In den kommenden zwei Wochen will das Magazin Rolling Stone posthum den Bericht veröffentlichen, an dem der investigative Journalist Michael Hastings vor seinem überraschenden Tod bei einem mysteriösen Autounfall am 18. Juni in Los Angeles arbeitete. Die Recherchen befassten sich Berichten zufolge mit dem Direktor des Geheimdienstes Central Intelligence Agency (CIA), John Brennan.
Bild
© Wiki Commons
Wie die Reporterin Kimberly Dvorak vom amerikanischen Nachrichtensender "San Diego News 6" berichtete, stand »John Brennan im Zentrum des kommenden Enthüllungsberichts«. Sie habe, so die Reporterin weiter, eine E-Mail von der CIA erhalten, »die bestätigte, dass Hastings an einem Artikel über die CIA arbeitete«. Leider wurde der vollständige Text dieser E-Mail nicht veröffentlicht.

Dvorak verweist auch auf eine weitere E-Mail der privaten Sicherheitsfirma "Stratfor", deren E-Mail-Konten im Dezember 2011 von der Hackergruppe Anonymous gehackt wurde; später waren fast fünf Millionen dieser E-Mails auf der Enthüllungsplattform WikiLeaks veröffentlicht worden. In der besagten E-Mail hieß es, Brennan stecke »hinter der Hexenjagd gegen investigative Journalisten, die Informationen aus den inneren Kreisen der Washingtoner Elite erhielten. Insbesondere vom Weißen Haus wird darauf gedrängt, gegen jeden vorzugehen, der Material veröffentlicht, das der Agenda Obamas schadet (oh my). Selbst das FBI ist schockiert«.

Bevor Brennan im März dieses Jahres sein Amt als CIA-Direktor antrat, war er als "Anti-Terrorismusberater" für die Regierung Obama tätig und war daran beteiligt, für das Weiße Haus die »Todesliste« für die Drohnenangriffe zusammenzustellen.

In einer weiteren E-Mail, die Dvorak vom CIA-Sprecher Todd Ebitz erhielt, heißt es: »Jede Mutmaßung, Direktor Brennan habe jemals versucht, die von der Verfassung geschützte Pressefreiheit einzuschränken, stellt eine Beleidigung dar und entbehrt jeder Substanz.« Wollte Hastings enthüllen, dass Brennan den Auftrag hatte, gegen unabhängige Journalisten vorzugehen, die möglicherweise sensitive Informationen öffentlich machen wollten?

Dvorak behauptet, das bekannte Magazin Rolling Stone plane innerhalb der kommenden zwei Wochen die posthume Veröffentlichung des Exposés von Hastings. Bisher liegt allerdings noch keine Bestätigung des Magazins selbst dazu vor.

Wie bereits berichtet, wurde kurz nach Hastings Tod der Verdacht laut, der Journalist habe in den Wochen vor seinem Tod Recherchen gegen die CIA betrieben. Einer seiner engsten Freunde, Sergeant Joe Biggs, erklärte, Hastings habe an »der bisher heißesten Story« über die CIA gearbeitet. Wenige Stunden vor seinem Tod schrieb Hastings in einer E-Mail, er sei da »an einer großen Story dran« und müsse »eine Weile untertauchen«. Ein anderer enger Freund berichtete, am Tag vor seinem Tod hätten Beamte einer unbekannten Bundesbehörde das Haus von Hastings aufgesucht.

Das Ergebnis der Analyse der vor Kurzem veröffentlichten Überwachungsvideos, auf denen Hastings‘ Fahrzeug kurz vor dem Zusammenprall zu sehen ist, durch den renommierten Spezialisten für Festigkeitslehre an der Universität von San Diego, Prof. Morteza M. Mehrabadi, deutet darauf hin, dass Hastings sein Fahrzeug nicht beschleunigte, als sein Mercedes mit einem Baum zusammenprallte.


Die Bilder scheinen die Aussagen von Augenzeugen zu bestätigen, nach denen es vor dem Aufprall am Baum zu einer Explosion am Fahrzeug kam. Dies legt den Verdacht nahe, dass an dem Fahrzeug ein Sprengsatz angebracht worden war. Aus der Messung der Strecke, die das Fahrzeug auf den Überwachungsvideos zurücklegte, und der Zeit, die vor der Explosion verstrich, konnte Prof. Mehrabadi errechnen, dass sich das Fahrzeug konstant mit einer Geschwindigkeit von etwa 56 Stundenkilometern bewegte und nicht etwa beschleunigte, wie in einigen Berichten behauptet worden war.

»Diese niedrige Geschwindigkeit vor der Explosion könnte auch erklären, warum die Palme nur minimal beschädigt wurde und die Hinterradreifen vor der Bordsteinkante zum Stehen kamen. Und sie würde auch erklären, warum der Motor und die Antriebseinheit mehr als 30 Meter von der Aufprallstelle gefunden wurden«, schrieb Dvorak.