Massensterben Delfine und Wale
An Floridas Golfküste vor den Everglades sind etwa 100 Schwertwale gestrandet. 82 der „falschen Killerwale“ starben. Um die Ursache für die Massenstrandung festzustellen, wurden Experten der NOAA hinzugezogen. Das Drama spielte sich vor der Küste Hog Key, Florida, ab. Die Beamten sagten dem Miami Herald, dass dies die größte dokumentierte Strandung solcher Arten in Florida ist. Wie ihre großen Artgenossen, die echten Killerwale (Orcinus Orca) gehören sie zu der Familie der Delfine.

Die US-Küstenwache entdeckte die gestrandeten Schwertwale erst, nachdem bereits 82 von ihnen tot waren, denn diese Region ist ein Netz von vielen Inseln. Fast 300 Kilometer weit liegt die Inselkette im Südwesten Floridas. Wie die Experten von NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) berichteten, war es unmöglich, die Tiere zu retten, da sich die noch lebenden in einem sehr schlechtem Zustand befanden. Sie hatten sich in den Mangroven verfangen. Neun Tiere mussten getötet werden.

Die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) bestätigte in einem Facebook-Post den Tod von 82 Tieren, 13 weitere gelten als vermisst.

Es ist derzeit unklar, warum die massive Strandung der Schwertwale aufgetreten ist. In den kommenden Monaten werden Biologen Untersuchungen dazu durchführen, was genau passiert ist, sagte NOAA.

Wir Netzfrauen möchten hier auf einen Beitrag hinweisen, den wir am 01.März 2014 veröffentlichten. Denn da teilte das Bureau of Ocean Energy Management (BOEM) seine abschließende Umweltverträglichkeitsprüfung über die Auswirkungen geologischer und geophysikalischer Aktivitäten in Bezug auf die Erforschung von Energieressourcen entlang der Atlantikküste mit, einschließlich der umstrittenen seismischen Luftgewehr-Tests. Laut dem damaligen Bericht von Breaking Energy könnten die Energieunternehmen für das Suchen von Öl-und Gasvorkommen vor der Ostküste - speziell von der Küste von Delaware bis nach Zentral-Florida - „vielleicht in den kommenden Monaten“ eine Genehmigung erhalten. Daraufhin gab es enorme Protestaktionen, die bis heute 2017 anhalten.

Allein der Konzern Nabors betreibt derzeit 48 Offshore-Plattformen in den USA, im Golf von Mexiko, in Alaska und neun anderen Ländern weltweit.
Der Bericht vom (BOEM) wurde von Umweltschützern scharf kritisiert. Sie nennen ihn ein „Todesszenario“ für Tausende Wale und Delfine.

„Stellen Sie sich Dynamit vor, das jeden Tag, jede Woche, jeden Monat ununterbrochen alle 10 Sekunden in Ihrer Nachbarschaft hochgeht“, schrieb Michael Jasny, Leiter eines Projekts zum Schutz von Säugetieren des Natural Resources Defense Council, in einem Blogbeitrag. „Und jetzt stellen Sie sich vor, Sie sind für Ihr Futter, für Ihre Fortpflanzung und Ihre Verständigung auf Ihr Gehör angewiesen, ebenso wie für so ziemlich alles weitere zum Überleben Notwendige. Das ist die Situation, der Wale, kommerziell gefangene Fischarten und andere Meerestiere nach der heutigen Ankündigung gegenüberstehen.“

Seismische Luftgewehre verwenden massive Druckluftstöße, um unterirdische Lagerstätten mit Kohlenwasserstoffen zu kartographieren. Laut der „Advocacy group Oceana“ sind die Explosionen 100 000 Mal stärker als in einem Düsentriebwerk. Die dabei erzeugten Geräusche können für Meeressäuger tödlich sein, Gehörverlust verursachen und dafür verantwortlich sein, dass sie stranden. Naturschützer sind besonders besorgt wegen der vom Aussterben bedrohten Nordatlantischen Glattwale, die zwei Mal im Jahr an der Ostküste vorbeiziehen und von denen es nur noch ungefähr 500 gibt. Siehe: Offshore-Bohrungen an der US-Ostküste - ein „Todesszenario“ für Tausende Wale und Delfine
Ende Dezember 2016 fand ein Fischer einen jungen, leblosen Delfin nur eine halbe Meile vor der Küste von Longboat Key, ebenfalls Florida. Die Untersuchungen sind zwar noch nicht abgeschlossen, aber die obduzierenden Forscher gaben bekannt, dass Probleme mit der Lunge und eine große Menge von Parasiten zu seinem Tod beigetragen haben könnten. Was sich vor den Küsten der USA abspielt, haben wir mehrfach berichtet. Siehe: 29 Mrd. Liter Frackabwasser! Hunderte Offshore-Fracking-Bohrlöcher entsorgen in großem Stil Ölabfälle in den Golf von Mexiko

Massensterben von Meeresbewohnern vor den Küsten Großbritannien

Erst im Anfang Januar 2017 hatten wir über das weltweite Massensterben von Meeresbewohnern berichtet. u. a. auch über das Massensterben der Meeresbewohner vor Cornwall, Großbritannien. Auch hier geht das Massensterben weiter. Nachdem man immer noch rätselt, warum in Dezember 2016 Zehntausende tote Fische angeschwemmt wurden, fand man in diesem Monat (Januar 2017) in nur wenigen Tagen 10 tote Delfine. Laut BBC sind es allein in den ersten zwei Wochen dieses Jahres incl. Wale und Tümmler 27 tote Tiere.
Fischsterben
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Wir hatten darüber berichtet, dass am 19. Dezember 2016 Zehntausende tote Fische an der Küste von Marazion Beachin Cornwall, Großbritannien, angeschwemmt wurden. Erst zwei Wochen zuvor wurden laut BBC ebenfalls in der Nähe Zehntausende angespült. Das Massensterben um den 19. Dezember 2016 ereignete sich in der Nähe von Penzance, vor dem St.-Michael-Berg. Menschen, die den Teppich aus Sardinen und anderen Fischen fanden, hatte ein solches Massensterben noch nicht gesehen. Anfang Dezember gab es eine Strandung am Pentewan Strand in der Nähe von St Austell, etwa 40 Meilen von Marazion.

Allein zwischen Januar und März 2016 wurden 61 Delfine, Schweinswale und Wale an Cornwalls Küsten gefunden. Es ist nach Aussage von Cornwall Wildlife Trust der höchste Anstieg seit 2006.

Jeden Tag kommt es irgendwo auf dieser Erde zu einem Massensterben von Meeresbewohnern. Ihnen wird viel zugemutet, denn sowohl die Flüsse als auch die Weltmeere haben Einiges auszuhalten. Überfischung, Berge von Müll und immer größere Schiffe verschmutzen unsere Meere und lassen den Fischbestand stark schrumpfen.

Die Ozeane werden als bedeutend für Ernährungssicherheit, Gesundheit und das Überleben alles Lebens, für das Klima und als ein kritischer Teil der Biosphäre gesehen.

Wir, die Netzfrauen, schrieben bereits viele Beiträge zu diesem Thema, nicht nur über Plastikmüll oder Überfischung, sondern auch über die Ausbeutung von Öl, Gas und anderen Rohstoffen, die Konsequenzen für die Meeresbewohner haben. Doch nicht nur sie, auch wir Menschen sind über die Nahrungskette davon betroffen.

Das Sterben der Meeresbewohner geht weiter - Ölbohrtürme Wattenmeer - Plastikmüll in Spanien - Parasittenbefall in USA

Ein Bericht vom Februar 2016 bestätigte, dass die Royal Navy 2011 für das Massensterben der Grindwale vor der Nordküste Schottlands verantwortlich war. Damals warenen 70 Grindwale gestrandet. Die Royal Navy ließ unter Wasser drei Bomben a 1000 LB detonieren. Ein Bericht aus dem Ministerium für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten, zeigt, dass diese Explosionen zum Tode der Grindwale führten. Sie verletzten das empfindliche Gehör und die Fähigkeit der Orientierung, die dazu führte, dass sich die Grindwale verirrten und sie somit letztendlich starben. Doch dies ist nur eine der vielen Schandtaten, die wir den Meeresbewohner antun.

Es sieht mehr und mehr danach aus, dass die Schwertwale in europäischen Gewässern bald Geschichte sind. Eine umfassende Studie erforschte vier verschiedene Wal- und Delphinarten, die vor den europäischen Küsten leben. Im Ergebnis wurden im Fett der Tiere die höchsten Konzentrationen des schädlichen polychlorierten Biphenyls gefunden, die je irgendwo in der Welt erfasst wurden. Auch der Zusammenhang zwischen der Chemikalie und der seit den 1960ern beobachteten, rückläufigen Reproduktionsrate der Orca und anderer Meeressäuger rund um Europa wird bestätigt.
„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.‘‘ ~ Weisheit der Cree-Indianer