Rekordverdächtige Temperaturen suchten in den letzten Tagen Australien heim. Was Badetouristen vielleicht erfreute, sorgte an anderer Stelle für ein Massensterben.
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Die schlimmste Phase der jüngsten Hitzewelle in Australien ist vorerst vorüber:
Die australische Wetterbehörde sagt nur eine geringe Hitzeintensität über das Wochenende bis Montag voraus. Die rekordverdächtigen Werte der vergangenen Tage haben jedoch zumindest bei den Graukopf-Flughunden
(Pteropus poliocephalus) im Bundesstaat New South Wales einen heftigen Tribut gefordert.
Zu Hunderten und Tausenden fielen die Tiere tot aus den Bäumen, weil sie durch Überhitzung ums Leben gekommen sind. Und die Opferzahlen werden weiter steigen, da viele verendete Flughunde noch mit ihren Füßen festgekrallt im Geäst hängen,
wie australische Medien berichten. Südostaustralien, und damit das Hauptverbreitungsgebiet der Art, erlebte während der letzten Wochen starke Hitzewellen, die am vergangenen Wochenende (11. und 12. Februar 2017) in rekordverdächtigen 47,6 Grad Celsius gipfelten.
Ab 42 Grad Celsius bekommen die Flughunde jedoch Probleme mit ihrem Organismus, da sie rasch dehydrieren und sich nicht durch Schwitzen abkühlen können. Stattdessen versuchen sie, sich mit ihren Flughäuten kühlende Luft zuzufächeln, und sie speicheln sich ein, um über die Verdunstung die Körpertemperatur zu senken. Verschärft wird das Problem, weil die Graukopf-Flughunde in den letzten Jahren verstärkt in städtisches Gebiet eingewandert sind, nachdem ihre natürlichen Lebensräume abgeholzt und zersiedelt wurden. Statt in geschlossenen Wäldern leben sie nun vermehrt in offeneren Parklandschaften, Gärten oder Alleen, die weniger Schatten bieten. Zudem heizen sich Städte stärker auf als große Waldflächen. Immer wieder kam es deshalb in den vergangenen Jahren zu Massensterben der Flughunde, und Klimaökologen befürchten zukünftig eine weitere Verschärfung der Situation durch die Erderwärmung.
Die Zahl und Länge von Hitzewellen in Australien hat während der letzten Jahrzehnte zugenommen. Die Art
Pteropus poliocephalus gilt deshalb mittlerweile als bedroht; ihr Bestand ist von mehreren Millionen Tieren im letzten Jahrhundert auf aktuell etwa 300 000 zurückgegangen.
Kommentar: Einige Beispiele von Schlangen-Angriffen in der letzten Zeit: