Neue Sozialstudie berücksichtigt erstmals auch das Vermögen von Geringverdienern
© dpa/Stephanie PlickArmut (Symbolbild)
13,8 Millionen Menschen, die in Armut leben, gibt es in der reichen Bundesrepublik, so der Paritätische Wohlfahrtsverband. Nicht alle wollen das wahrhaben, kritisieren die Definition von Armut und verweisen darauf, dass mancher Bezieher von niedrigem Einkommen Vermögen in Form eines Häuschens haben könne. Diese Kritik hat jetzt die Wirtschaftswissenschaftlerin Irene Becker mit Kolleginnen vom Institut für empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung (INES) in Berlin mit einer neuen Studie »Wohlstand, Armut und Reichtum neu ermittelt« aufgegriffen und entkräftet. Denn auch nach Berücksichtigung des Vermögens ergibt sich ein hohes Niveau der Armutsquote von rund 16 Prozent. Dabei wird deutlich,
dass die arme Bevölkerung im Vergleich zur gesellschaftlichen Mitte hinsichtlich der Ernährung gravierende Rückstände aufweist. Ein Befund, der angesichts steigender Lebensmittelpreise noch alarmierender wird.
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Wie sollen die Leute über die Runden kommen?«, fragt sich Irene Becker angesichts der vorliegenden Daten aus der Studie. Die lassen nur den Schluss zu, dass, je geringer das Einkommen ist, desto größer der Rückstand bei den Ausgaben für Lebensmittel gegenüber der gesellschaftlichen Mitte ist. Bei Menschen mit den geringsten Einkommen kann der Rückstand gegenüber der Mitte an die 25 Prozent betragen, hier wird also ein Viertel weniger als beim »Normalbürger« für Ernährung ausgegeben. Anders ausgedrückt:
Die Ausgaben für Nahrungsmittel steigen im unteren Bereich der Verteilung mit zunehmendem Einkommen stark an. Zusätzliches Einkommen wird in Haushalten mit wenig Geld also überwiegend zur Befriedigung der elementaren Grundbedürfnisse aufgewendet, der Rückstand gegenüber Haushalten mit mittlerem Einkommen zuerst auf diesem Gebiet verringert.
Kommentar: Diese Generation ist wahrlich das Letzte.
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Es stellt sich die Frage, wer finanziert diese „letzte Generation“ und wer steckt weiter dahinter?