Gute Nachricht für alle, die ehrenamtlich aktiv sind: Wer sich sozial engagiert, lebt und stirbt zufriedener. Das ergab eine Studie der Berliner Humboldt-Universität.
Man helping man,anderen helfen, andere unterstützen
© PHOTOCREO Michal Bednarek/ShutterstockNeuroimaging weist darauf hin, dass sozial engagiert zu sein, um andere zu unterstützen, positivere Auswirkungen auf das Gehirn hat als Unterstützung zu erhalten.
Dazu werteten Wissenschaftler des Instituts für Psychologie die Daten von 2.910 verstorbenen Personen aus, die vor ihrem Tod bis zu 27-mal an einer jährlich durchgeführten Befragung teilgenommen hatten. Laut einer Mitteilung der Universität zeigen die Ergebnisse, dass sowohl ein sozial aktives Leben als auch das Verfolgen sozialer Ziele mit einem höheren Wohlbefinden in der letzten Lebensphase in Verbindung stehen. Der Zusammenhang bestehe unabhängig von Faktoren wie dem Gesundheitszustand, Behinderungen, dem sozio-ökonomischen Status und dem Bildungsstand. Einer der Autoren, Prof. Denis Gerstorf, erklärte: „Menschen mit sozialer Orientierung sind daran interessiert, anderen zu helfen, und engagieren sich in sozialen und politischen Initiativen. Offensichtlich ist dies auch und gerade am Ende des Lebens für das eigene Wohlbefinden von Bedeutung.“ Wie Gerstorf auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea mitteilte, wurde bei der Untersuchung nicht speziell erhoben, ob sich die betreffenden Personen ehrenamtlich in der Kirche betätigten.

Wichtig ist das Gefühl, „noch etwas bewegen zu können“

Der Studie zufolge schätzten Personen, die wenig sozial aktiv waren und auch soziale Ziele weniger wichtig fanden, ihre Lebenszufriedenheit ein Jahr vor ihrem Tod besonders niedrig ein.

Dagegen sank das Wohlbefinden bei Menschen weniger, deren hohes Maß an sozialen Aktivitäten - trotz Krankheit und Behinderung - kaum zurückging. Ein weiterer Mitautor der Studie, Prof. Gert G. Wagner, begründet dies so: „Sozial aktive ältere Menschen fühlen sich gut, wahrscheinlich weil sie etwas machen, was ihnen Freude bringt. Indirekt kann die allgemeine Lebenszufriedenheit dadurch gestärkt werden, weil das Selbstwertgefühl steigt ebenso wie das Gefühl, noch etwas bewegen zu können.“ Das Durchschnittsalter der untersuchten Personen zum Zeitpunkt ihres Todes betrug 74 Jahre und das Verhältnis von Männern und Frauen war ausgeglichen. Die Daten stammen aus der Untersuchung „Sozio-oekonomisches Panel“, einer repräsentativen Befragung, die jährlich seit 1984 immer bei denselben Personen und Familien durchgeführt wird. An der Auswertung waren auch Wissenschaftlerinnen nordamerikanischer Universitäten beteiligt.