Brände
Es brennt vor allem in den kalifornischen Weinregionen um Napa und Sonoma Valley, nördlich der Bucht von San Francisco. Allein im Bezirk Sonoma habe es sieben Tote gegeben, teilte die Polizei über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die Feuerwehr meldete zwei Todesopfer im Bezirk Napa und eines in Mendocino.
Die schnell um sich greifenden Buschbrände haben außerdem Tausende Anwohner in die Flucht getrieben. Rund 20.000 Menschen hätten ihre Häuser verlassen und in Sicherheit gebracht werden müssen, so die Behörden.
Bisher gebe es keine Berichte über Verletzte, nur ein Haus sei abgebrannt, sagte eine Feuerwehrsprecherin. Aber das Feuer nördlich des Zentrums von Los Angeles habe sich auf fast 20 Quadratkilometer ausgebreitet und sei bis Samstagmorgen (Ortszeit) nur zu zehn Prozent unter Kontrolle gebracht worden.
Sorge wegen Hitzewelle
Betroffen waren Teile der kalifornischen Millionenstadt sowie die Städte Burbank und Glendale im Großraum Los Angeles. Sorge bereiteten der Feuerwehr die anhaltend hohen Temperaturen. In der Brandregion waren an die 38 Grad vorhergesagt. Sollte der Wind nicht zunehmen, könne man den Brand aber vermutlich in Zaum halten, hieß es von der Feuerwehr.

In der kanadischen Provinz British Columbia wurden seit April mehr als 1,2 Millionen Hektar Wald zerstört.
Wegen der Waldbrände gilt in British Columbia bereits seit dem 7. Juli der Notstand. Derzeit sind 134 Feuer in der Provinz aktiv und etwa 3900 Feuerwehrleute im Einsatz. Seit April wurden schon mehr als 1,2 Millionen Hektar Wald zerstört. Von den 46'000 Menschen, die wegen der Feuer in Sicherheit gebracht wurden, konnten 2700 bis heute nicht nach Hause zurückkehren.
sda/afp
Kommentar:
- Über den Nordosten Italiens sind am Donnerstag schwere Unwetter hinweggezogen.
- In der Region um Venedig wurden mehrere Menschen verletzt, darunter womöglich auch eine deutsche Politikerin.
- Im Süden des Landes gab es allein am Freitagvormittag mehr als 100 Wald- und Buschbrände.

Der Campingplatz Sant'Angelo Village in Cavallino bei Venedig (Italien) - dort sind durch das Unwetter Bäume umgestürzt.
"Ich habe das Gewitter über dem Meer heranziehen sehen und bin zum Campingplatz gelaufen. Die Bäume um mich herum stürzten um, und einer traf eine 42-jährige Touristin", sagte ein Feuerwehrmann, der in dem Ort Jesolo Ferien machte, der Zeitung Corriere della Sera am Freitag. Zusammen mit einem Arzt habe er am Donnerstag die Äste durchbrochen, bis die Frau befreit war. Die Verletzte hätten sie dann auf einem Surfbrett zum Strand transportiert, von wo aus sie mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen wurde.
Ob es sich dabei um die im Italien-Urlaub verletzte Sozialministerin Brandenburgs, Diana Golze (Linke), handelte, war zunächst unklar. Die Politikerin wurde in Norditalien von einem umstürzenden Baum getroffen und schwer verletzt. Der Vorfall habe sich am späten Donnerstagnachmittag bei einem Unwetter auf einem Campingplatz in Norditalien ereignet, hieß es aus dem Ministerium. Golze sei in einem Krankenhaus sofort operiert worden, und es gehe ihr den Umständen entsprechend gut.

Auf der portugiesischen Urlaubsinsel Madeira sind wegen heftiger Winde Tausende Urlauber gestrandet.
- Auf der portugiesischen Urlaubsinsel MADEIRA sind wegen heftiger Winde Tausende Urlauber gestrandet. Seit dem Wochenende gibt es auf dem Flughafen von Funchal an der Küste chaotische Zustände mit annullierten Verbindungen. Betroffen waren rund 5.500 Passagiere. Die «Blumeninsel» Madeira liegt etwa 950 Kilometer südwestlich von Lissabon und ist vor allem auch bei Deutschen sehr beliebt. Wann die Winde nachlassen und wieder Normalität einkehren sollte, war am Montagnachmittag nicht abzusehen.
- In den Unwettergebieten ÖSTERREICHS entspannte sich die Lage am Montag langsam. Es regnete nicht mehr und sollte laut Prognosen auch in den kommenden Tagen trocken bleiben. So konnten auch die Menschen im von der Umwelt abgeschnittenen Großarltal wieder aufatmen: Seit dem frühen Montagmorgen kann das Tal mit dem Auto zumindest auf einer Spur wieder verlassen werden. Das bei Urlaubern beliebte Tal im Bundesland Salzburg war besonders stark von Regen, Hagel und Schlammlawinen betroffen. Auch die Lage in der Steiermark entspannte sich langsam. In Tirol starb dagegen ein deutscher Urlauber in einem Hochwasser führenden Bach.
Zudem sind 19 Löschflugzeuge im Einsatz, Frankreich bat die EU unterdessen um zwei weitere Flieger. Vier Feuerwehrleute und 15 Polizisten erlitten leichte Verletzungen oder Rauchvergiftungen. Besonders kritisch ist die Lage im südostfranzösischen Département Var. Dort wüteten zwei Waldbrände, einer davon bei La Croix-Valmer nahe dem berühmten Badeort Saint-Tropez. Laut örtlicher Präfektur brannten dort fünf Quadratkilometer Wald.
Das Gebiet sei nur schwer zugänglich, zugleich gebe es in der Gegend viele Häuser, sagte Präfekt Stéphane Bouillon. "Der Brand ist extrem heftig und schwer einzudämmen."
Auch die Mittelmeerinsel Korsika war von den Bränden betroffen. Bei Biguglia an der Nordostküste mussten zahlreiche Einwohner in Sicherheit gebracht werden. Mindestens zehn Autos brannten aus, ein Sägewerk brannte nieder.

Waldbrände haben in der Nähe des Yosemite-Nationalparks Dutzende Wohnhäuser zerstört - hier bei Mariposa, Kalifornien.
Tausende Menschen hätten ihre Häuser verlassen, die kleine Ortschaft Mariposa sei komplett geräumt worden, hieß es. Dank des massiven Einsatzes der Feuerwehr konnte der Brand am Freitag aber bereits zu 15 Prozent eingedämmt werden, teilte die Behörde mit.
Rauch von dem Feuer war auch im 50 Kilometer entfernten Yosemite-Park zu sehen. Das beliebte Ausflugsziel musste aber nicht geschlossen werden. Das für seine steilen Granitwände und Wasserfälle bekannte Yosemite-Tal lockt jährlich mehr als drei Millionen Besucher an.
In Kalifornien ist ein weiterer Waldbrand außer Kontrolle geraten. Er wütet derzeit im Grenzgebiet zwischen Kalifornien und Nevada. Das Feuer hatte nach Behördenangaben bis Dienstag über 240 Hektar Wald- und Buschland zerstört. Im Westen der USA hat die Waldbrandsaison begonnen. Dort brennt es derzeit an zahlreichen Orten. Die Brandbekämpfer hoffen auf Regen, der wenigstens einige der kleineren Brände löschen könnte.
Das Feuer habe sich an der Küste von Montenegro ausgebreitet und sei seit Montag gefährlich nah an die Stadt Tivat herangerückt. Zwei große Resorts an der Bucht von Kotor und einer der populärsten Strände, „Plavi horizonti“ bei Tivat, seien daraufhin vorsorglich evakuiert worden. Von der Bedrohung durch das Feuer sollen außerdem die Ortschaft Radovići und das luxuriöse Urlaubsgelände „Lustica Bay“ betroffen sein.
Mehr als 100 Feuerwehrleute aus Tivat, Kotor, Herceg Novi und anderen Küstenstädten seien beim Brandlöschen im Einsatz. Auch Löschflugzeuge seien hinzugezogen worden, doch sei ihr Einsatz wegen des starken Windes beschränkt.
Kommentar:
- Ein Waldbrand in der portugiesischen Region Pedrógão Grande hat mindestens 25 Menschen das Leben gekostet.
- Das Feuer brach am Samstagnachmittag aus, 750 Feuerwehrleute bekämpfen die Flammen.
- Der Bürgermeister vermutet Brandstiftung als Ursache.
Rund 750 Feuerwehrmänner versuchen, die Brände in der Gegend um die Stadt Pedrógão Grande zu löschen. Das Gebiet befindet sich rund 150 Kilometer nordöstlich von Lissabon. Es gebe einige Dörfer, die "von den Flammen völlig eingekesselt" seien, sagte der Bürgermeister von Pedrógão Grande Valdemar Alves. Präsident Marcelo Rebelo de Sousa traf nach Mitternacht in der Region ein und sagte sichtlich mitgenommen: "Das ist eine beispiellose Situation."
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