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In Deutschland ist die Familie, die aus Vater, Mutter und Kind besteht nach wie vor das Ideal für die Kindererziehung. Doch nicht alle Familien sind vollzählig und komplett: Seit 1996 ist die Zahl der Alleinerziehenden um 70 Prozent auf 2,2 Millionen gestiegen! Nun untersuchte eine Studie der Universität Bielefeld im Auftrag der Bepanthen-Kinderförderung den Einfluss und die Auswirkungen, die eine Alleinerziehung auf die betroffenen Kinder haben kann. Dafür wurden über 1.000 Kinder im Alter zwischen sechs und 13 Jahren, die aus verschiedenen sozialen Milieus stammten, befragt.
Das Ergebnis der Studie war verblüffend: Obwohl Alleinerziehende in Deutschland nach wie vor als Problemgruppe angesehen werden, litten die Kinder nicht so sehr unter dem Fehlen eines Elternteiles als unter finanziellen Problemen. „
Armut wirkt sich negativ aus“, bringt Studienleiter Professor Dr. Holger Ziegler die Umfrageergebnisse auf den Punkt. Dabei kommt es laut Ziegler nicht nur auf die statistische Größe der Armut an, sondern auch auf deren Wahrnehmung durch die Kinder selbst. So gab jedes sechste Kind aus finanziell schlecht gestellten Haushalten an, dass seine Familie zu wenig Geld zum Leben hätte. „Wenn bereits 6-Jährige denken, dass es davon zu wenig gibt, sollte uns das zu denken geben“, so Ziegler. „
Armut wirkt sich auf alle Bereiche des guten Aufwachsens aus, egal wie richtig die Eltern alles machen“, betont er. Dabei geht es nicht nur ums Geld, sondern auch um die Frage, ob das Kind ein eigenes Zimmer habe, denn erst dann könne es sich gut entfalten.