Wer sein Gedächtnis verliert, verliert auch sein normales Leben. Doch manchmal bleibt die Erinnerung an Musik. Wissenschaftler hoffen, dass sich über diesen Zugang die Lebensqualität sogar von Alzheimer-Kranken verbessern lässt.Er hat sich zurückgezogen und braucht Hilfe, denn in seinem eigenen Leben kennt er sich nicht mehr aus: Der 71-jährige P.M. hat große Teile seines Gedächtnisses verloren, als eine Herpes-Infektion Nervenbahnen in seinem Gehirn zerstörte - und damit Erinnerungen an seine eigene Geschichte, an Freunde und Familie.
© AFPMusikalische Erinnerungen funktionieren offenbar auch noch bei totalem Gedächtnisverlust.
Es ist ein seltener Fall, der jetzt auf der Jahreskonferenz der Neurowissenschaftler in Washington für Aufsehen sorgte. Denn Wissenschaftler der Berliner Charité konnten berichten, dass P.M. ein Teil seines Gedächtnisses geblieben ist: die Erinnerung an die Musik.
Früher spielte P.M. Cello in einem großen Orchester. Die Wissenschaftler der Charité um Carsten Finke kamen deshalb auf die Idee, den Gedächtnisverlust ihres Patienten mit ganz neuen Methoden zu untersuchen. "Wir haben die Chance genutzt, sein musikalisches Gedächtnis zu testen", sagt Carsten Finke, "denn wir wussten ja, welche Musik er vor seiner Erkrankung gespielt hatte."
Kommentar: Ist Ihnen aufgefallen, dass diese Forschung offensichtlich zu dem Zweck betrieben wird, um den alles überwachenden Big Brother möglicherweise zu verbessern?