Fluten

Knietief standen manche Straßen im Stadtgebiet nach dem heftigen Unwetter am Dienstagabend unter Wasser.
Kurz vor 17 Uhr zogen die ersten Gewitterwolken im Süden der Stadt auf, innerhalb einer Stunde hatte der Sturm der Unwetterstufe 2 auf einer sechsstufigen Skala die ganze Stadt im Griff. Blitze waren im Minutentakt am Himmel zu sehen. Eine Störung im RWE-Hochspannungsnetz sorgte nach Angaben des Energieversorgers EVO um 17.46 Uhr für den Ausfall einer Verteileranlage in Lirich. Weite Teile der Innenstadt waren ohne Strom - betroffen waren die Redaktion und der Hauptbahnhof, aber auch die Müllverbrennungsanlage.
Dort geriet durch den Netzausfall einer der vier Kessel in Brand, einige Turbinen sind ausgefallen. Dicker schwarzer Qualm über der Anlage verunsicherte schnell Anwohner, die über die sozialen Netzwerke im Internet Videos und Fotos vom Unwetter teilten.
Die Oberhausener Berufsfeuerwehr forderte sofort Hilfe aus Mülheim an. Gemeinsam konnte der Brand zwar unter Kontrolle gebracht werden, der Kessel bleibt aber vorerst außer Betrieb. „Der Schaden wird jetzt ermittelt“, sagt GMVA-Chefin Maria Guthoff. „Zu keinem Zeitpunkt hat Gefahr für die Bevölkerung bestanden.“

Ssssssssssssssssssssssssst - Stechmücken breiten sich in Deutschland in diesem Sommer besonders aus.
Es gibt ungefähr 50 Mückenarten in Deutschland - und einige von ihnen gehören zu den Überflutungsmücken. Das sind keine eigenen Unterarten, sondern Mücken aus Eiern, die vor Monaten oder Jahren abgelegt wurden in überfluteten Tümpeln, Wiesen, Wäldern, in Pfützen oder Senken. Dort haben sie sich angesammelt und können nun erst schlüpfen, weil die getrockneten Gebiete wieder überschwemmt worden sind.
Lästig und aggressiv
Diese Überflutungsmücken sind sehr lästig, weil ausgesprochen stechwütig: „Besonders aggressiv, besonders penetrantes Anflugverhalten“, so eine Sprecherin des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg (Brandenburg). Das Wüten ist kein Wunder: Überschwemmungsmücken sind genetisch bedingt im Stress. Sie stehen unter einem Zeitdruck, der sie rasend macht. Sie müssen Eier ablegen, bis zu 300 pro Weibchen, während die dafür benötigten nassen Uferflächen mit Rückgang der Flut langsam wegtrocknen.
Beijing - Im Nordosten wurden darüber hinaus in der Nacht zu Dienstag mindestens 12 Arbeiter getötet als ein gewaltiger Regensturm zum Einsturz der Werkhalle eines nicht fertig gestellten Kohebergwerks führte.
Video über eine dramatische Rettungsaktion in den reißenden Fluten in China:
Einwohner berichten, dass sie zwar bereits hohe Wellen in der Vergangenheit erlebt haben, dies aber das erste Mal sei, dass sie Wellen von solcher Größe erlebt haben.
In Vina del Mar wurde eine Fußgängerbrücke und Küstenstraßen überschwemmt, und Häuser und Geschäfte wurden beschädigt.
60 Meilen südlich in Santo Domingo spülten die Wellen über die Dämme und auf die Straßen. Ein nahe gelegener Hafen wurde für alle Schiffe gesperrt.
120 Meilen südlich in Tolten kam es zu Evakuierungen aus Häusern nahe der Küste.
Hamburg - Eine erstaunliche Flut an der Ostküste der USA verblüfft Wissenschaftler. Am Nachmittag des 13. Juni habe sie Strände von Massachusetts bis North Carolina überspült, berichtet das Tsunami-Warnzentrum. Die Auswertung von Daten habe erst jetzt ergeben, dass 30 Bojen in ganz unterschiedlichen Meeresregionen kurz hintereinander erhöhten Wasserstand registriert hätten - die Wellenfront müsste demnach wenigstens tausend Kilometer breit gewesen sein. Jetzt rätseln Wissenschaftler, was sie verursacht hat.
Die jüngste Flut an Elbe und Donau war ein Jahrhundertphänomen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) in Koblenz und des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach. Demnach wurden an der Elbe auf einer 250 Kilometer langen Strecke zwischen Coswig in Sachsen-Anhalt und Lenzen in Brandenburg die höchsten, je gemessenen Wasserstände registriert. Eine aus Tschechien kommende Flut sei auf Hochwasser der Flüsse Mulde und Saale getroffen. Der Scheitel an der Elbe habe von der Länge und der Höhe her "bisher nicht bekannte Ausmaße" erreicht. Ähnlich rekordträchtig war das Hochwasser laut BfG-Experten an der Donau. In Passau habe der Scheitelstand alle Höchstmarken seit gut 500 Jahren übertroffen.
dpa

Ein Mann betet im Wallfahrtsort Kedarnath: In indischen Bundesstaat Uttarakhand starben Hunderte Menschen an den Folgen des starken Monsunregens. Nun werden ihre Leichen verbrannt, vorher werden noch DNA-Proben entnommen
Zuvor hatten Helfer Tonnen von Holz und Ghee (Speisefett) herantransportiert, die beim Verbrennen helfen sollten. Die Überschwemmungen und Erdrutsche im südlichen Himalaya-Gebiet wurden durch den überraschend früh einsetzenden Monsun-Regen ausgelöst.
Mindestens 845 Tote bestätigten die Behörden bisher, Medienberichte sprachen in der vergangenen Woche bereits von über 1000 Toten. 300 Menschen gelten offiziell als vermisst, lokale Medien wollen auch hier von mehr als 1000 Vermissten wissen. Auch im benachbarten Westen Nepals seien Menschen vom Monsun betroffen, berichtete die Aktion "Deutschland Hilft" am Donnerstag.
In Nordindien traf es vor allem den Bundesstaat Uttarakhand im südlichen Himalaya-Gebirge, der wegen seiner Hindu-Tempel und Schreine bei Pilgern und Touristen beliebt ist. Zehntausende Menschen saßen seit Mitte Juni in der bergigen Gegend fest, als der Monsun etwa zwei Wochen vor seinem erwarteten Beginn einsetzte und Zufahrtswege und Häuser zerstörte.
Görlitz/Dresden - Nach dem Hochwasser warnt der Deutsche Wetterdienst erneut vor Dauerregen und ansteigenden Flüssen in Ostsachsen. Allein in Görlitz seien seit Montagmittag 44 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, wie ein DWD-Sprecher am Dienstag mitteilte. Bis zum Abend könnten bis zu 70 Liter hinzukommen. Es gilt eine Unwetterwarnung für den Landkreis Görlitz. Laut DWD besteht die Gefahr, dass Flüsse und Bäche über die Ufer treten und Straßen überschwemmt werden. Erst am Mittwoch soll der Regen nachlassen.
Auch im sächsischen Landesamt für Umwelt und Geologie ist man besorgt. "Das Wasser in den Flüssen wird wieder schnell ansteigen", sagte Behördensprecher Uwe Höhne der Nachrichtenagentur dpa. Die Hydrologen gehen davon aus, dass in der Nacht zum Mittwoch die höchste Hochwasseralarmstufe vier für die Lausitzer Neiße in Görlitz ausgerufen werden muss. Auch Spree, Schwarze Elster und Elbe seien gefährdet. "Die Lage ist prekär", sagte Höhne. Wer an Flüssen oder Bächen wohne, sollte besonders wachsam sein.
Kommentar: Einem Artikel des Merkur zufolge, wird vielerorts Mückenschutzmittel knapp.