© E. Weiß: "Bilderatlas der Sternenwelt"Illustration des Leoniden-Meteorstroms, Nordamerika am 12./13. November 1833
1799, 1833, 1867 ... - ein Rätsel wird gelöst. "Kein Teil des Himmels war nicht mit ständig aufleuchtenden Meteoren erfüllt." So beschrieb Alexander von Humboldt seinen Eindruck vom Spektakel der Leoniden, das er 1799 auf einer Reise durch Venezuela in der Nacht vom 11. auf den 12. November beobachtete. Es schien so, als gäbe es mehr Sternschnuppen als Sterne am Himmel.1833 kam es dann zu dem bisher intensivsten Spektakel durch die Leoniden. Die Zahl der Sternschnuppen war so groß, daß religiöse Menschen vom nahenden Weltuntergang überzeugt waren.
Schätzungen zufolge gingen damals bis zu 10.000 Meteore nieder. Ein Augenzeuge beschrieb die Szenerie so: "Es sah aus, als ob es Feuer regnet."Die Ursache des Phänomens war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht bekannt. Trotz der Vermutung des Astronomen Edmond Halley im 18. Jahrhundert, Meteore seien kosmischen Ursprungs, wurde zunächst rege spekuliert. Eine besonders stark vertretene Theorie besagte, es habe sich um elektrische Entladungen gehandelt. Andere wieder meinten, es könne sich um Gesteinsbrocken vom Mond handeln, die durch dortige Vulkane zur Erde geschleudert worden wären. Wieder andere nahmen an, es handele sich um Gesteinsbrocken, die die Erde umkreisten und schließlich von ihrer Anziehungskraft in die Atmosphäre gezogen würden.
Der überraschende Meteorschauer im Jahre 1833 versetzte viele Menschen in Nordamerika in Angst und Schrecken. Einige glaubten sogar, den nahenden Weltuntergang daraus abzulesen.
Erstes Licht ins Dunkel der Spekulationen brachte Denision Olmstedt, Astronom an der Yale Universität. Er wertete zahlreiche Beobachtungen des Leonidenschwarms von 1833 aus und kam zu folgendem Schluß: Die Meteore mußten von einem "nebelartige Körper" herrühren, der die Sonne umkreist. Zu dem Sternschnuppenschauer kam es immer dann, wenn die Erde diesen Partikelschwarm kreuzte.
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