Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich für ein geringeres US-Engagement in der Nato, besonders in der Ukraine-Krise ausgesprochen. Laut dem Kandidaten kümmern sich die Nato-Bündnispartner zu wenig um Kiews Probleme und die ganze harte Arbeit macht Washington.
Trump
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„Die Ukraine ist ein Land, das uns viel weniger angeht als es andere Nato-Länder betrifft, und trotzdem machen wir die ganze schwere Arbeit“, teilte er am Montag gegenüber der Washington Post mit.

„Sie (die Nato-Bündnispartner - Anm. d. Red.) machen nichts. Und ich sage:,Warum kümmert sich Deutschland mit der Nato nicht um die Ukraine? Warum kümmern sich nicht andere Länder darum, die in unmittelbarer Nachbarschaft der Ukraine liegen?“, so der Präsidentschaftskandidat.

„Warum sind immer wir diejenigen, die führen und möglicherweise einen dritten Weltkrieg mit Russland riskieren?'“, betonte er.

Laut Trump sollte das US-Engagement in der Nato auch aus ganz pragmatischen Gründen verringert werden: „Wir können uns das sicherlich bald nicht mehr leisten. Die Nato kostet uns ein Vermögen, und ja, wir beschützen Europa mit der Nato, aber wir geben viel Geld aus.“

Trump übte außerdem Kritik an der Uno: Die Organisation sei „kein Freund der Demokratie, der Freiheit, der Vereinigten Staaten oder von Israel".

Die USA stellten im vergangenen Jahr 72 Prozent der gesamten Nato-Verteidigungsausgaben.

Die US-Ausgaben für militärische Eindämmungsmaßnahmen gegen Russland sollen sich im kommenden Finanzjahr mit 3,4 Milliarden Dollar mehr als vervierfachen.

In der Ukraine-Krise hat die Nato neue Militärstützpunkte gebaut und ihre Truppen in Osteuropa verstärkt. Im Mai 2014 berichtete Generalsekretär Jens Stoltenberg beim Treffen mit US-Präsident Barack Obama, die Nato sei jetzt stark wie noch nie seit dem Kalten Krieg. Im Herbst hielt die Nato mit „Trident Juncture" die größte Militärübung seit dem Kalten Krieg ab — nach eigenen Angaben um Russland zu warnen. Russland spricht von einer „beispiellosen Erhöhung der Aktivitäten der Nato vor seinen Grenzen“.