Die gefürchtete Krankheit Ebola ist im Kongo erneut ausgebrochen. Bislang gibt es erst wenige Verdachtsfälle. Aber die Gesundheitsbehörden sind in Alarmbereitschaft. Eine Ebola-Infektion verläuft für ein Viertel aller Menschen tödlich.
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Im Kongo gibt es einen neuen Ebola-Fall. In der nordöstlichen Provinz Bas-Uélé gebe es insgesamt neun Verdachtsfälle, erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag. Drei Menschen seien bereits an den Folgen eines hämorrhagischen Fiebers - also eines mit Blutungen einhergehendes Fiebers - gestorben. Bei einer getesteten Person sei das Ebola-Virus im Labor nachgewiesen worden, hieß es weiter. Die WHO kooperiere mit den örtlichen Behörden, um qualifiziertes Personal und Schutzausrüstung in das Gebiet zu bringen, erklärte WHO-Landesdirektor Allarangar Yokouidé.

Was ist Ebola?

Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Der Erreger kann hämorrhagisches Fieber auslösen. Nach WHO-Angaben sterben 25 bis 90 Prozent der Patienten. Im Kongo kommt es immer wieder zu kleineren Ebola-Epidemien. Bei der letzten Ebola-Epidemie im Kongo im Herbst 2014 erlagen der Krankheit der WHO zufolge 35 Menschen.

Der kongolesische Gesundheitsminister Oly Ilunga Kalenga forderte die Menschen auf, nicht in Panik zu verfallen. Die Behörden täten alles nötige, um die Epidemie im Bezirk Likati einzudämmen. «Das ist die achte Ebola-Epidemie im Kongo, sie wird die Bevölkerung nicht erschüttern», erklärte er. Dem WHO-Landesdirektor zufolge werden die ersten Teams aus Epidemiologen, Biologen und weiteren Experten den schwer zugängigen Ort des Ausbruchs noch am Freitag oder Samstag erreichen.

Derzeit gibt es kein Heilmittel für Ebola

Bei der bislang größten Ebola-Epidemie starben in den westafrikanischen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone 2014-2015 mehr als 11 000 Menschen, mehr als 28 000 infizierten sich.

Das Virus, das zuerst am Ebola-Fluss im Kongo auftauchte, lässt sich im Blut, Urin und Rachensekret nachweisen. Bislang gibt es kein Heilmittel für Ebola. Ein Impfstoff wird derzeit noch getestet.

ams/dpa