürger. Von der Art und Weise, wie in Bad Oldesloe auf die Sekte reagiert wurde, ist sie begeistert. "Wenn Politik und Vereine Hand in Hand gegen Scientology vorgehen, ist das optimal", so Caberta. Sie geht davon aus, dass die Sekte mehr und mehr versuchen wird, in Stormarn neue Mitglieder zu rekrutieren. "Bei denen kriselt es", so Caberta. "In Hamburg ist es für sie nicht mehr so einfach, Infostände zu bekommen, daher weichen sie eher in den Speckgürtel aus."

Bandaid

Gleitschirm verfängt sich in Seilbahn-Stahlseilen - Dramatische Rettung

Unglück nahe Schloss Neuschwanstein im Allgäu Ein Gleitschirm hat am Freitagabend eine Seilbahn nahe dem Schloss Neuschwanstein im Allgäu lahmgelegt. Rund 50 Ausflügler steckten in einer mehreren Gondeln fest. Die meisten Personen wurden in einer dramatischen Rettungsaktion aus einer Höhe von rund 50 Metern aus den Kabinen abgeseilt. Rund ein Dutzend Fahrgäste werden aber wohl die Nacht in einer schwer erreichbaren Gondel verbringen müssen.

In einer Seilbahn nahe dem Schloss Neuschwanstein im Allgäu haben 19 Urlauber nach einem Unfall am Freitag bis in die Nacht in der Gondel festgesessen. Vermutlich werden sie erst am Samstagmorgen gerettet werden können. Ein Gleitschirm hatte sich am Nachmittag in der Tegelbergbahn bei Schwangau verfangen und sie damit lahmgelegt. Zahlreiche Menschen mussten von der Bergstation mit Hubschraubern ins Tal geflogen werden. In den Gondeln steckten nach Angaben der Polizei zunächst 45 Fahrgäste fest. Die meisten von ihnen konnten bis zum Abend befreit werden - sie wurden in einer dramatischen Rettungsaktion aus einer Höhe von rund 50 Metern aus den Kabinen abgeseilt.

Ambulance

Zugunglück in Polen - mindestens vier Tote, 20 Verletzte

Warschau - Bei einem Zugunglück in Polen sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen und etwa 20 verletzt worden. Fast alle Wagen seien entgleist, der erste Wagen sei völlig zerstört worden, sagte ein Passagier dem Nachrichtensender N 24. Es habe vor dem Unglück einen gewaltigen Ruck gegeben, der Lokführer habe noch zu bremsen versucht. Der Zug sei überfüllt gewesen. Ein Bahnsprecher sagte, drei Wagen seien auf der Strecke zwischen Warschau und Kattowitz entgleist. Warum ist noch unklar.