Dass Twitter aufgrund nicht überprüfter Informationen der US-Geheimdienste ein Werbeverbot gegen den Fernsehsender RT und die Agentur Sputnik beschlossen hat, bewertet Moskau als "besorgniserregendes Zeichen". Russland bereitet derzeit laut der Sprecherin des Außenministeriums Maria Sacharowa Gegenmaßnahmen vor.


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Es sei wichtig, auf die Verbindung zwischen gewissen durch nichts untermauerten Berichten der US-Geheimdienste und der Entscheidung eines privaten Unternehmens hinzuweisen.

"Und diese Verbindung zwischen den US-Geheimdiensten bzw. Sicherheitskräften und Privatunternehmen, die das Kommunikations- und Informationsumfeld schaffen - das ist ein sehr besorgniserregendes Zeichen", sagte Sacharowa in einem Interview für die Nachrichtenagentur RIA Novosti.

Die US-Geheimdienste üben laut der Sprecherin ihren Druck auch auf Medien und Privatunternehmen aus.

Sacharowa versprach eine baldige Antwort seitens Russlands.

"Solche aggressive Handlungen gegen russische Medien werden nicht unbeantwortet bleiben, obwohl dies nicht unsere Entscheidung ist und wir niemals auf harte Maßnahmen zurückgegriffen haben", betonte sie. "Aber in diesem Fall, wo die Amerikaner die Spielregeln missachten, indem sie das Arsenal der Geheimdienste benutzen, wird eine Antwort folgen. Daran wird zurzeit gearbeitet."

Am Donnerstag hatte Twitter seinen Entschluss bekannt gegeben, die Werbung von RT und Sputnik auf seiner Plattform zu blockieren. Die getroffene Entscheidung beruhe auf der immer noch andauernden Ermittlung der angeblichen "russischen Einmischung" in die US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2016.

Laut Twitter sollen RT und Sputnik versucht haben, im Namen der russischen Regierung die US-Wahlen zu beeinflussen. Hervorzuheben ist jedoch, dass die Agentur Sputnik zuvor keine Werbeanzeigen auf Twitter gebracht hatte.