ftItalien: Berlusconis Partei will Haft für Eltern von vegan ernährten Kindern
kind vegan vegetarisch
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Forscher berichteten vor kurzem darüber, was wäre wenn alle Menschen überall Vegetarier wären. Den Experten zufolge würde es dem Planeten und den Menschen dadurch deutlich besser gehen.


Allerdings stehen nicht alle einer fleischlosen Ernährung offen gegenüber. In Italien fordert die Partei des ehemaligen Ministerpräsidenten Berlusconi nun bis zu zwei Jahren Haft für Eltern von vegan ernährten Kindern.

Deutsche Experten gegen vegane Ernährung für Kinder

So sollten sich Kinder, Jugendliche, Schwangere und Stillende laut der „Position zur veganen Ernährung“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) nicht rein pflanzlich ernähren. Auch der deutsche Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) hat sich gegen eine vegane Ernährung für Kinder ausgesprochen. Er forderte ein Schulfach, in dem ausgewogene Ernährung gelehrt werde.

Pflichtberatung für Schwangere

Und die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann machte sich vor kurzem sogar für eine Pflichtberatung für schwangere Veganerinnen stark. In anderen europäischen Ländern gehen die Vorschläge, wie mit veganer Diät umgegangen werden soll, noch viel weiter. In Italien beschäftigt sich derzeit das Parlament mit dem Thema.

Bis zu zwei Jahren Haft für Eltern

Laut einer Mitteilung der Nachrichtenagentur APA hat Forza Italia, die oppositionelle Partei unter dem Vorsitz des ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, dem Parlament in Rom einen Gesetzentwurf vorgelegt, der für Eltern bis zu einem Jahr Haft vorsieht, wenn sie ihre Kinder unter 16 Jahren zu einer veganen Diät zwingen. Wie es heißt, wächst die Strafe auf zwei Jahre, wenn es um Kinder unter drei Jahren geht.

„Erwachsene können sich natürlich für vegane Ernährung entscheiden. Das Problem ist, wenn diese Diät Kindern aufgezwungen wird“, sagte die Parlamentarierin der Forza Italia Elvira Savino. Die Politikerin warnte vor „gefährlichen Ernährungsweisen“, zu denen Eltern ihre Kinder zwingen.

Mutter muss ihrem Sohn laut Gericht wöchentlich Fleisch zubereiten

In Italien sorgte zuletzt der Fall eines einjährigen Kindes für einen Eklat. Laut der Agenturmeldung sei das Kind von seinen Eltern nur vegan ernährt worden, war stark unterernährt und musste wegen eines Herzdefekts einer Operation unterzogen worden. Den Eltern war daraufhin das Sorgerecht für den Jungen entzogen worden.

Und auch in der lombardischen Stadt Bergamo landete im vergangenen Jahr ein Fall vor Gericht, bei dem es um Ernährung ging. Die Richter, die sich mit dem Streit eines Ex-Ehepaars über die Ernährung des gemeinsamen zwölfjährigen Sohns beschäftigten, entschieden, dass die Mutter, die auf makrobiotische Ernährung setzt, dem Jungen mindestens einmal wöchentlich Fleisch zubereiten muss. Den Angaben zufolge isst die Frau selbst seit zehn Jahren keine Fleischprodukte mehr.

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