Der weltweite Skandal um die Europa-Beauftragte des US-Außenministeriums Victoria Nuland wird mit großer Sorgfalt in Szene gesetzt, um die Aufmerksamkeit von dem wirklichen Thema abzulenken. Anstatt sich des dreist-unverfrorenen Inhalts von Nulands in der vergangenen Woche abgehörtem Telefonat mit Geoffrey Pyatt, dem US-Botschafter in der Ukraine, anzunehmen - dass nämlich Nuland ein Jahr vor den verfassungsmäßig geplanten Wahlen in der Ukraine das Mikro-Management eines versuchten amerikanischen Staatsstreichs gegen die gewählte Regierung betreibt - konzentriert sich alles auf Nulands krassen Kommentar »Fuck the EU«. Wie ihr Büro mitteilt, hat sie sich für die Bemerkung entschuldigt, wir sollen also tunlichst vergessen, dass sie überhaupt gefallen ist.© Liukov / Shutterstock
Ein typisches Beispiel für den Versuch der Mainstream-NATO
-Medien, die
Debatte zu verlagern, ist die neueste Ausgabe des
Spiegel - »Fauxpas einer US-Diplomatin: ›Fuck the EU‹. Der
Spiegel-Artikel konzentriert sich auf die unverblümt arrogante Sprache Nulands, einer früheren
Assistentin Dick Cheneys und hartgesottenen Neokonservativen,
als sei die das eigentliche Problem. Kaum jemals in der neueren Geschichte der Diplomatie trat eine unrechtmäßige Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates
so offen zutage wie durch Nulands Telefonat. Für Nicht-Muttersprachler des Englischen, für die »Fuck the EU« vielleicht nur witzig klingt, sei der Hinweis erlaubt: Im amerikanischen Englisch ist es Ausdruck krassester imperialer Arroganz. Der Satz bestätigt, was die NSA
-Skandale bereits andeuteten -
Washington betrachtet Deutschland und die EU als »Vasallen« der USA, um den Begriff von Obamas früherem Berater Zbigniew Brzeziński zu verwenden.
Kommentar: Eine Verbindung zum NSU-Fall hört sich interessant an, um Edathy zu beseitigen, wenn er unangenehme Seiten aufdeckte. Dennoch wirft ein Tatbestand kein gutes Licht auf ihn: Datenträger wurden zerstört und warum?