Geschlagen, missbraucht, ignoriert: Kinder gewalttätiger Eltern werden später oft selbst übergriffig - das bestätigen Statistiken von US-Kinderschutzbehörden. Doch die Zusammenhänge sind weniger eindeutig, als es scheint.

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Mütter, die ihre Kinder schlagen; Väter, die sich sexuell an ihnen vergreifen; Eltern, die ihrem Nachwuchs kein schützendes Zuhause bieten können. Immer wieder hört man diese Geschichten und immer wieder berichten die Täter, selbst nicht anders groß geworden zu sein. Eltern, die misshandelt wurden, geben ihr Leid an die eigenen Kinder weiter. So scheint es zu sein. Aber stimmt das wirklich?
Eine neue Studie aus den USA hat 900 misshandelte Kinder als Erwachsene mehrfach zu ihrem eigenen Erziehungsverhalten befragt sowie deren Akten der Kinderschutzbehörden (Child Protective Services) gewälzt. Betrachtet man nur die Daten aus den Behörden, lautet das Fazit der Psychologen von der City University of New York zunächst wie vermutet: Wer als Kind von den Eltern geschlagen, sexuell missbraucht oder stark vernachlässigt wurde, hat ein höheres Risiko, selbst einmal die eigenen Kinder zu misshandeln. Bei genauerem Hinsehen ist das Bild jedoch weniger eindeutig.
Die Forscher hatten Fälle aus den Jahren 1967 bis 1971 herausgesucht, bei denen Kinder unter zwölf Jahren von ihren Eltern misshandelt wurden. Erstmals sprachen die Forscher mit den Opfern, als sie bereits Ende Zwanzig waren, dann noch einmal mit 40 Jahren sowie mit Ende 40. Gleichzeitig befragten die Psychologen rund 660 Gleichaltrige, von denen keine Missbrauchserfahrungen bei den Behörden bekannt waren. Zwischen 2009 und 2011 wurden zusätzlich die Kinder der Studienteilnehmer interviewt, in den Jahren danach erneut die Akten der Kinderschutzbehörde durchgesehen.
Mehr Gewalt als bekanntDas Ergebnis: Im Vergleich zu den nicht gepeinigten Probanden wurden Erwachsene, die als Kinder von ihren Eltern misshandelt wurden, doppelt so häufig bei einer Kinderschutzbehörde gemeldet, weil sie ihr eigenes Kind vernachlässigt, verprügelt oder missbraucht hatten. 21 Prozent der Opfer wurden laut den Akten als Erwachsene selbst gegenüber ihren Kindern übergriffig. Von den Studienteilnehmern ohne Missbrauchserfahrung waren den Behörden hingegen nur knapp zwölf Prozent wegen Missbrauchs von Kindern bekannt, schreiben die Forscher im Fachblatt
Science.
Die direkte Befragung der Erwachsenen ergab jedoch ein anderes Bild. Probanden ohne Missbrauchserfahrung gaben in den Gesprächen mit den Forschern viel häufiger Gewalt gegenüber Kindern zu, als den Kinderschutzbehörden bekannt war.
Die vermeintlich unbelasteten Eltern kamen auf eine Quote von 23 Prozent. Diese Zahl ist nicht nur deutlich größer, als die Behörden-Akten vermuten lassen. Sie ist auch fast genauso groß wie die Gewalt-Quote von 26 Prozent, welche die Befragung der Studienteilnehmer mit Missbrauchserfahrung ergeben hatte.
Auch bei Befragung Verzerrungen möglichDie Forscher glauben, dass die Statistiken der Kinderschutzämter verzerrt sein könnten. Diese schauten bei Eltern mit eigener Gewalterfahrung wohl genauer hin. Die Betroffenen stünden bei den Behörden vermutlich schon seit Kindertagen unter Beobachtung; erst zu ihrem Schutz und dann zum Schutz der Kinder. Rabiate Eltern ohne Vorgeschichte scheinen dabei e
her durchs Raster zu fallen.Doch auch die Befragungen, die ja ein völlig anderes Bild ergeben hatten als die Statistiken der Kinderschutzämter, könnten verzerrt sein. Etwa durch unterschiedliche Auffassungen darüber, was normal ist in einer Familie und wo Gewalt beginnt. Oder weil
sexueller Missbrauch aus Angst erst gar nicht angegeben wird.Trauma-Forscherin Cathy Spatz Widom glaubt trotz der widersprüchlichen Daten weiterhin, dass es tatsächlich eine Übertragung von Missbrauch zwischen den Generation gibt. Allerdings könnte der Effekt weniger groß sein, als bislang angenommen.
Fehlendes RollenvorbildIngo Schäfer, Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, rät, weiterhin wachsam zu sein. Die Mehrheit der als Kind geschlagenen oder missbrauchten, gehe gesund aus solchen traumatisierenden Situationen hervor - und sei gut als Mutter oder Vater, betont er.
"Die Misshandlung zieht die Psyche mancher jedoch langfristig in Mitleidenschaft." Sie seien dann besonders impulsiv oder hielten nur sehr wenig Stress aus. Zugleich fehle ihnen oft ein angemessenes Rollenvorbild. "All dies kann begünstigen, dass sie als Eltern selbst scheitern", sagt Schäfer. Gezielte Interventionen könnten diesen Bann brechen.
Zusammengefasst: Wer als Kind misshandelt oder missbraucht wurde, wird als Erwachsener auch häufiger bei den eigenen Kindern übergriffig werden, das bestätigen Daten der Kinderschutzbehörden aus den USA. Doch eine Befragung von Eltern ergab: Gewalt gegen Kinder hängt nicht allein von Gewalt in der Kindheit der Eltern ab.
Nur weil jemand auch Opfer war in der Kindheit, heißt das nicht, dass derjenige deswegen später nur als Opfer betrachtet werden sollte. Menschen müssen und sollen defintiv geschützt werden vor Verbrechen jedweder Art. Aufklärung über Psychopathie und andere Abweichungen sind daher richtig und wichtig. In dieser Hinsicht schätze ich die Arbeit von Sott sehr! Es jetzt aber so darstellen zu wollen, dass es keine Zusammenhänge zwischen - z.B. - Psychopathie und früheren Erfahrungen gibt, ist einfach nur voreilig. So simpel ist nun auch wieder nicht, dass nur jemand der früher selbst sexuell missbraucht wurde später auch zu solch einem Missbrauch neigt. Wer das annimmt, hat den Kern der Sache nicht verstanden.
Leid, Trauma und Schmerz sind leider noch oft genug schwer erkennbar und auffindbar für Menschen, die sich damit noch nicht tiefgreifend auseinandergesetzt haben, dass man leicht annehmen könnte, es verhält sich so, wie in dem Artikel und eurem Kommentar oben dargestellt. Aber so leicht ist es nunmal nicht. Offensichtliche Kriterien, wie in der oben genannten Studie, sind doch nur die Spitze des Eisberges.
Worauf ich hinaus will, möchte ich anhand eines Beispiels aus dem obigen Artikel zeigen: "Die direkte Befragung der Erwachsenen ergab jedoch ein anderes Bild. Probanden ohne Missbrauchserfahrung gaben in den Gesprächen mit den Forschern viel häufiger Gewalt gegenüber Kindern zu, als den Kinderschutzbehörden bekannt war.
Die vermeintlich unbelasteten Eltern kamen auf eine Quote von 23 Prozent. Diese Zahl ist nicht nur deutlich größer, als die Behörden-Akten vermuten lassen. Sie ist auch fast genauso groß wie die Gewalt-Quote von 26 Prozent, welche die Befragung der Studienteilnehmer mit Missbrauchserfahrung ergeben hatte."
Was Aussagen wie diese uns wirklich mitteilen wollen ist natürlich die große Frage. Heißt dies nun wirklich, dass Gewalt gegen Kinder nicht allein früheren Gewalterfahrungen zuzuschreiben ist, oder heißt dies lediglich, dass viele Misshandlungen und Missbrauchserfahrungen eben nicht erkannt oder berücksichtigt werden bzw. durchs Raster gefallen sind? Natürlich durchaus aus den unterschiedlichsten Gründen. Verdrängung, Bagatellisierung und Beschönigung von Seiten der Eltern, wie der (ehemaligen) Kinder selbst, ist die eine Seite. Die andere ist natürlich auch der fehlende Weitblick der Gesellschaft für diverse Misshandlungen, weil sie nicht als solche erkannt werden.
Gerade die USA ist ja eigentlich ein ganz schönes Beispiel dafür, denn gerade dort ist es doch in gut der Hälfte der Bundesstaaten noch zulässig, Kinder daheim zu verprügeln. Ist das schon Misshandlungen oder noch normaler Umgang mit Kindern? In 19 Bundesstaaten ist sogar die Prügelstrafe in Schulen noch erlaubt. Ja, hunderttausende Kinder an High Schools werden immer noch gerne mit Paddeln gezüchtigt. [Link]
Und um nochmal kurz auf den Artikel oben zu kommen: In diesem wird ja zum Schluss bestätigt, dass Erwachsene, die früher als Kind misshandelt oder missbraucht wurden, später selbst häufiger zu Übergriffen neigen. Man könnte also auch schließen, dass dieser Ansatz schon mal ein Schritt in die richtige Richtung ist, aber was Gewalterfahrungen betrifft, noch viel viel genauer hingeschaut werden muss bzw. die Defintionen für Gewalterfahrungen zu eng gesteckt sind und deswegen diese Diskrepanz entsteht zwischen der angeblich nicht missbrauchten und misshandelten Gruppe und der anderen.
Das Beispiel mit der Prügelstrafe ist sogar noch recht offensichtlich und leicht erkennbar. Schwieriger wird es schon mit Beispielen wie folgenden:
Vor kurzem wurde auf Arte die Doku "Tabu Abtreibung - Warum länger schweigen?" ausgestrahlt. In dieser kam eine Frau zu Wort, die von klein auf die Fantasie hatte, dass es da noch jemanden gibt, der ihr sehr ähnlich sieht, daheim auf sie wartet u.ä. Ihrer Mutter lag sie oft mit Fragen in den Ohren, wie es wäre, wenn es sie zweimal gäbe usw. Später als Jugendliche wurde sie dann magersüchtig und war in psychischer Behandlung. Die Vorstellung einer ihr ähnlichen zweiten Person waren für sie mittlerweile so aufdringlich und störend, dass sie sie einfach nur noch wegbekommen wollte. Mit circa 17 Jahren kam dann der Schock und zugleich die Erleichterung: Ihre Mutter eröffnete ihr nämlich endlich (in Absprache mit der Psychologin), dass sie der Überlebende Zwilling einer Abtreibung in der zwölften Schwangerschaftswoche war. Ähnliche Beschreibungen lassen sich in "Das Drama im Mutterleib" nachlesen oder in "Ich habe meinen Zwilling verloren","Seelenraum des Ungeborenen" und weiteres mehr.
Und kann jemand von euch den Schmerz und den Terror der folgenden Beschreibungen erahnen?
"Noch nicht 30 Jahre ist das her, und es kam einer Revolution gleich. Man mag es nicht glauben, doch zu dieser Zeit wurden Frühchen mit schweren Fehlbildungen, zum Beispiel im Verdauungstrakt, noch vielfach ohne eine Narkose operiert, die den Schmerz wirksam ausgeschaltet hätte. „Wenn man heute in der Neugeborenen-Medizin arbeitet, kann man sich über die frühere Meinung, dass Neugeborene noch keinen Schmerz empfinden, nur wundern“, sagt Frank Jochum, Kinderarzt im Evangelischen Waldkrankenhaus Berlin-Spandau." [Link]
"Professor Hans-Gerd Lenard von der Universitäts-Kinderklinik in Düsseldorf beklagte auf dem diesjährigen internationalen Symposium über ‚Bio-psycho-soziale Aspekte der Frühgeburt“ die mangelnde Würdigung frühkindlicher Schmerzempfindung: „Früh- und Neugeborene sollten doch wenigstens die gleichen Rechte haben wie Meerschweinchen und Ratten, bei denen operative Eingriffe ohne Narkose heute ein öffentlicher Skandal wären und eine zureichende Anästhesie von Tierethik-Kommissionen und Tierschützern gleichermaßen garantiert wird.“" [Link]
Und wer Frau Dr. med. Marina Marcovich und ihr Buch "Frühgeborene - zu klein zum Leben" kennt, der weiß auch, dass die allermeisten menschlichen Kontakte, die Frühgeborenen heute noch in den Brutkästen zuteil werden, Interaktionen voller Qualen und Schmerzen sind. Ihr Konzept für eine sanfte Neonatologie, welches viel weniger Behinderungen, Todesfälle und sonstige Komplikationen zur Folge hatte, wurde torpediert, sie selbst mit einer Schmutzkampagne zur Fall gebracht. Denn es ging um Geld, sehr viel Geld für Medikamente und haufenweise teurer Apparaturen, die es allesamt in dem Umfang nicht bräuchte, wenn sich ihr Konzept flächendeckend durchgesetzt hätte. [Link]
Aber das ist nur ein Ausschnitt aus einer ganzen Reihe von schrecklichen Misshandlungen, denen Kindern ausgesetzt waren und sind und von denen viele heutzutage immer noch nichts wissen (wollen). Das Thema setzt sich fort und betrifft auch andere Bereiche.
So gibt auch heute noch viele Menschen, die ihr Baby/Kind gezielt schreien und weinen lassen (ferbern), damit es schlafen lernt und auch dann noch keine Skrupel kennen, wenn es erbricht vor lauter Angst, Verzweiflung und Panik. Mal ein kleiner Selbstversuch gefällig? [Link]
Und auch Dinge, die vermeintlich beruhigend und "gut" fürs Kind sein sollen, wie zum Beispiel das Pucken, sind nicht unbedingt das, wofür wir sie halten. So stimmt es zwar, dass gepuckte Babys mehr schlafen und ruhiger sind, das aber nicht gleichzusetzen ist mit positiven Effekten. Einmal schlafen sie sogar wieder soviel, wie es höchstens Babys im Bauch der Mutter machen und dann sei noch als Hinweis erwähnt, dass auch bei schmerzhaften vorangegangen Erfahrungen die Babys mit erhöhtem Schlafverhalten reagieren. Für mehr rentiert sich ein Blick in das Werk "Gefesselte Kinder - Geschichte und Psychologie des Wickelns".
Und wie hat es deMause in seinem Buch über das emotionale Leben der Nationen geschrieben? Sinngemäß äußerte er sich über die Nachforschungen zur Kindheit amerikanischer Präsidenten, dass die wenigen (ich glaube zwei?) Präsidenten, die keinen Krieg in ihrer Amtszeit begonnen hatten, die einzigen waren, von denen man Bilder aus ihrer Kindheit gefunden hatte, in denen sie von ihren Müttern angelächelt wurden. Das jetzt nur als kleinen Hinweis. Interessant auch, wie sehr schon der Vater von George W. Bushs von seinem eigenen Vater misshandelt wurde. Aber gut, das führt zu weit und ist ein wahres Endlos-Thema. Es gäbe so viel zu sagen und schreiben darüber.
Zum Schluss noch zwei Zitate: "Die amerikanische Kaiser Permanente Krankenversicherung hat 1995 eine Studie mit Daten von 17.421 Versicherten bzgl. dem Zusammenhang zwischen belastenden Kindheitserfahrungen (Adverse Childhood Experiences, kurz ACEs) und dem Gesundheitszustand durchgeführt.
[...]Kurz gesagt: Je mehr belastende Kindheitserfahrungen erlebt wurden (also verschiedene Misshandlungsformen) desto deutlicher wurden die Zusammenhänge u.a. zu Übergewicht, Alkoholismus, Drogenmissbrauch, Rauchen, Depressionen, Konsum von Antidepressiva, Halluzinationen, unerklärliche Symptome, Selbstmord, verringerte Arbeitsfähigkeit, geringere Lebenserwartung usw.
Dabei muss man anmerken, dass die untersuchten Versicherten der amerikanischen Mittel- bzw. höheren Mittelschicht angehörten. Gerade für Menschen, die sich keine Krankenversicherung leisten können, die gesellschaftlich abgerutscht sind, sind wohl noch höhere ACE-Werte zu erwarten und auch weit aus mehr Folgen. Die reale Situation in den USA wird also weit aus schlimmer sein, als die auch schon erschreckenden Daten dieser Studie zeigen. [...]
Dass eine solche Studie bisher nicht wirklich angekommen ist (und ich selbst habe mich gewundert, dass ich erst jetzt auf diese gestoßen bin, obwohl ich unzählige Artikel und Bücher über Kindesmisshandlung gelesen habe und in keinem einzigen einen Hinweis darauf gefunden habe) zeigt, dass nicht das fehlende Wissen das Problem ist, - das Wissen über die gesellschaftlichen Folgen der Gewalt gegen Kinder ist da – das Problem ist der fehlende Wille, diesen Dingen ohne Scheuklappen ins Gesicht zu sehen. Da belastende Kindheitserfahrungen derart weit verbreitet sind, liegt es nahe, diese gesellschaftlichen Scheuklappen auch als Folge eben dieser Kindheitserfahrungen zu sehen." [Link]
Und Nr.2: "Kürzlich las ich aus Interesse den Wikipediabeitrag über den schottischen Freiheitskämpfer William Wallace. In dem Beitrag wird auch die Hinrichtung (am 23.08.1305) wegen Verrats am König besprochen. Ich zitiere wie folgt. „An ein Pferd angebunden musste er mehrere Stunden lang nackt durch die Straßen Londons laufen, während die Bewohner ihn mit Steinen bewarfen. Anschließend wurde Wallace zuerst fast bis zum Tode gehängt, dann noch lebend kastriert und ausgeweidet – die entfernten Körperteile und Innereien wurden vor den Augen des Verurteilten und der Zuschauer verbrannt (…).“
Vor noch längerer Zeit las ich, wie es u.a. „römische Art“ war, Gefangene hinzurichten. Der Kopf des Gefangenen wurde zwischen zwei Balken gesperrt, der Körper dann so lange ausgepeitscht, bis der Gefangene tot war. Dies tat man u.a. gerne vor den Augen von Führern unterworfener Völker.
Gewaltexzesse wie heute im Kongo waren in historischen Zeiten „normal“. Steven Pinker hat darüber ausführlich in seinem Buch „Eine neue Geschichte der Menschheit“ berichtet. Ein Beispiel aus Pinkers Buch blieb mir in Erinnerung. Ein historischer Fund von einem Folterwerkzeug zeugte von der möglichen Grausamkeit. Ein metallener Ochse wurde gefunden, in dem Menschen lebendig verbrannt worden waren. Zur Belustigung der Anwesenden kamen die Schreie dann aus dem Mund des Ochsen.
Diese drei Beispiele geben - in unserer heutigen Wortwahl -die Möglichkeiten institutioneller Gewalt wieder. Von den Regierenden gewünscht und verordnet, als normale Praxis gewollt, zur Belustigung und Erheiterung, zur Abschreckung, sicher, aber letztlich immer auch um kurz etwas zu fühlen. Denn nur „innerliche Zombies“ fühlen kurz etwas, wenn andere Menschen gequält werden. Und nur Menschen die innerlich tot sind, können solche Taten - wie schon gesagt - vollbringen. Wie innerlich tot waren denn nun also unsere Vorfahren?
Wenn man sich die Erkenntnisse der Psychohistorie anschaut, dann müssen breite Schichten der Bevölkerung in historischen Zeiten innerlich tot gewesen sein; einfach, weil sie von Geburt an ständig Gewalt und Ablehnung ausgesetzt waren. So etwas überleben die meisten Menschen nicht, zumindest nicht in ihrem Inneren. [Link]
Und hier noch ein paar weiterführende Artikel: [Link]
[Link]
Und ich verweise auch gerne nochmal auf meinen Kommentar zu einem anderen Artikel: [Link]