Das Kind der GesellschaftS


Handcuffs

Geiselnahme in französischer Schule beendet

Ein bewaffneter Mann ist am Morgen in einem Vorort von Paris in eine Schule eingedrungen und hat mehrere Menschen in seine Gewalt gebracht, darunter auch Kinder. Mittlerweile sind alle festgehaltenen Personen frei, der Geiselnehmer wurde in Gewahrsam genommen. Seine Motive sind unklar.
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© AFPEinsatzkräfte einer französischen Spezialeinheit vor der Schule in Vitry-sur-Seine: Die Polizei konnte zunächst keinen Kontakt zu dem Geiselnehmer herstellen.
Aufatmen in Vitry-sur-Seine: Am Morgen hatte ein bewaffneter Mann in einer Schule des Pariser Vororts (Département Val-de-Marne) mehrere Personen in seine Gewalt gebracht. Mittlerweile sind jedoch alle Geiseln frei. Der Geiselnehmer hielt sich zunächst weiter verschanzt, konnte jedoch am Mittag in Gewahrsam genommen werden. Das teilte die Polizei mit.

Die Schule Charles Perrault wird während der Sommerferien als Freizeiteinrichtung für Kinder genutzt. Gegen 7 Uhr morgens war der mutmaßliche Täter, vermutlich bewaffnet mit einer Faustfeuerwaffe, in das Gebäude eingedrungen und hatte mehrere Menschen als Geiseln genommen. Nach Berichten französischer Medien soll er sich zwischenzeitlich mit mindestens acht Menschen, vier Erwachsenen und vier Kindern, verschanzt haben.

Arrow Down

Schuldenlast amerikanischer Student_innen ist kaum zu bewältigen

Uni-Absolventen in den USA haben zunehmend Mühe, ihre staatlichen Studienkredite abzuzahlen. Der Kongress hält die Zinsen niedrig, doch Experten sehen darin keine Lösung.
Obama
Amerikanische Studenten können aufatmen. Ein bisschen zumindest. Der US-Kongress entschied Ende der vergangenen Woche, die Zinsen auf staatlich geförderte Studienkredite ein weiteres Jahr niedrig zu halten. Es wurde auch allerhöchste Zeit: Am Sonntag wäre die Zinsminderung ausgelaufen, und die Rate hätte sich auf einen Schlag verdoppelt, von 3,4 auf 6,8 Prozent. Am Ende aber wussten Demokraten wie Republikaner, dass dies angesichts des kräftig steigenden Volumens von Studienkrediten in den USA nicht zu rechtfertigen gewesen wäre.

Spätestens seitdem der Schuldenstand der Studienkredite vor ein paar Wochen die Marke von 1.000 Milliarden Dollar überschritten hat, ist klar: Hier geht es längst nicht mehr um tragische Einzelschicksale unglücklich verschuldeter Hochschulabsolventen, die durch die Medien gejagt werden. Das Problem ist zu einem für die gesamte Volkswirtschaft, die größte der Welt, angewachsen und könnte weitreichende Konsequenzen haben, wenn die Politiker in Washington nicht endlich entschieden eingreifen. Daher hat auch Präsident Barack Obama die enormen Studienkreditschulden kürzlich zu einem seiner Hauptwahlkampfthemen gemacht.

Heart - Black

Amoklauf eines Polizisten in der Slowakei

Ein Polizist tötete in der Slowakei drei Menschen, vermutlich Roma. Mit den Opfern gibt es wenig Mitleid.

Die Wahnsinnstat eines Polizisten heizt in der Slowakei die brodelnde Anti-Roma-Stimmung weiter auf. Die verschlafene Kleinstadt Hurbanovo in der Südslowakei, die einen hohen Anteil an Minderheiten (vor allem Ungarn und Roma) hat, war am Samstag Schauplatz eines blutigen Amoklaufs geworden: Ein Stadtpolizist schoss mit einer illegalen Waffe außer Dienst fünf Menschen nieder. Drei waren auf der Stelle tot, zwei wurden schwer verletzt.

Obwohl es deutliche Hinweise gibt, dass es sich bei den Opfern um Roma handelt, wollten die Behörden nichts von einem rassistischen Motiv wissen: Dagegen spreche, dass Opfer und Täter derselben Nationalität angehörten - und zwar der ungarischen.

Che Guevara

Protest gegen Meldegesetz

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© dpaEin Mann füllt im Kreisverwaltungsreferat in München das Formular zur Speicherung von Übermittlungssperren aus
Mehr als 50.000 Menschen haben sich bislang an einer Aktion beteiligt, mit der der Verkauf von Meldedaten an Firmen verhindert werden soll.

Innerhalb weniger Stunden haben mehr als 50.000 Menschen an die Ministerpräsidenten der Länder appelliert, das umstrittene neue Meldegesetz im Bundesrat zu stoppen. Sie trugen sich dafür auf der Internetseite der Aktion Campact mit ihrem Namen und ihrer Wohn- und Mailadresse ein.

Der Online-Appell ist Teil einer Kampagne unter dem Motto "Meine Daten sind keine Ware", die das Kampagnennetzwerk Campact gemeinsam mit der Datenschutz- und Bürgerrechtsorganisation FoeBuD nach eigenen Angaben am Montagmorgen gestartet hat. Demnach fordern die Unterzeichner die Ministerpräsidenten auf, im Bundesrat dafür zu sorgen, dass keine Meldedaten weitergegeben werden dürfen, es sei denn, der Bürger hat dem ausdrücklich zugestimmt.

V

Mexikaner demonstrieren gegen Wahlsieger - Vorwürfe des Wahlbetruges

Die Präsidentenwahl liegt schon eine Woche zurück - und versetzt Mexiko immer noch in Aufruhr: In der Hauptstadt demonstrierten am Samstag Zehntausende gegen den Wahlsieger. Sie wollen den gewählten Präsidenten nicht akzeptieren, obwohl die Stimmen neu ausgezählt wurden.
mexiko, demonstration
© DPA
Mexiko City - Zehntausende Menschen haben am Samstag in Mexiko City gegen den Sieger der Präsidentenwahl protestiert: Sie beschuldigten Enrique Peña Nieto von der Partei der Institutionellen Revolution (PRI) des Wahlbetrugs. Die Demonstranten - darunter Studenten, Gewerkschafter und linksgerichtete Aktivisten - trugen Plakate mit der Aufschrift "Peña, wieviel hat es gekostet, Präsident zu werden?"

50.000 sollen an der Demonstration teilgenommen haben, teilten die Behörden später mit. In Sprechchören warfen die Teilnehmer Peña Nieto vor, seine Wähler mit Geschenken und Einkaufsgutscheinen bestochen und sich eine wohlwollende Berichterstattung der beiden wichtigsten TV-Sender des Landes erkauft zu haben. "Fort mit dir, Peña - Mexiko ohne die PRI", skandierten sie.

Handcuffs

Kannibalen-Sekte auf Papa-Neuguinea festgenommen

Auf Papua-Neuguinea sind 29 Menschen verhaftet worden. Sie werden verdächtigt, sieben Menschen getötet und gegessen zu haben. Unter den Verhafteten ist ein 13-jähriger Junge.
polizei, papa neuguinea
© AAP
Es war eine Grossrazzia, wie es sie auf den kleinen Inselstaat Papua-Neuguinea je kaum gegeben hat. In der Nacht auf Freitag stürmte die Polizei ein Sektenritual in Biam, nordöstlich der Insel, bei dem 31 Menschen teilnahmen. 29 von ihnen konnten die Behörden verhaften, darunter einen 13 Jahre alter Junge und einen 50-jährigen Lehrer. Anführer «Joe» und sein Komplize kamen davon und werden noch gesucht.

Die Bande wird beschuldigt, hinter der Ermordung von sieben Menschen, vier Männer und drei Frauen, zu stehen. Die Leichen hätte die Bande anschliessend verzerrt, meinte Polizeioberst Daniel Kapen gegenüber der australischen Zeitung Herald Sun. Die Aktivitäten der Sekte seien Teil eines Rituals gewesen, um «Hexen zu identifizieren», so Kapen weiter.

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Explodierende Mietpreise in Deutschland

Es ist ein Teufelskreis: Schon jetzt herrscht in den deutschen Ballungszentren Wohnungsnot. Das treibt die Mieten in die Höhe. Die höchste Steigerung hat eine bekannte Universitätsstadt.
Steigende Mietpreise Deutschland
© MietenDie höchsten Durchschnittsmieten und die größten Steigerungen in deutschen Großstädten im Überblick.
Die Lage auf dem Wohnungsmarkt verschlimmert sich dramatisch. 2017 werden 400.000 Wohnungen fehlen, prognostiziert eine Studie des Pestel-Instituts in Hannover. Schon jetzt gebe es eine Lücke von 100.000 Wohneinheiten. Besonders in den Großstädten ist die Situation prekär.

Heart - Black

Selektion des Menschen durch PranaeTest

PraenaTest, der Bluttest, mit dem Down Syndrom bei Embryos festgestellt werden kann, ist weiter heftig umstritten.
down syndrome, kind
© AZDer PraenaTest, der neue Bluttest, mit dem ein Down Syndrom bei Embryos diagnostiziert werden kann, ist weiter heftig umstritten (Symbolbild).
Der PraenaTest, der neue Bluttest, mit dem ein Down Syndrom bei Embryos diagnostiziert werden kann, ist weiter heftig umstritten. Gegner eines neuen Bluttests zur Diagnose des Down-Syndroms bei Embryos sehen sich durch ein Rechtsgutachten bestätigt. Nach dem Gutachten, das der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Hubert Hüppe, am Donnerstag in Berlin vorstellte, widerspricht der Test dem Gendiagnostikgesetz. Hüppe warnte vor einer «Selektion von Menschen mit Down-Syndrom», auch die Unionsfraktion kritisierte das Testverfahren.

Handcuffs

Kopf des Opfers von dem Kannibalen Magnotta wurde in einem Park gefunden

Pornodarsteller soll Leiche von chinesischem Liebhaber zerstückelt haben
magnotta
© dapdKopf von mutmaßlichem Magnotta-Opfer in Kanada gefunden
Montreal. In einem Park in Kanada ist der Kopf des mutmaßlichen Opfers des in Deutschland festgenommenen Pornodarstellers Luka Rocco Magnotta entdeckt worden. Das bestätigte die Polizei am Mittwoch (Ortszeit) im kanadischen Montreal. Der Kopf war das letzte noch vermisste Körperteil des chinesischen Studenten, den Magnotta im Mai getötet haben soll. Magnotta steht unter dem Verdacht, die Leiche seines Liebhabers anschließend zerstückelt und die Teile an kanadische Parteien und Schulen verschickt zu haben.

Der Kopf des getöteten Studenten sei bereits am Sonntag im Angrignon-Park in Montreal gefunden worden, nachdem die zuständige Polizeieinheit einen Hinweis erhalten habe, sagte Polizeisprecherin Anie Lemieux am Mittwoch. Der Park befindet sich wenige Kilometer von der Wohnung Magnottas entfernt. Der Kopf des Opfers habe sich bereits eine ganze Weile in dem Park befunden, sagte Lemieux weiter. Entscheidend sei, dass das, nach dem sie gesucht hätten, gefunden worden sei, sagte die Polizeisprecherin. Die restlichen Ermittlungen könnten nun fortgesetzt werden.

Light Sabers

Öffentliche Hinrichtung einer Frau in Afghanistan

Die Gewalt gegen Frauen in Afghanistan nimmt zu: Ein Mann hat eine mutmaßliche Ehebrecherin vor den Augen jubelnder Zuschauer auf offener Straße erschossen.

Nach Berichten eines Provinzgouverneurs hat ein Mann eine mutmaßliche Ehebrecherin öffentlich hingerichtet. Die Tat habe sich vor etwa einer Woche im Dorf Kimchok in der Nähe der Hauptstadt Kabul ereignet, sagte Gouverneur Basir Salangi der Provinz Parwan. Er bezeichnete den Täter als einen Taliban. Der Nachrichtenagentur Reuters lag ein dreiminütiges Video vor, welches das Verbrechen zeigt. "Als ich das Video sah, musste ich meine Augen schließen... Die Frau war nicht schuldig; die Taliban sind schuldig", sagte Salangi.

Die Aufzeichnung zeigt einen mit einem Turban gekleideten Mann, der unter den Augen von etwa 150 jubelnden Männern fünfmal mit einer Automatikwaffe auf eine am Boden kniende Frau schießt. Ein Beobachter sagt: "Es ist Allahs Befehl, dass sie hingerichtet wird." Angeblich habe die 22-Jährige ein Verhältnis zu einem Kommandeur der Taliban unterhalten. "Seine Kameraden töteten sie, um das Ansehen des Kommandeurs zu wahren", sagte der Gouverneur. Vertreter der Taliban dementierten, in die Tat verwickelt zu sein.